Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de

Sehr deutlich kommt dieser Gedanke auch in den
neuesten Verlautbarungen der EU zum Ausdruck. In
den Schlussfolgerungen des Rates vom 18. April 2008
„BETONT (der Rat, d. Verf.), dass die Stärkung der
Katastrophenabwehrkapazitäten der Union durch ein
ausgewogenes Konzept erzielt werden sollte, das auf
zwei Grundsätzen beruht, nämlich zum einen auf der
nationalen Verantwortung, wonach jeder Staat geeignete
operative und präventive Maßnahmen für den
Schutz und die Sicherheit seiner Bürger trifft, und
zum anderen auf der Solidarität der EU, die gewährleistet,
dass gefährdete Mitglieds- und Drittstaaten
durch die EU unterstützt werden.“ 17 Auch die neuen
Vorschläge der EU-Kommission 18 zum Ausbau des
Krisenmanagementsystems der EU bewegen sich in
diesem Rahmen. Um die neuen Herausforderungen
im Bereich des Bevölkerungsschutzes annehmen zu
können, plädiert die Kommission für ein „umfassendes
und integriertes Gesamtkonzept“, das es ermöglicht,
in allen Phasen einer Krise die Fähigkeiten der
verschiedenen EU-Mitgliedstaaten schnellstmöglich
und koordiniert zu mobilisieren und synergetisch zu
verbinden:
Banda Aceh in Südostasien:
Ein Seebeben und der
folgende Tsunami töten
im Dezember 2004 über
200.000 Menschen
„Die Katastrophen von heute betreffen
häufig mehrere Länder zugleich und erfor-
dern daher eine multilaterale, koordinier-
te Reaktion. Gleichzeitig verschwimmen
die Grenzen zwischen inländischen und
ausländischen Katastrophen zusehends:
Die Flutkatastrophe im Indischen Ozean
traf europäische Touristen ebenso wie die
einheimische Bevölkerung, Hochwasser
wie auch Waldbrände betreffen sowohl die
Mitgliedstaaten der EU als auch ihre Nach-
barländer, Epidemien können schnell von
einem Erdteil auf den anderen übersprin-
gen, und ebenso schnell kann beispielswei-
se die Notwendigkeit entstehen, EU-Bürger
aus Krisengebieten zu evakuieren.“ 19
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