Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
Nationales Krisenmanagement im ... - deNIS - Bund.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Übungsserie LÜKEX<br />
Auch in Zukunft wer<strong>de</strong>n die Szenarien <strong>de</strong>r LÜKEX-<br />
Übungen weiterhin außergewöhnliche Scha<strong>de</strong>nsereignisse<br />
sein, die die „Lebensa<strong>de</strong>rn“ einer mo<strong>de</strong>rnen<br />
Dienstleistungsgesellschaft min<strong>de</strong>stens in Teilbereichen<br />
so nachhaltig stören, dass das Gesamtsystem <strong>de</strong>r<br />
Notfallvorsorge reagieren muss. Dieser Ansatz stellt<br />
sicher, dass die Akteure für „Worst-Case-Szenarien“<br />
(z. B. großflächiger Stromausfall, Pan<strong>de</strong>mie, Naturkatastrophen<br />
und Terrorismus) und <strong>de</strong>ren Bewältigung<br />
sensibilisiert wer<strong>de</strong>n. Diese umfassen<strong>de</strong> Herangehensweise<br />
stellt sicher, dass die formalen Strukturen<br />
durch informelle Netzwerke verdichtet wer<strong>de</strong>n. Auf<br />
diese Weise wird gewährleistet, dass auch bei Szenarien<br />
unterhalb <strong>de</strong>r Worst-Case-Schwelle flexibler<br />
reagiert und insbeson<strong>de</strong>re die chaotische Anfangsphase<br />
von Großscha<strong>de</strong>nsereignissen erfolgreicher<br />
bewältigt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
In diesem Sinne wird <strong>de</strong>r Übung LÜKEX 2009 ein<br />
terroristisches Drohungs- und Anschlagsszenario mit<br />
radiologischen und chemischen Substanzen zugrun<strong>de</strong><br />
liegen. Im Rahmen dieser Übung wird eine neue<br />
Einheit <strong>de</strong>s <strong>Bund</strong>es in <strong>de</strong>r Gefahrenabwehr in Fällen<br />
<strong>de</strong>s illegalen Umgangs o<strong>de</strong>r z.B. <strong>de</strong>r terroristischen<br />
Anwendung radioaktiver Stoffe zum Einsatz kommen.<br />
Einsatz-Übung <strong>de</strong>r Zentralen Unterstützungsgruppe <strong>de</strong>s<br />
<strong>Bund</strong>es für gravieren<strong>de</strong> Fälle nuklearspezifischer Gefahrenabwehr<br />
(ZUB)<br />
Diese Einheit, die „Zentrale Unterstützungsgruppe <strong>de</strong>s<br />
<strong>Bund</strong>es für gravieren<strong>de</strong> Fälle <strong>de</strong>r nuklearspezifischen<br />
Gefahrenabwehr (ZUB)“ wird <strong>im</strong> amts- und ressortübergreifen<strong>de</strong>n<br />
Ansatz (BKA, BPOL und BfS) entsprechen<strong>de</strong><br />
Aufgaben übernehmen und Maßnahmen <strong>de</strong>r<br />
Gefahrenabwehr koordinieren und durchführen. Ziel<br />
<strong>de</strong>r Übung ist es auch 2009, die Entscheidungs- und<br />
Kommunikationsstrukturen von <strong>Bund</strong> und Län<strong>de</strong>rn<br />
auf <strong>de</strong>r einen und nichtstaatlicher Akteure auf <strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Seite auf einan<strong>de</strong>r abzust<strong>im</strong>men.<br />
Atom-Katastrophe von Tschernobyl<br />
Die beson<strong>de</strong>re Sensibilität <strong>de</strong>s Übungsthemas wird<br />
eine noch intensivere Berücksichtigung <strong>de</strong>r Presse-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit als zentraler Komponente<br />
<strong>de</strong>s strategischen <strong>Krisenmanagement</strong>s erfor<strong>de</strong>rn. Ein<br />
weiteres wichtiges Übungsziel wird die Befassung<br />
mit psychologischen Fragen <strong>de</strong>s <strong>Krisenmanagement</strong>s<br />
sein: Wie verhält sich die Bevölkerung bei solch einem<br />
Anschlag? Wird es zu Panikreaktionen kommen?<br />
Welche Rolle spielen Desinformationen und Gerüchte?<br />
Wie wer<strong>de</strong>n die Medien reagieren?<br />
Auf diese Fragen müssen Krisenmanager Antworten<br />
und Lösungen fin<strong>de</strong>n. Der Forschungsstand zu dieser<br />
Problematik ist eher veraltet und antizipiert nicht<br />
die Charakteristika mo<strong>de</strong>rner Industriegesellschaften.<br />
Möglicherweise liegt hier eine <strong>de</strong>r Ursachen dafür,<br />
dass die so genannten „weichen Faktoren“ <strong>de</strong>r Entscheidungsfindung<br />
<strong>im</strong> <strong>Krisenmanagement</strong> bisher<br />
eher vernachlässigt wer<strong>de</strong>n und die fachlichen und<br />
rechtlichen Aspekte <strong>im</strong> Vor<strong>de</strong>rgrund stehen.<br />
173