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Plenarprotokoll 16/91 - Deutscher Bundestag

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9230 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>16</strong>. Wahlperiode – <strong>91</strong>. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. März 2007<br />

Dirk Becker<br />

(A) Erlebnisraum für die Menschen sowie ein wesentlicher diversitätsstrategie unterstrichen, ein regionaler Ent- (C)<br />

Faktor der Regionalentwicklung, also der regionalen wicklungsanreiz für weitere Gebietsplanungen gesetzt<br />

Wertschöpfung. Diese Bedeutung nimmt ständig zu. und damit auch ein Bezug zum Nationalpark bzw. Bio-<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

sphärenreservat Senne hergestellt.<br />

Dementsprechend darf ich Sie alle heute um Zustimmung<br />

zum Antrag der Koalitionsfraktionen bitten.<br />

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)<br />

Das wird durch einige Zahlen, die auch im Antrag<br />

ausgeführt sind, deutlich. Ich will zwei Beispiele nennen:<br />

In der Müritz betrug der Bruttoumsatz durch Besuchereinnahmen<br />

13,4 Millionen Euro. 630 Arbeitsplätze<br />

wurden geschaffen. Im Altmühltal belief sich der Bruttoumsatz<br />

auf 20,7 Millionen Euro, 483 Arbeitsplätze<br />

waren zu verzeichnen. Das beweist: Naturschutz ist auch<br />

praktizierter Jobmotor und nicht Jobkiller.<br />

(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Klaus<br />

Brähmig [CDU/CSU] und der Abg. Sylvia<br />

Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])<br />

Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner:<br />

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Ilja Seifert, Fraktion<br />

Die Linke.<br />

(Beifall bei der LINKEN)<br />

Dies gilt jedoch nur so lange – das muss aus umweltpolitischer<br />

Sicht klar sein –, wie der Schutzaspekt der<br />

Natur an erster Stelle steht. Negative Eingriffe in die<br />

Natur haben immer auch negative Auswirkungen auf ihren<br />

touristischen Stellenwert.<br />

Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE):<br />

Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen!<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren auf den<br />

Tribünen! Im vergangenen Jahr hatten wir das Jahr der<br />

Naturparke, und fast niemand hat es gemerkt. Das ist<br />

sehr bedauerlich. Aber immerhin: Zumindest heute be-<br />

Die Nationalen Naturlandschaften nehmen aber auch schäftigt sich der <strong>Bundestag</strong> einmal damit.<br />

eine besondere Bedeutung im Rahmen der nationalen<br />

Biodiversitätsstrategie ein. Das findet sich so auch im<br />

Koalitionsantrag wieder. Ich möchte beispielsweise das<br />

Wattenmeer erwähnen, das mit seinen 278 000 Hektar<br />

nach dem tropischen Regenwald das zweitproduktivste<br />

Ökosystem der Welt und ein Feuchtgebiet von interna-<br />

Das haben wir Ihnen zu verdanken, liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen von den Bündnisgrünen. Sie haben den<br />

ersten Antrag eingebracht. Die Koalition hat ihren Antrag<br />

nachgereicht.<br />

(Annette Faße [SPD]: Aber er ist gut!)<br />

tionaler Bedeutung ist.<br />

Ich finde, dass beide Anträge sehr viel Positives enthal-<br />

(B) (Reinhold Hemker [SPD]: Sehr richtig!)<br />

4 000 Arten, die im Wattenmeer leben, hätten ohne den<br />

Schutz des Wattenmeeres keine Überlebenschance gehabt.<br />

Auf andere Bereiche könnte man ebenso zu sprechen<br />

kommen. Ich denke aber, auch hierdurch wird<br />

schon deutlich, welche Bedeutung die Nationalen Naturlandschaften<br />

für den Naturschutz insgesamt haben.<br />

Ich bedaure jedoch – damit muss ich etwas aus meiner<br />

Herkunftsregion plaudern –, dass die Bedeutung<br />

noch nicht in allen Regionen hinreichend deutlich geten.<br />

Wir werden ihnen übrigens zustimmen, liebe Kollegin.<br />

Das ist keine Frage: Vernünftige Vorhaben können<br />

wir unterstützen. Ich muss sogar erstaunt feststellen,<br />

dass der Antrag der Koalition besser ist als der der Grünen.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN, der<br />

CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE<br />

GRÜNEN)<br />

– Ehre, wem Ehre gebührt. Ihr habt ja auch ein bisschen<br />

abgeschrieben.<br />

(D)<br />

worden ist.<br />

Aber lassen Sie uns darüber reden, was noch zu tun<br />

(Ulrich Kelber [SPD]: In den Regionen schon,<br />

in manchen Landesregierungen nicht!)<br />

In der Diskussion über den Nationalpark Senne bzw.<br />

das Biosphärenreservat Senne haben wir leider immer<br />

wieder mit Widerständen zu kämpfen, zuletzt mit einigen<br />

Landräten, die die Bedeutung und die regionale Entwicklungschance<br />

immer noch nicht erkannt haben. Daran<br />

werden wir aber weiter arbeiten, um auch dort zu<br />

größeren Erfolgen zu kommen.<br />

ist. Naturparke sind gut. Das ist schon von vielen Seiten<br />

betont worden; ich will es nicht wiederholen. Reden wir<br />

lieber darüber, wie wir sie noch besser nutzen können.<br />

Ich mache drei Vorschläge.<br />

Erstens wäre es sehr sinnvoll, wenn wir es erreichen<br />

würden, dass alle Schulklassen in allen Schulen mehrmals<br />

im Jahr Schülerinnen- und Schülerreisen unternehmen<br />

könnten. Dann würden Ausflüge in die Naturparke<br />

– das können auch Tagesreisen sein – zur<br />

Selbstverständlichkeit. Die Schülerinnen und Schüler<br />

(Beifall bei der SPD – Ulrich Kelber [SPD]: insbesondere aus den Großstädten könnten sich daran<br />

Der Ministerpräsident hat es auch nicht er- gewöhnen, sich in den Naturparken zu bewegen, mit Nakannt!<br />

– Reinhold Hemker [SPD]: Wir fahren tur nachhaltig umzugehen und Naturerlebnisse zu genie-<br />

da einmal hin!)<br />

ßen.<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren, durch den Zweitens fällt in den Naturparken jede Menge Arbeit<br />

Antrag der Koalitionsfraktionen wird die nachhaltige an. Dort sind aber relativ wenig Menschen beschäftigt,<br />

Entwicklung bereits bestehender Gebiete gestärkt, die weil Naturparke nicht profitorientiert und damit zumin-<br />

Bedeutung und die Einbeziehung in die nationale Biodest aus betriebswirtschaftlicher Sicht kein Geschäft

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