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Plenarprotokoll 16/91 - Deutscher Bundestag

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9240 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>16</strong>. Wahlperiode – <strong>91</strong>. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. März 2007<br />

Eike Hovermann<br />

(A) das Problem nicht –: die Schere zwischen dem Anstieg die kleinen und mittleren Krankenhäuser gar kein Geld (C)<br />

der Grundlohnsumme auf der einen Seite, der im Jahre anfordern: Sie hatten gar nicht die Möglichkeit, das mit<br />

2007 wahrscheinlich bei 0,2 bis 0,3 Prozent liegen wird, ihrem Personal umzusetzen.<br />

und dem Anstieg der Kosten auf der anderen Seite, der<br />

bei 3 bis 3,5 Prozent liegen wird. Das ist die eigentliche<br />

Problematik,<br />

(Dr. Karl Addicks [FDP]: Sehr gute Frage!)<br />

(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Jetzt bin ich auf die<br />

Eike Hovermann (SPD):<br />

Lösung gespannt, Herr Hovermann!)<br />

Zuerst möchte ich sagen: Ich bin kein Arzt; ich werde<br />

aber andauernd in diese Berufsgruppe eingeordnet bzw.<br />

promoviert. Mit der Zeit lernt man, damit umzugehen.<br />

angesichts deren die Umsetzung von Arbeitszeitmodellen<br />

natürlich Schwierigkeiten bereitet, insbesondere – das ist<br />

gar keine Frage – bei kleineren Krankenhäusern. Zu glauben,<br />

diese strukturellen, finanziellen Probleme könnten<br />

gelöst werden, indem man jetzt abrupt Zahlungen vorzieht<br />

– –<br />

(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Was ist Ihr Lösungsvorschlag,<br />

Herr Hovermann?)<br />

– Sie können mir eine Zwischenfrage stellen; dann kann<br />

ich darauf antworten.<br />

(Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU)<br />

Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:<br />

Herr Kollege Hovermann, der Kollege Terpe wollte<br />

Ihnen ja eine Frage stellen.<br />

Eike Hovermann (SPD):<br />

Ich habe noch neun Sekunden, Herr Terpe. – Zum<br />

Abschluss wollte ich nur sagen: Qualität geht vor<br />

Schnelligkeit; die FDP will sehr schnell sein, wir wollen<br />

qualitätsbewusst arbeiten.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der<br />

CDU/CSU – Daniel Bahr [Münster] [FDP]:<br />

Das haben wir bei der Gesundheitsreform gesehen!)<br />

Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):<br />

Ich weiß, dass nur der Präsident jetzt das Recht hätte,<br />

zu sagen: Jetzt sind auch schon die neun Sekunden abgelaufen.<br />

Ich möchte Ihnen, Herr Hovermann, trotzdem<br />

eine Frage stellen: Können Sie als Arzt meine Erfahrung<br />

bestätigen, dass die Umstellung von Arbeitszeitmodellen<br />

in kleineren und mittleren Krankenhäusern naturgemäß<br />

schwieriger als in großen Krankenhäusern ist, die es einfacher<br />

haben, innovative Konzepte umzusetzen?<br />

(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Klar!)<br />

Können Sie auch bestätigen, dass zur Umsetzung der Arbeitszeitgesetzgebung<br />

in kleinen und mittleren Krankenhäusern<br />

vor allen Dingen personalintensive Maßnahmen<br />

ergriffen werden müssen? Aus diesem Grund konnten<br />

Natürlich trifft die Erfahrung, die Sie gemacht haben,<br />

zu. Wenn Sie generell von kleinen und mittleren Krankenhäusern<br />

sprechen, stimmt das nicht ganz – da muss<br />

man schon sehr genau hinschauen –; denn es gibt<br />

Spezialkrankenhäuser, die damit sehr gut zurechtkommen.<br />

Ich nehme aber Ihren Gedanken auf. Die Realität<br />

bei der Versorgung sieht so aus, dass die kleineren Krankenhäuser<br />

überwiegend entweder schließen oder fusionieren.<br />

Es ist aber falsch, jetzt zu glauben, man könnte<br />

ihnen helfen, wenn man die Vergabe von Geldern abrupt<br />

vorzieht. Vielleicht wird versucht, mithilfe der Anträge<br />

besser ins Gespräch zu kommen.<br />

(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Ich habe keinen<br />

Alternativvorschlag gehört, Herr Hovermann!)<br />

Eike Hovermann (SPD):<br />

Das darf er jetzt auch.<br />

– Der Alternativvorschlag ist: Um Planungssicherheit zu<br />

erlangen, sollte man die in Tranchen zur Verfügung gestellten<br />

Gelder in dem vereinbarten Zeitraum verausgaben<br />

und dann schauen, wo in den Krankenhäusern damit<br />

(B)<br />

Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:<br />

Bitte schön.<br />

neue Arbeitszeitmodelle umgesetzt worden sind und was<br />

davon übertragbar ist. Dies kann man eben nicht durch<br />

abruptes Vorziehen erreichen. Wenn die Krankenhäuser<br />

jetzt nicht in der Lage sind, sind sie es auch in einem halben<br />

Jahr nicht, wenn ein Sack Geld auf ihrem Tisch<br />

liegt.<br />

(D)<br />

Vielen Dank.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der<br />

CDU/CSU – Frank Spieth [DIE LINKE]: So<br />

sehr ich Sie schätze: Das ist falsch!)<br />

Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:<br />

Ich schließe die Aussprache.<br />

Wir kommen zur Beschlussempfehlung des Ausschusses<br />

für Gesundheit zu dem Antrag der Fraktion der<br />

FDP mit dem Titel „Ausgleich für neue Arbeitszeitmodelle<br />

in Krankenhäusern vorziehen“. Der Ausschuss<br />

empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache<br />

<strong>16</strong>/4596, den Antrag der Fraktion der FDP auf<br />

Drucksache <strong>16</strong>/670 abzulehnen. Wer stimmt für diese<br />

Beschlussempfehlung? – Gegenstimmen? – Enthaltungen?<br />

– Die Beschlussempfehlung ist mit den Stimmen<br />

der Koalitionsfraktionen bei Gegenstimmen der Oppositionsfraktionen<br />

angenommen.<br />

Ich rufe Tagesordnungspunkt 12 auf:<br />

Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts<br />

des Innenausschusses (4. Ausschuss) zu der

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