Plenarprotokoll 16/91 - Deutscher Bundestag
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Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>16</strong>. Wahlperiode – <strong>91</strong>. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. März 2007 9269<br />
(A) Ein Beispiel mag das deutlich machen: Eine Lande- ein Gewicht von 1,2 Gramm und eine Flügelfläche von (C)<br />
bahn muss das Gewicht des landenden Flugzeugs aus- 0,75 Quadratzentimetern. Nach allen Regeln der Flughalten.<br />
Wenn die Prüfung dann ergibt: „Jawohl, die kunst – Frau Kollegin Aigner kann das bestätigen – kann<br />
Tragfähigkeit reicht aus“, dann muss man doch nicht dieses Vieh nicht fliegen, und es fliegt trotzdem.<br />
nach einer anderen Landebahn Ausschau halten, die<br />
noch schwerere Flugzeuge aufnehmen kann. Das ist widersinnig;<br />
das macht keinen Sinn.<br />
Frau Kotting-Uhl, mir ist wirklich nicht nach Spaß<br />
zumute. Ich weiß nicht, wie Sie zu dieser Annahme gekommen<br />
sind. Wir sollten hier und heute Abend seriös<br />
(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) darüber diskutieren. Es gibt besorgniserregende Zustände<br />
im sogenannten Forschungsendlager Asse.<br />
Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:<br />
Herr Kollege, Sie müssen bitte zum Ende kommen.<br />
Die Bundesregierung, das Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung und das Bundesministerium für<br />
(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Schluss mit dem Paarungsverhalten!)<br />
Umwelt und Naturschutz, auch die örtlichen Behörden<br />
müssen dieses Thema selbstverständlich ernst nehmen.<br />
Sie nehmen es auch ernst; das ist doch überhaupt keine<br />
Frage.<br />
Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU):<br />
Herr Präsident, das werde ich nach Ihrer Ermunterung<br />
gern tun.<br />
(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Was wollten Sie jetzt sagen?)<br />
2014 wäre voraussichtlich der früheste Zeitpunkt, an<br />
dem die Vorbereitungen abgeschlossen werden könnten,<br />
um die Abfälle überhaupt wieder an die Oberfläche zu<br />
holen. Das kann man keinesfalls übers Knie brechen,<br />
und das geht deshalb nicht von heute auf morgen.<br />
Was wollen wir gemeinsam machen? Es macht Sinn,<br />
Ihren Antrag im Ausschuss zu diskutieren.<br />
(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg.<br />
Hans-Michael Goldmann [FDP] – Horst<br />
Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das wird er automatisch!)<br />
Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:<br />
Die Kollegin Angelika Brunkhorst, FDP, hat ihre<br />
Rede zu Protokoll gegeben. 1)<br />
(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />
NEN]: Das war nach der letzten Rede heute<br />
auch genug!)<br />
Deswegen erteile ich jetzt Kollegen Jörg Tauss, SPD-<br />
Fraktion, das Wort.<br />
(Beifall bei der SPD)<br />
Jörg Tauss (SPD):<br />
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und<br />
Herren! Kollege Fischer, bei der Flugzeuggeschichte ist<br />
mir gerade das Beispiel der Hummel eingefallen. Die hat<br />
Wir wollen in der Tat sehr sorgfältig prüfen, ob diese<br />
Frage nach Atomrecht und nicht nach Bergrecht geklärt<br />
werden muss. Eines aber muss auch klar sein: Es hilft<br />
nichts, wenn wir für die Klärung dieser Frage Jahre<br />
bräuchten, während die Ängste der Menschen in dieser<br />
Zeit zunehmen und wir weiterhin Probleme in diesem<br />
Bereich haben.<br />
Herr Kollege Fischer, Sie haben die Kernkraft und deren<br />
positives Wirken angesprochen. Am liebsten hätte<br />
ich Ihnen empfohlen: Gehen Sie einmal hin und baden<br />
Sie darin!<br />
(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/<br />
(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: In der<br />
Kernkraft oder in der Asse?)<br />
(B)<br />
DIE GRÜNEN]: Gut!)<br />
Lieber Koalitionspartner, wir wissen ja, dass wir da un- (D)<br />
Das wäre der richtige Weg. Deswegen schlage ich vor, terschiedliche Auffassungen haben. Aber wenn es noch<br />
diesen Antrag an den Ausschuss für Bildung, Forschung eines Beweises bedurft hätte, wie fahrlässig – übrigens<br />
und Technikfolgenabschätzung zur federführenden Be- auch heute noch – in weiten Teilen der Welt mit radioakratung<br />
zu überweisen.<br />
tivem Müll, mit Kernkraft umgegangen wird, dann ist<br />
Danke schön.<br />
Asse II ein zentraler Beleg für den sorglosen Umgang<br />
mit den Risiken der Atomenergie. Da gibt es auch<br />
nichts zu beschönigen.<br />
1) Anlage 12<br />
(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem<br />
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Axel E.<br />
Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/CSU]: Dann<br />
informieren Sie sich einmal richtig über das<br />
Thema, bevor Sie hier solch einen Käse erzählen!<br />
Das ist ja peinlich!)<br />
– Natürlich informiere ich mich über das Thema; sonst<br />
würde ich, Kollege Fischer, diese Rede gar nicht halten<br />
können. Voraussetzung dafür, eine Rede halten zu können,<br />
ist bei uns, dass man sich vorher informiert. Das ist<br />
ein Grundsatz.<br />
(Beifall bei der SPD – Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land]<br />
[CDU/CSU]: Ist ja peinlich, was<br />
Sie hier abliefern! Lesen Sie das doch noch<br />
mal nach!)<br />
Wir haben 125 000 Fässer.<br />
(Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/<br />
CSU]: Wer war denn damals in der Regierung?<br />
Meine Güte! Das darf doch wohl nicht wahr<br />
sein!)