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Plenarprotokoll 16/91 - Deutscher Bundestag

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<strong>91</strong>86 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>16</strong>. Wahlperiode – <strong>91</strong>. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. März 2007<br />

Parl. Staatssekretär Andreas Storm<br />

(A) Bei der ersten Säule für die Lehre geht es um eine Zudem werden die Länder den zusätzlichen Ausbau der (C)<br />

langfristig angelegte Grundsatzverpflichtung von Hochschulen dazu nutzen, den Anteil der Studienanfän-<br />

Bund und Ländern zur Aufnahme zusätzlicher Stugerplätze an Fachhochschulen zu erhöhen.<br />

dienanfänger. Im Vergleich zum Basisjahr 2005 rechnen<br />

wir auf der Basis der mit der KMK abgestimmten<br />

Prognose für die Jahre von 2007 bis 2010 zunächst ein-<br />

(Vorsitz: Vizepräsidentin Katrin Göring-<br />

Eckardt)<br />

mal mit rund 90 000 zusätzlichen Studienanfängern. In<br />

den Jahren des Spitzenbedarfs 2011 bis 2013 kommen<br />

jährlich etwa 40 000 zusätzliche Studienanfänger hinzu.<br />

Der Bund wird sich an den Kosten für diese zusätzlichen<br />

Studienanfänger alleine im Zeitraum von 2007 bis 2010<br />

mit insgesamt 565 Millionen Euro beteiligen.<br />

Ein weiteres Ziel in diesem Zusammenhang ist es, den<br />

Anteil von Frauen bei der Besetzung von Professuren<br />

und sonstigen Stellen im Bereich der Lehre auszubauen.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und<br />

der SPD)<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und Meine Damen und Herren, mit der zweiten Säule des<br />

der SPD)<br />

Hochschulpaktes wollen wir im Bereich der Forschungs-<br />

Mit dieser massiven Beteiligung des Bundes wird es den<br />

Ländern möglich sein, die Gesamtfinanzierung sicherzustellen.förderung<br />

einen schrittweisen Einstieg in die Vollfinanzierung<br />

von Forschungsprojekten durch Programmpauschalen<br />

– sogenannte Overheads – erreichen.<br />

Für diese Gewährung der Bundesfinanzierung ist eine<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)<br />

(B)<br />

klare Erfolgskontrolle vereinbart, die sich nach den tatsächlich<br />

aufgenommenen zusätzlichen Studienanfängern<br />

richtet. Ein Problem war in diesem Zusammenhang, dass<br />

wir in den einzelnen Teilen unseres Landes vor sehr unterschiedlichen<br />

Entwicklungen stehen, und zwar einerseits<br />

vor einem deutlichen Aufwuchs der Studierendenzahlen<br />

in den alten Ländern und andererseits – wenn<br />

nicht gegengesteuert wird – vor einem deutlichen Einbruch<br />

der Studierendenzahlen in den neuen Ländern.<br />

Auch dieser Situation wollen wir begegnen. Deshalb gilt<br />

es zu vermeiden, dass vorhandene Studienkapazitäten in<br />

den neuen Ländern abgebaut werden, während an anderer<br />

Stelle ein umso höherer Ausbau erforderlich wäre.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und<br />

der SPD)<br />

Dies ist ein Projekt, das auf internationaler Ebene in vielen<br />

Ländern schon gang und gäbe ist, auch im Rahmen<br />

der EU-Förderung.<br />

Dieses Instrument leistet einen wichtigen Beitrag<br />

dazu, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />

Hochschulen zu sichern und auszubauen. Die Forschungsförderung<br />

an den Hochschulen wird so von der<br />

Grundfinanzierung unabhängiger gemacht und effektiver<br />

gestaltet. Dies ist neben dem Ausbau der Forschungsförderung<br />

an Fachhochschulen – die Mittel hierfür haben<br />

wir seit 2005 bereits verdreifacht – und der zu Jahresbeginn<br />

gestarteten Forschungsprämie ein weiterer wichtiger<br />

Baustein zur Stärkung der Forschung an den Hochschulen,<br />

der seine Wirkung in der Breite entfalten kann.<br />

Diese Programmpauschalen in Höhe von 20 Prozent werden<br />

von diesem Jahr an sukzessive für von der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsvorhaben<br />

eingeführt. Hierfür übernimmt der Bund bis zum Jahr<br />

2010 eine 100-prozentige Finanzierung in Höhe von insgesamt<br />

rund 700 Millionen Euro.<br />

(D)<br />

Das ist im Hochschulpakt berücksichtigt worden, indem<br />

für die neuen Länder ein Anteil von 15 Prozent der<br />

Bundesmittel reserviert ist, wenn sie sich dazu verpflichten,<br />

die Studienanfängerzahlen auf der Basis des<br />

Jahres 2005 bis zum Jahr 2010 zu halten. Unter der gleichen<br />

Voraussetzung – das ist sozusagen der zweite Sonderbereich,<br />

die Stadtstaaten – erhalten Bremen und<br />

Hamburg zusammen 3,5 Prozent der Bundesmittel. Das<br />

Land Berlin erhält eine Pauschale von 4 Prozent – verbunden<br />

mit der Verpflichtung, in den nächsten Jahren<br />

eine jährliche Studienanfängerzahl von 19 500 zu halten.<br />

Neben dieser Gesamtvorgabe – das ist sehr wichtig –<br />

ist es uns vor allen Dingen gelungen, das Hauptziel der<br />

Aufnahme zusätzlicher Studienanfänger mit wichtigen<br />

strukturpolitischen Zielsetzungen zu verbinden. So verpflichten<br />

sich die Länder, bei der Verwendung der Fördermittel<br />

Schwerpunkte in der Schaffung zusätzlicher<br />

Stellen an Hochschulen zu setzen, zum Beispiel durch<br />

vorgezogene Berufungen auf Lehrstühle, die Einrichtung<br />

zusätzlicher Juniorprofessuren oder etwa die Einführung<br />

neuer, lehrbezogener Personalkategorien nach dem Modell<br />

des angelsächsischen Lecturers. Die Länder sind in<br />

den nächsten Tagen gefordert, ihre Vorschläge dazu vorzulegen.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und<br />

der SPD)<br />

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten<br />

der SPD)<br />

Ich freue mich, dass – bei aller Kritik an einzelnen<br />

Punkten – die Ausschussberatungen gezeigt haben, dass<br />

die meisten Vertreter der Oppositionsfraktionen den<br />

Hochschulpakt im Grundsatz unterstützen.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und<br />

der SPD)<br />

Bund und Länder unternehmen gemeinsam erhebliche<br />

Anstrengungen. Alleine der Bund stellt bis zum Jahr<br />

2010 1,27 Milliarden Euro für den Hochschulpakt zur<br />

Verfügung.<br />

Lassen Sie mich abschließend aber auch darauf hinweisen:<br />

Der Hochschulpakt entlässt die Länder nicht aus<br />

ihrer primären Verantwortung für die Hochschulen.<br />

(Beifall der Abg. Ulrike Flach [FDP])<br />

Er ist kein Allheilmittel für sämtliche hochschulpolitischen<br />

Herausforderungen. Insbesondere für die Umset-

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