Plenarprotokoll 16/91 - Deutscher Bundestag
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9236 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>16</strong>. Wahlperiode – <strong>91</strong>. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. März 2007<br />
Willi Zylajew<br />
(A) – Wenn sie abgerufen würden! Sie werden aber nicht ab- Wir orientieren uns aber nicht an den Prozentzahlen, (C)<br />
gerufen. Die Summe steht zur Verfügung. Das ist nicht sondern an den abgerufenen Mitteln.<br />
Mathematik, das ist Rechnen.<br />
(Elke Ferner [SPD]: So ist das!)<br />
(Heiterkeit bei der CDU/CSU und der SPD –<br />
Zuruf von der FDP: Rechnen muss man können!)<br />
– Das können wir, im Unterschied zu Ihnen.<br />
Das können Sie gern nachrechnen. Das stimmt. Auch<br />
ohne Rechenmaschine sage ich Ihnen: Das sind <strong>16</strong> Prozentpunkte<br />
weniger.<br />
(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)<br />
Wer sich außerhalb des Plenarsaals umhört, der erfährt,<br />
warum diese Mittel nicht abgerufen werden. Ich<br />
denke, auch Sie wissen das.<br />
Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:<br />
Herr Kollege Zylajew, erlauben Sie eine Zwischenfrage<br />
des Kollegen Bahr?<br />
Willi Zylajew (CDU/CSU):<br />
Aber mit Vergnügen.<br />
(Lachen bei der SPD und der CDU)<br />
und damit wesentlich mehr Krankenhäuser die Möglichkeit<br />
hätten, Arbeitszeitmodelle umzusetzen?<br />
(Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: So eine Frage<br />
dürfen Sie gar nicht zulassen, Herr Präsident! –<br />
Zuruf von der CDU/CSU: Ernst bleiben!)<br />
Willi Zylajew (CDU/CSU):<br />
Herr Bahr, ich stimme Ihnen insoweit zu, dass 83 Prozent<br />
von 700 Millionen Euro mehr wären als 83 Prozent<br />
von 500 Millionen Euro.<br />
(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Vielen Dank! –<br />
Heinz Lanfermann [FDP]: Richtig! – Weitere<br />
Zurufe – Abg. Daniel Bahr [Münster] [FDP]<br />
nimmt wieder Platz)<br />
– Das war der erste Teil. Nun zum zweiten Teil der Antwort;<br />
Herr Kollege, wenn Sie noch die Disziplin aufbringen<br />
und sich auch das noch anhören würden!<br />
Wenn wir im letzten Jahr 100 Millionen Euro draufgelegt<br />
hätten, wären nicht 83 Prozent abgeflossen, sondern<br />
67 Prozent.<br />
(Elke Ferner [SPD]: Genau!)<br />
Ich bedanke mich ausdrücklich für die Zwischenfrage,<br />
(Zuruf von der CDU/CSU: Beim „Schiffe versenken“<br />
sagt man „Abgeschossen“! – Georg<br />
Schirmbeck [CDU/CSU]: Die Rheinländer<br />
sind ganz schön helle! Ihr solltet euch vor<br />
Rheinländern fürchten!)<br />
weil das die Chance gab, noch einmal zu sehen, wo bei<br />
Ihnen Gedankengänge falsch sind.<br />
Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:<br />
Herr Bahr.<br />
Ich würde jetzt gern zum Thema zurückkommen. –<br />
Wer außerhalb des Plenarsaals mit Ärzten, Verwaltungsleitern,<br />
Betriebs- und Personalräten spricht, der erfährt,<br />
dass es beispielsweise auch an der Akzeptanz fehlt. Sie<br />
Daniel Bahr (Münster) (FDP):<br />
zitieren gern das Deutsche Krankenhausinstitut. Das ha-<br />
Herr Kollege Zylajew, stimmen Sie mir zu, dass dann, ben Sie heute natürlich nicht gemacht. Das sagt nämlich:<br />
wenn jedes Jahr die zur Verfügung stehenden Mittel um Bei 40 Prozent der Ärzte ist keine Akzeptanz für die mo-<br />
100 Millionen Euro steigen und der Anteil der abgerufedernen, neuen Arbeitszeitmodelle vorhanden. – Daran<br />
nen Mittel immer ungefähr drei Viertel beträgt – 75 Pro- müssen wir arbeiten. Darum haben wir uns gemeinsam<br />
zent, 77 Prozent; am Ende waren es 83 Prozent – und wirklich ernsthaft zu kümmern. Auch wir sind daran in-<br />
vor diesem Hintergrund statt 500 Millionen Euro in dieteressiert, dass 100 Prozent abgerufen werden, auch<br />
(B) sem Jahr 700 Millionen Euro zur Verfügung gestellt<br />
würden, erwartungsgemäß die Quote erreicht würde, das<br />
heißt, dass dann nicht die vollen 700 Millionen Euro,<br />
aber möglicherweise 620 Millionen Euro abgerufen wür-<br />
100 Prozent von 700 Millionen Euro abgerufen werden.<br />
(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Es werden nie<br />
100 Prozent abgerufen!)<br />
(D)<br />
den<br />
Wir müssen an diesen Dingen ein Stück weit arbeiten.<br />
Die breite Öffentlichkeit muss zur Kenntnis nehmen:<br />
2003, 2004, 2005, 2006 hat jedes, aber auch jedes Krankenhaus<br />
die Mittel erhalten, die es angefordert hat, um<br />
moderne Arbeitszeitmodelle zu finanzieren.<br />
(Beifall der Abg. Annette Widmann-Mauz<br />
[CDU/CSU])<br />
Die Mittel sind ausgezahlt worden. Aus unserer Sicht ist<br />
es relativ unwahrscheinlich, dass wir bei Bereitstellung<br />
einer höheren Summe zu deutlich besseren Ergebnissen<br />
kämen. Wir hoffen, dass die Mittel in diesem Jahr zumindest<br />
zu 90 Prozent ausgeschöpft werden. Wir stellen<br />
auch mehr Mittel bereit.<br />
Ich wiederhole: Kein Antrag auf zusätzlich 0,2 Prozent<br />
des Budgets wurde wegen fehlender Mittel abgelehnt.<br />
Insofern haben wir unseren Beitrag geleistet. Auch<br />
wir wollen keine 24-Stunden-Dienste. Wir wollen keine<br />
Ärzte, die ihren Dienst überlastet verrichten müssen. Wir<br />
wollen die Mittel bereitstellen. Dies tun wir verlässlich.<br />
Dies tun wir auch 2007, 2008 und 2009, wie das vereinbart<br />
war.<br />
Wir würden uns freuen, wenn Sie, anstatt solche populistischen<br />
Anträge zu stellen, ein Stück weit gesellschaftlich<br />
mit darauf hinwirkten, dass Krankenhäuser,