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Plenarprotokoll 16/91 - Deutscher Bundestag

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9232 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>16</strong>. Wahlperiode – <strong>91</strong>. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. März 2007<br />

Undine Kurth (Quedlinburg)<br />

(A) intakte Natur zu erhalten. Ich kann nicht verstehen, dass sind, eine hohe Akzeptanz erreicht. Man hat Verträge (C)<br />

man schon die Prüfung der Einführung einer solchen mit Landwirten gemacht. Man hat es geschafft, dass sich<br />

Taxe ablehnt.<br />

ehrenamtlich tätige Naturschutzorganisationen wie<br />

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)<br />

BUND und NABU sowie Jäger und Pfleger, die in den<br />

Jagdgenossenschaften tätig sind – ich könnte noch viele<br />

Wie gesagt: Es gibt viele Möglichkeiten der Unter- andere nennen –, schon heute engagieren, wenn es um<br />

stützung. Wir müssen prüfen, wie man etwas für Natio- touristische Besucher in den betreffenden Regionen<br />

nalparke und ihre Entwicklung tun kann. Herr Hinsken, geht. So wurden zum Beispiel – das hat Ilja Seifert vor-<br />

Sie meinten, es gebe keinen besseren Zeitpunkt, um hin angedeutet – wunderbare Naturlehrpfade angelegt.<br />

diese Anträge zu diskutieren. Ich hätte schon einen besseren<br />

gefunden, nämlich das letzte Jahr, das Jahr der Naturparke.<br />

Wir hängen mit der Diskussion ziemlich hin-<br />

(Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto<br />

Solms)<br />

terher.<br />

Übrigens, Ilja, ich lade dich herzlich ein, einmal mei-<br />

Es ist bereits gesagt worden: Wir haben zuerst einen<br />

Antrag zu diesem Thema eingebracht. Wir finden es völlig<br />

in Ordnung, dass man in diesem Rahmen über verschiedene<br />

Anträge diskutiert. Wir werden Ihrem Antrag<br />

nen Wahlkreis zu besuchen. Du hattest ja die in den<br />

Mooren und Hochmooren angelegten Naturlehrpfade als<br />

Beispiel genannt. Jeder von uns, der sich in diesem Bereich<br />

engagiert, möchte so etwas Wunderschönes zeigen.<br />

zustimmen, weil nicht einzusehen ist, etwas nur aus<br />

Prinzip abzulehnen. Wenn ein Vorschlag vernünftig ist,<br />

dann müssten wir doch in der Lage sein, gemeinsam<br />

richtige Schritte zu gehen. Deshalb bin ich sehr gespannt,<br />

Herr Hemker, wie Sie jetzt begründen werden,<br />

dass man unserem Antrag nicht zustimmen kann, wo<br />

doch in den Anträgen fast Identisches steht. Die Überprüfung<br />

der Einführung einer Taxe kann ja auch nicht<br />

das Problem sein.<br />

Durch die genannten Maßnahmen nimmt die Akzeptanz<br />

zu. Davon haben nicht nur die Menschen, die dort<br />

leben, sondern auch die Menschen, die dorthin kommen,<br />

sowohl im ideellen als auch im immateriellen Bereich einen<br />

sehr großen Gewinn. In meinem Wahlkreis, der nahe<br />

an der Grenze zu den Niederlanden liegt, sind das in<br />

vielfältiger Hinsicht unsere Freunde und Gäste aus den<br />

Niederlanden. Bei uns im Teutoburger Wald, wo sich die<br />

von mir genannten Gruppen engagieren, wurden sehr<br />

Ich kann nur sagen: Wir haben unseren Antrag deutlich<br />

früher eingebracht als Sie. Deshalb möchte ich abschließend<br />

Hans Kollhoff zitieren, einen unter Architekten<br />

bekannten Mann, der immer gesagt hat: „Wer mich<br />

viele Angebote gemacht. – Lieber Daniel, du weißt als<br />

Münsteraner natürlich, wie schön es bei uns ist. Genauso<br />

gerne komme ich nach Münster, um die dortigen Angebote<br />

des Stadttourismus wahrzunehmen.<br />

(B)<br />

kopiert, vermeidet das Schlimmste.“<br />

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)<br />

In den letzten Jahren gab es eine Fülle von Diplomarbeiten<br />

zu diesem Thema nicht nur in den Fachabteilungen<br />

für Tourismus an den Universitäten. Inzwischen gibt<br />

(D)<br />

Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner:<br />

Der letzte Redner in dieser Debatte ist der Kollege<br />

Reinhold Hemker von der SPD-Fraktion.<br />

es viel Literatur darüber. Auf der diesjährigen ITB<br />

wurde mir noch einmal deutlich, dass die drei Bereiche<br />

– Natur, Tourismus und Menschen – erst zusammen zum<br />

Naturschutz führen. Wenn man Landschaften sich selbst<br />

überlässt und sie nicht als Kulturlandschaften begreift,<br />

egal ob es sich um Naturparke, Nationalparke oder Biosphärenreservate<br />

handelt, wenn man sie nicht erschließt<br />

– ich verstehe das als Antwort auf meinen lieben Kollegen<br />

Ilja Seifert –, wenn Natur und Naturlandschaften<br />

nicht zum Thema im Schulunterricht gemacht werden,<br />

dann werden wir nicht weiterkommen, wenn es um die<br />

Akzeptanz der Menschen geht, wie es der Beauftragte<br />

der Bundesregierung für Tourismus formuliert hat.<br />

Reinhold Hemker (SPD):<br />

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!<br />

Liebe Undine Kurth, wir werden sicherlich in absehbarer<br />

Zeit einen Bericht der Bundesregierung, vertreten<br />

durch Ernst Hinsken, erhalten, in dessen Rahmen wir<br />

noch einmal über das Thema Gebühren – ich strapaziere<br />

mal nicht den Begriff Naturtaxe – für die besondere Nutzung<br />

der drei Bereiche der Naturlandschaften diskutieren<br />

müssen. Das ist überhaupt keine Frage. Es gibt im<br />

Übrigen einige Bundesländer bzw. Regionen, die für die<br />

Nutzung bestimmter naturnaher Gebiete schon solche<br />

Gebühren erheben. Wir werden also sicherlich über diesen<br />

Punkt reden.<br />

Ich will mich nicht darüber auslassen, wer anlässlich<br />

des Jahres der Naturparke als Erster vorgeschlagen hat,<br />

darüber im Parlament zu diskutieren; das lohnt sich<br />

nicht. Wir werden sicherlich deutlich machen, dass alle,<br />

die sich auf den Weg gemacht haben, gute Beiträge zu<br />

dieser Diskussion geleistet haben. Das hat schon die<br />

erste Beratung im Fachausschuss gezeigt. Mir geht es jedenfalls<br />

um das, was der Beauftragte der Bundesregierung<br />

für Tourismus, Ernst Hinsken, gesagt hat. Wir haben<br />

überall dort, wo Naturschutzgebiete ausgewiesen<br />

Die Nähe zur Natur wird den Menschen nicht nur in<br />

Deutschland in der Freizeit bzw. in den Ferien vermittelt.<br />

Es ist sehr wichtig, dass die Menschen, die nicht wie ich<br />

das Glück haben, naturnah zu wohnen, sondern in den<br />

Ballungszentren leben, die Natur wieder neu begreifen.<br />

Das ist zum Beispiel im Urlaub auf einem Bauernhof, in<br />

der Nähe eines Naturschutzgebietes, auf einem Naturlehrpfad<br />

oder auf Fortbildungsveranstaltungen der eben<br />

von mir genannten Naturschutzverbände möglich. Wenn<br />

wir das schaffen, dann werden wir in den nächsten Jahren<br />

den Standort Deutschland und insbesondere die ländlichen<br />

Räume mit den genannten Gebieten bereichern.<br />

Liebe Undine Kurth, ich freue mich darauf, dass wir<br />

in absehbarer Zeit im Fachausschuss auch über die The-

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