Plenarprotokoll 16/91 - Deutscher Bundestag
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<strong>91</strong>20 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>16</strong>. Wahlperiode – <strong>91</strong>. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. März 2007<br />
Präsident Dr. Norbert Lammert<br />
(A) ZP 5 Beratung des Antrags der Abgeordneten Christine Scheel, Dr. Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt 3: (C)<br />
Gerhard Schick, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und<br />
der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN<br />
Unternehmensteuerreform für Investitionen und Arbeitsplätze<br />
– Drucksache <strong>16</strong>/4855 –<br />
Überweisungsvorschlag:<br />
Finanzausschuss (f)<br />
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie<br />
ZP 6 Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der LINKEN:<br />
Konsequenzen der Bundesregierung aus den UN-Berichten<br />
des Sonderberichterstatters, Vernor Muñoz, zum deutschen<br />
Bildungssystem<br />
Von der Frist für den Beginn der Beratungen soll, soweit<br />
erforderlich, abgewichen werden.<br />
Die Tagesordnungspunkte 26 c und 33 b werden abgesetzt.<br />
Schließlich mache ich auf zwei nachträgliche Ausschussüberweisungen<br />
im Anhang zur Zusatzpunktliste<br />
aufmerksam:<br />
überwiesen:<br />
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)<br />
Finanzausschuss<br />
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie<br />
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung<br />
Ausschuss für Tourismus<br />
Haushaltsausschuss<br />
Der in der 88. Sitzung des Deutschen <strong>Bundestag</strong>es<br />
überwiesene nachfolgende Antrag soll zusätzlich dem<br />
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe<br />
(17. Ausschuss) zur Mitberatung überwiesen werden.<br />
Antrag der Abgeordneten Miriam Gruß, Dr. Karl<br />
Addicks, Christian Ahrendt, weiterer Abgeordneter<br />
und der Fraktion der FDP<br />
Rücknahme der Vorbehaltserklärung der Bundesrepublik<br />
Deutschland zur Kinderrechtskonvention<br />
der Vereinten Nationen<br />
– Drucksache <strong>16</strong>/4735 –<br />
überwiesen:<br />
Rechtsausschuss (f)<br />
Auswärtiger Ausschuss<br />
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe<br />
Sind Sie mit diesen Vereinbarungen einverstanden? –<br />
Auch das ist offenkundig der Fall. Dann ist das so beschlossen.<br />
Vereinbarte Debatte<br />
Patientenverfügungen<br />
Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für<br />
diese Aussprache drei Stunden vorgesehen. Die Parlamentarischen<br />
Geschäftsführer haben sich darauf verständigt,<br />
dass aufgrund der großen Anzahl der Redewünsche<br />
und der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Zeit für<br />
die Aussprache die Reden derjenigen Kolleginnen und<br />
Kollegen, deren Redewunsch nicht berücksichtigt werden<br />
kann, zu Protokoll gegeben werden können. Ich<br />
nehme an, dass es auch dazu Einverständnis gibt. – Dann<br />
ist das so beschlossen.<br />
Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort zunächst<br />
dem Kollegen Joachim Stünker für die SPD-Fraktion.<br />
Der in der 82. Sitzung des Deutschen <strong>Bundestag</strong>es<br />
Joachim Stünker (SPD):<br />
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />
überwiesene nachfolgende Antrag soll zusätzlich dem Meine sehr verehrten Damen und Herren! Warum debat-<br />
Ausschuss für Tourismus (20. Ausschuss) zur Mitberatieren wir heute über die Frage der rechtlichen Verbindtung<br />
überwiesen werden.<br />
lichkeit von Patientenverfügungen? Wir debattieren<br />
Antrag der Abgeordneten Lutz Heilmann, Eva<br />
Bulling-Schröter, Dorothée Menzner, weiterer<br />
Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN<br />
darüber, weil circa 7 bis 8 Millionen Menschen in<br />
Deutschland eine Patientenverfügung gemacht haben<br />
und darauf vertrauen, dass ihre dort getroffenen Bestimmungen<br />
auch beachtet und befolgt werden. Sie wehren<br />
(B)<br />
Trendwende beim Klimaschutz im Verkehr –<br />
Nachhaltige Mobilität für alle ermöglichen<br />
– Drucksache <strong>16</strong>/44<strong>16</strong> –<br />
sich damit gegen die, wie sie es nennen, Apparatemedizin,<br />
gegen das Diktat des medizinisch Machbaren, gegen<br />
die Verlängerung eines Lebens, das für sie nicht mehr lebenswert<br />
ist.<br />
(D)<br />
Zwar ist der in der Patientenverfügung geäußerte<br />
Wille schon heute grundsätzlich verbindlich und Grundlage<br />
ärztlichen Handelns. Der Bundesgerichtshof hat<br />
dies trotz des Fehlens einer gesetzlichen Regelung wiederholt<br />
entschieden. Aber über genau die Frage, was im<br />
Einzelfall unter „grundsätzlich verbindlich“ zu verstehen<br />
ist, wird ganz unterschiedlich diskutiert. Ich denke, die<br />
heutige Debatte wird das breite Spektrum der Meinungen,<br />
die in diesem Hohen Hause vertreten werden, sehr<br />
anschaulich zeigen.<br />
Es kann einen Unterschied bedeuten, in welches<br />
Krankenhaus oder zu welchem Arzt ich nach einem Verkehrsunfall<br />
im Zustand der Bewusstlosigkeit gebracht<br />
werde, wenn ich mich nicht mehr selber äußern kann,<br />
aber eine Patientenverfügung bei mir trage, in der ich<br />
zum Beispiel für eine bestimmte Situation das Setzen einer<br />
Magensonde ausgeschlossen habe. Die einen erkennen<br />
dies als verbindlich an, die anderen nicht. Viele Anwälte,<br />
die tagtäglich im Medizinrecht tätig sind, können<br />
hierzu beredt Beispiele benennen; bei mir sowie bei vielen<br />
Kolleginnen und Kollegen stapeln sich dazu die<br />
Briefe.<br />
Die Menschen wollen Rechtssicherheit. Ich meine,<br />
sie haben einen Anspruch darauf, dass der Staat ihnen<br />
hier Rechtssicherheit gibt.<br />
(Beifall im ganzen Hause)