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Plenarprotokoll 16/91 - Deutscher Bundestag

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<strong>91</strong>94 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>16</strong>. Wahlperiode – <strong>91</strong>. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. März 2007<br />

Monika Grütters<br />

(A) Hirsch, ich muss schon sagen: Vorgaben zu machen, Mit diesem Hochschulpakt, über den wir heute diskutie- (C)<br />

mag Ihr Stil sein. Demokratischer ist es aber, die Zustänren, wollen wir dazu beitragen.<br />

digkeiten und die Verteilung der hoheitlichen Aufgaben<br />

zu respektieren.<br />

Wir kennen die Klagen der Wirtschaft; Herr Kollege<br />

Barth hat sie angesprochen. Aber auch die Wirtschaft<br />

(Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Genau so könnte sich ein bisschen stärker in diesem Bereich betei-<br />

ist es!)<br />

ligen:<br />

Ich kann Ihnen nur eines mit auf den Weg geben: In<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

Berlin hat Ihre Partei, Frau Hirsch, das Vergnügen, an<br />

der Regierung zu sein und die Wissenschaftspolitik – ich<br />

muss sagen: leider – mit zu beeinflussen. Machen Sie<br />

in der Ausbildung, aber beispielsweise auch bei der Finanzierung<br />

von Lehrstühlen.<br />

dort den Verantwortlichen doch einmal Vorgaben, ein (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der<br />

bisschen mehr für die Hochschulen zu tun.<br />

FDP)<br />

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Das ist in Amerika gang und gäbe und sei an dieser<br />

Sieben von zehn Studienanfängern werden in dem Bun-<br />

Stelle noch einmal gefordert.<br />

desland wieder nach Hause geschickt, in dem Sie die Wir wissen aber, dass nicht erst in der Zukunft Studie-<br />

Verantwortung für die Hochschulpolitik tragen. Es wäre rendenplätze fehlen, sondern auch jetzt schon. Von 9 000<br />

schön, Sie würden dort die Vorgaben, die Sie uns hier Studiengängen in der Bundesrepublik Deutschland sind<br />

machen, umsetzen.<br />

nach den Erkenntnissen des Centrums für Hochschulent-<br />

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)<br />

wicklung 57 Prozent zulassungsbeschränkt. Das heißt,<br />

sie haben einen Numerus clausus.<br />

Ich komme zum Schluss. Wir haben nur Appelle an<br />

die Hochschulen aufgenommen, weil wir Respekt vor<br />

der Hochschulautonomie haben, für die wir jahrelang<br />

Frau Kollegin Flach, Nordrhein-Westfalen ist ein gutes<br />

Beispiel. Unser geschätzter ehemaliger Kollege Pinkwart<br />

eingetreten sind. Bei Beginn der Verhandlungen zum (Uwe Barth [FDP]: Hören Sie mal zu, Herr<br />

Hochschulpakt hat die „FAZ“ von „haltlosen Länderego-<br />

Tauss!)<br />

(B)<br />

ismen“ geschrieben, denen man begegnen müsse. Ich<br />

glaube, wir haben es geschafft. Wir haben 90 000 neue<br />

Plätze für Studienanfänger ermöglicht. Zum Pakt gehört<br />

die neue Mobilität zwischen den Ländern, und dazu gehören<br />

auch fast 2 Milliarden Euro, mit denen der Unterfinanzierung<br />

der Hochschulen begegnet wird. Der Hochschulpakt<br />

2020 ist ein zuversichtlich stimmendes Signal.<br />

hat einen Anstieg des Anteils der zulassungsbeschränkten<br />

Fächer von 38 Prozent auf 45 Prozent zu verantworten,<br />

Herr Kollege Barth. Das ist praktisch ein Wegfall<br />

von Studierendenplätzen. Frau Flach, bitte nehmen Sie<br />

das mit und sagen Sie das Ihrem Kollegen Pinkwart, damit<br />

das wieder ins Lot kommt.<br />

(D)<br />

Ich hoffe – das sind wir allen jungen Menschen schul-<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

dig –, dass nach der Ministerpräsidentenkonferenz im Aber auch Bayern sei erwähnt. Hier ist ein extremer<br />

Juni dieser Pakt in Kraft treten kann.<br />

Nachholbedarf festzustellen.<br />

Vielen Dank.<br />

(Jörg Tauss [SPD]: Oh ja!)<br />

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD) Das Centrum für Hochschulentwicklung sagt, dass<br />

29 000 Plätze fehlen. Frau Professor Grütters, eines<br />

Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:<br />

Zum Abschluss der Debatte hat der Kollege Klaus<br />

möchte ich Ihnen zurufen: Berlin hat natürlich eine<br />

große Überlast, die es hier schon übernimmt.<br />

Hagemann für die SPD-Fraktion das Wort.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Monika<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />

der CDU/CSU)<br />

Grütters [CDU/CSU]: Das weiß ich! Dafür hat<br />

es 4 Prozent!)<br />

Auch mein Heimatland Rheinland-Pfalz hat sich sehr<br />

Klaus Hagemann (SPD):<br />

stark für Studienplätze engagiert.<br />

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und<br />

Herren! Deutschland kann froh und dankbar sein, dass<br />

die Studierendenzahlen in den nächsten Jahren steigen<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Jörg<br />

Tauss [SPD]: Vorbildlich!)<br />

werden. Ich hoffe, dass viele von den Jugendlichen, die – Ja, vorbildlich.<br />

heute unsere Gäste sind, darunter sein werden. Herzlich<br />

willkommen, liebe Jugendlichen, im Deutschen <strong>Bundestag</strong>!<br />

Wir wissen, dass die steigenden Studierendenzahlen<br />

eine Herausforderung für den Gesamtstaat, für Bund und<br />

Länder, sind. Deswegen muss sich der Bund hier enga-<br />

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU) gieren. Wir sollten keine großartigen Diskussionen über<br />

Wir werden einen Anstieg von zurzeit 2 Millionen<br />

Studierenden auf etwa 2,7 Millionen bekommen. Da<br />

Finanzzuständigkeiten führen, sondern handeln und die<br />

entsprechenden Mittel zur Verfügung stellen.<br />

Deutschland ein Land ohne nennenswerte Rohstoffvor- Verehrter Kollege Gehring, ich bin froh und dankbar,<br />

kommen ist, brauchen wir gut ausgebildete Menschen. dass die Union im Hinblick auf Art. <strong>91</strong> b Grundgesetz

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