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Plenarprotokoll 16/91 - Deutscher Bundestag

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Klaus Hagemann<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>16</strong>. Wahlperiode – <strong>91</strong>. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 29. März 2007 <strong>91</strong>95<br />

(A) doch noch den Dreh bekommen hat und ihm zustimmen Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt: (C)<br />

konnte. Es gab ja heftigen Widerstand seitens einiger<br />

Länder dahin gehend, dass dem Bund mehr Zuständigkeiten<br />

im Hochschulbereich zugestanden werden sollten.<br />

Ich möchte lobend anerkennen, dass sich die Bildungs-<br />

Möchten Sie beide zulassen? – Ja.<br />

Frau Flach, bitte schön.<br />

politiker hier durchgesetzt haben.<br />

Ulrike Flach (FDP):<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />

der CDU/CSU)<br />

Lieber Kollege Hagemann, wir sind uns ja immer an<br />

vielen Stellen einig.<br />

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich in meiner<br />

restlichen Redezeit die Situation aus Sicht eines Haushälters,<br />

als der ich hier rede, darstellen. Wenn wir die<br />

veröffentlichte Meinung beobachten, so ist festzustellen,<br />

dass dort dargestellt wird, wir in der Bundesrepublik<br />

Deutschland würden im Geld schwimmen und die Einnahmen<br />

sich überschlagen. Aber die Realitäten sehen etwas<br />

anders aus. Denn etwa 10 Milliarden Euro der Ausgaben,<br />

die im Entwurf des Haushaltsplans für 2008<br />

vorgesehen sind, sind – das können wir schon jetzt vor<br />

der Steuerschätzung im Mai sagen – noch nicht gedeckt.<br />

Auch weiterhin ist im Interesse der jungen Generation,<br />

der jungen Menschen, die hier unsere Gäste sind, Konsolidierungsbedarf<br />

notwendig.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der<br />

CDU/CSU)<br />

Denn wir haben noch zu hohe Schulden und eine zu<br />

hohe Nettokreditaufnahme. Die Nettokreditaufnahme<br />

muss zurückgeführt werden.<br />

Wir als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten<br />

sind der Meinung, dass Bildungsinvestitionen Investitionen<br />

in die Zukunft sind.<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten<br />

der CDU/CSU)<br />

Deswegen müssen wir trotz der Einsparungsnotwendigkeiten<br />

entsprechende Mittel zur Verfügung stellen; da<br />

sind sich die Kolleginnen und Kollegen im Haushaltsausschuss<br />

einig.<br />

Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:<br />

Herr Kollege, ich will Ihren Schwung nicht stoppen;<br />

aber die Kollegin Flach würde Ihnen gern eine Zwischenfrage<br />

stellen.<br />

(Jörg Tauss [SPD]: Die Kollegin Hirsch auch!)<br />

– Die Kollegin Hirsch auch.<br />

Klaus Hagemann (SPD):<br />

Das ist nett. Darauf habe ich gewartet.<br />

Klaus Hagemann (SPD):<br />

Richtig.<br />

Ulrike Flach (FDP):<br />

Jetzt haben Sie gerade sehr erbittert auf den Linken<br />

herumgehauen; auch da sind wir uns oft einig.<br />

(Heiterkeit bei der SPD)<br />

Aber wir alle haben ja in den letzten Tagen gemeinsam<br />

die Zeitung gelesen.<br />

(Jörg Tauss [SPD]: Gemeinsam?)<br />

Da sprangen mir natürlich die Titelseiten entgegen, auf<br />

denen stand, dass angesichts der steigenden Steuereinnahmen<br />

und des steigenden BIPs sowohl Frau Schavan<br />

als auch Herr Glos als Erste den Finger gehoben und gesagt<br />

haben: Wir wollen deutlich mehr Geld haben.<br />

(B)<br />

Deswegen bitte ich darum, verehrte Frau Hirsch, in<br />

Ihre Rede auf der einen Seite realistische Überlegungen<br />

und auf der anderen Seite die verfassungsrechtlichen Bedingungen<br />

mit einzubeziehen. Auch darauf sollten Sie<br />

hinweisen, Frau Hirsch, und nicht Forderungen stellen,<br />

Wir werden darüber im Herbst diskutieren, Herr<br />

Hagemann. Aber mich interessiert angesichts der Worte,<br />

die Sie eben gefunden haben, natürlich schon Ihre Meinung.<br />

Halten Sie das für positiv? Sind Sie als Haushälter<br />

der SPD bereit, den beiden entgegenzukommen, oder<br />

nicht?<br />

(D)<br />

die nicht mit der Realität zu vereinbaren sind, sondern Klaus Hagemann (SPD):<br />

aus dem Wolkenkuckucksheim stammen, obwohl sie Frau Flach, zunächst einmal gebe ich das Kompli-<br />

vielleicht unter inhaltlichen Aspekten richtig wären. ment zurück: Wir arbeiten in diesem Bereich gut im<br />

Haushaltsausschuss zusammen.<br />

(Jörg Tauss [SPD]: Habt ihr auch zusammen<br />

Zeitung gelesen?)<br />

Aber ich habe nicht auf der Linken herumgehauen, wie<br />

Sie gesagt haben, sondern nur für ein bisschen Realitätssinn<br />

und die Verfassungslage geworben. Ich schätze<br />

Frau Hirsch viel zu sehr als Fachfrau, als dass ich auf ihr<br />

herumhauen würde. Das möchte ich hier unterstreichen.<br />

Frau Flach, natürlich freuen wir uns darüber, dass die<br />

Steuereinnahmen steigen. Es ist aber nicht so – ich habe<br />

das deutlich gemacht –, dass die Kasse überläuft. Wichtig<br />

ist, dass wir gerade im Bildungs- und im Forschungsbereich<br />

die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen.<br />

Das ist nämlich eine Investition in die Zukunft; das<br />

möchte ich hier doch noch einmal unterstreichen.<br />

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)<br />

Wir werden in diesem Jahr die ersten Schritte unternehmen,<br />

wenn wir den Haushalt für das Jahr 2008 aufstellen.<br />

Zum BAföG – der Kollege Rossmann hat das angesprochen<br />

– liegen entsprechende Beschlüsse meiner<br />

Fraktion vor.

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