Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Reise ... - Museu Nacional
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©Naturhistorisches <strong>Museu</strong>m Wien, download unter www.biologiezentrum.at<br />
Dr. J. F. Babor. Nacktschnecken. 293<br />
größer als die Simroths von Wladikawkas, auch ist der Penis bedeutend mächtiger,<br />
so daß im ganzen eine Annäherung an agrestis L. wenigstens vorgetäuscht wird; im<br />
übrigen gehört aber dieses Individuum unzweideutig zur obgenannten Spezies. Die<br />
Tiere sind entweder einfarbig, schmutziggelb, oder auf dieser blaß braungelben Grundlage<br />
dunkelbraun bis schwarz retikuliert (der Mantel mehr fleckig und getupft, der<br />
Rücken fast strahlig gestrichelt); die Sohle entweder einfarbig oder an den Rändern<br />
leicht grau punktiert, im ganzen etwas heller als die Rückenhaut. Das Peritoneum<br />
ohne (makroskopisch erkennbare) Kalkkörner, stellenweise (unregelmäßig) pigmentiert.<br />
Ein Blinddarm fehlt; die von Simroth (1. c, p. 160, Taf. XV, Fig. io a u. b) festgestellte<br />
Einschnürung oder Knickung immer angedeutet; in einem Falle habe ich an der<br />
entsprechenden Stelle eine seichte, in zwei stumpfe Seitenzipfel auslaufende querliegende,<br />
taschenartige Aussackung des Enddarmes gefunden. Die Gonade klein, tief schwarz,<br />
entweder die Spitze des Eingeweidesackes bildend oder etwas subterminal liegend, der<br />
hermaphroditische Ausführungsgang, ebenfalls dunkel gefärbt; der Penis deckt sich mit<br />
Simroths Fig. 7 auf der Taf. XV, nur ist er merklich größer: er ist länger bei <strong>einer</strong><br />
mehr gleichmäßigen Dicke, stark, tief eingeschnürt mit proportional vergrößerten Innenverdickungen<br />
der Schleimhaut mit der Muscularis, aber bleibt sicher innerhalb des Typus<br />
von Ananoun, wenn auch die sehr langen Anhangsdrüsen deutliche Blindschläuchchen<br />
tragen. Im großen und ganzen also eine mächtigere Entfaltung, als wie sie die Tiere<br />
Simroths aufweisen — bei spezifischer Identität; höchstens könnte unter den nicht<br />
anatomisch untersuchten Stücken ein dem panormitamis Less, et Poll, ähnlicher agrestis<br />
stecken, der von Nordwestkleinasien bekannt ist (Simroth, 1. c, p. 150 und 273). Bis<br />
jetzt war diese Art nur vom Kaukasus bekannt (Simroth, 1. c, p. 15g—160, Taf. XV,<br />
Fig. 1—16, Karte VI).<br />
Agriolimax (s. str.) transcaucasicus Simr. var. coeciger Simr.<br />
Einige wenige erwachsene und ein junges Exemplar von der Insel Prinkipo,<br />
5./V. 1902. — Die Tiere sind stattlich, nicht sehr schlank, einem unpigmentierten<br />
agrestis L. auffallend ähnlich; ein Blinddarm vorhanden, eine kleine Penisdrüse ebenfalls<br />
(anatomisch wurde nur ein Stück geprüft). Diese Art lebt in einem großen Gebiete<br />
im Süden von Kaukasus (Armenien), die Varietät erstreckt sich im Westen von<br />
diesem Zentrum, an der Südostküste des Schwarzen Meeres; diese neue hier mitgeteilte<br />
Lokalität stellt jetzt ihren westlichsten bekannten Verbreitungspunkt dar (Simroth,<br />
1. c, p. 155—157, Taf. XVI, Fig. 18—3o, Karte VI).<br />
Agriolimax (s. str.) Pentheri n. sp.<br />
Lifos, Nordseite, 1350 m, 24./V. 1902 und Derwent am Tekir (Ostseite des Erdschias),<br />
2100 m, 3./VI. 1902. Eine nicht große Anzahl von erwachsenen und kleinen<br />
Tieren.<br />
Diagn. Statura mediocri, niger, soleae partes laterales nigrae; intestinum rectum<br />
coeco egens; penis cum duabus glandulosis appendicibus, intus corpore irritatorio (in<br />
parte inferiori) et glandulis in mucosa (partis superioris) instructus.<br />
Das Tier von mittlerer Größe (das beste Exemplar 23 mm lang, 6 mm breit; die<br />
Breite der Fußsohle 3 vim) und schlanker Gestalt, nach hinten zugespitzt; der Mantel<br />
langelliptisch, hinten breit abgerundet, das Pneumostom knapp hinter der Mitte des<br />
rechten Randes; das Schälchen klein, länglich oval, ziemlich fest; der Fußsaum schmal,<br />
aber deutlich abgesetzt, die Sohle schmal, dreifelderig, in ihrer Mitte gekörnelt, weiß, die<br />
schmalen Seitenfelder sind tief und dicht quergefurcht und blauschwarz, der feinkörnige<br />
Schild und der radiar weit und seicht gefurchte Rücken — auch die Nackenhaut unter<br />
Annalen des k. k. naturliistorischen Hofmuseums, Bd. XX, Heft 2 u. 3, igo5. 22