Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Reise ... - Museu Nacional
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©Naturhistorisches <strong>Museu</strong>m Wien, download unter www.biologiezentrum.at<br />
Prof. Anton Nosek. Araneiden, Opilionen und Chernetiden. I2g<br />
vorne o*6 mm, mitten i mm breit. Die Mundteile und Beine sind gelblichbraun, die<br />
Mandibeln jedoch viel dunkler als die anderen Mundteile. Das hellbraune Sternum ist<br />
fast so lang wie breit, am Rande schwarz angelaufen, nach hinten kurz und stumpf ausgezogen,<br />
o'8 mm lang.<br />
Die runden vorderen Mittelaugen sind auffallend groß, im Durchmesser o'i^mm<br />
und etwa um ihren Halbmesser voneinander entfernt. Die vorderen Seitenaugen sind<br />
viel kl<strong>einer</strong> und stoßen fast an die Mittelaugen an. Die Seitenaugen sind ebensoweit<br />
voneinander entfernt, stehen jedoch von den hinteren Mittelaugen, welche fast zweimal<br />
so weit voneinander (um 0*17 mm!) als von den hinteren Seitenaugen entfernt sind,<br />
viel weiter ab. Die einzelnen Beinglieder sind unten lang beborstet.<br />
Die Palpenglieder sind einfarbig gelblichbraun. Das Patellarglied ist oben stark<br />
konvex, länger als das ringförmige Tibialglied. Letztgenanntes hat an dem äußeren<br />
Rande einen ziemlich breiten Aufsatz, welcher an beiden Rändern leicht ausgeschweift<br />
und in ein schwach nach innen gerichtetes Häkchen gezogen ist. Unter dem Stylus<br />
findet sich ebenfalls ein nach innen gerichtetes Zähnchen (Conductor?). Das Stylum<br />
selbst ist am Ende verbreitet, schief abgestutzt, fast lanzettförmig.<br />
Das Abdomen ist länglich oval, o*8 mm breit, schwarz. Die Unterseite ist weiß,<br />
an den Falten schwärzlich betupft. Beiderseits der hornartigen Atmungs- und Genitalienplatte<br />
sieht man zwei weiße runde Fleckchen. Ebenso ziehen sich beiderseits nach<br />
hinten zwei ziegenhornförmig gewundene weiße Streifen. Die Spinnwarzen sind weißlich<br />
; von derselben Farbe ist auch ein rundes Fleckchen oberhalb der Spinnwarzen.<br />
Ein einziges beschädigtes Männchen wurde Ende Mai an der Nordseite von Erdschias<br />
(Lifos) gefangen.<br />
Enoplognatha thoracicoides 1 ) n. sp.<br />
Der Céphalothorax ist 1*15 mm, das Abdomen 3 mm lang. Ersterer ist auch<br />
wie die Mundteile und die Füße hellbraun, bis \"imm breit; vorne nur 09 mm breit.<br />
Seine seichten Furchen sind dunkelbraun gezeichnet. Die Maxillen sind vorne fein<br />
schwarzbraun eingefaßt. Die Beinglieder sind an den Spitzen wenig dunkler als im<br />
übrigen und ohne Stacheln. Die Borsten sind lang und fein.<br />
Das Sternum ist nach hinten stark zugespitzt, 0*85 mm lang und bis 0*7 mm breit,<br />
dunkelbraun, schwach glänzend und zerstreut gekörnt. An dem unteren Rande der<br />
Klauenfurche stehen ungleiche Zähnchen, von denen die oberen stärker und spitziger<br />
sind. Die Mittelaugen beider Reihen bilden ein Rechteck, welches länger als breit ist.<br />
Die hinteren Mittelaugen stehen von den Seitenaugen weiter entfernt als voneinander.<br />
Im übrigen ist die Augenstellung die gleiche wie bei E. thoracica Hahn.<br />
Das ovale Abdomen ist rqmm breit, ziemlich hoch gebaut, schokoladebraun. An<br />
der Rückenseite sind fünf Paare weißer Flecken vorhanden, von denen beiderseits sechs,<br />
vorne und in der Mitte je zwei, gelegen sind.<br />
Die Länge der Beine: I. 37 mm, II. 3 mm, III. 2*6 mm, IV. 3*5 mm. Patella mit<br />
Tibia des IV. Beinpaares messen zusammen i*3 mm, jene des I. Beinpaares 1*15 mm.<br />
Die Epigyne ist wie jene von E. thoracica gebaut, nur ist ihr Hinterrand — d. h. jener<br />
nächst der Genitalrinne — leicht herzförmig ausgeschweift.<br />
Eine Anzahl Weibchen, welche möglicherweise vielleicht auch anderen Arten zugehören,<br />
wurde im Erdschias-Gebiete aufgefunden.<br />
*) Die Arten der Gattung Enoplognatha sind insoweit fraglich, da nur Weibchen vorhanden sind.