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Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Reise ... - Museu Nacional

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©Naturhistorisches <strong>Museu</strong>m Wien, download unter www.biologiezentrum.at<br />

Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />

Eulais maren\elleri n. sp.<br />

(Taf. VI, Fig. 2; Taf. VII, Fig. 1-5.)<br />

Diese Form gehört in die nächste Verwandtschaft der E. hamata Koen. durch<br />

alle Merkmale, welche für diese letztere charakteristisch sind (die Augenbrücke, Organisation<br />

des Mundorganes und der Maxillartaster, Skulptur der Epimeralglieder). Die<br />

Artunterschiede bei unserer Form liegen in erster Reihe in der Form der Augenbrücke<br />

und sind beim ersten Anblick auffallend, in zweiter Reihe in der Beschaffenheit der<br />

Palpen und des Epimeralsystems. Die E. hamata und mit ihr verwandten Formen<br />

stehen den übrigen Eulais-Arten ganz wohl gesondert gegenüber, sie stellen einen<br />

anderen Entwicklungsweg dar, respektive sie stehen an einem anderen phylogenetischen<br />

Stadium als die übrigen Spezies. Die primitiveren Verhältnisse finden wir in erster<br />

Linie in der Organisation der frontalen Körperregion, namentlich in der Topographie<br />

der frontoventralen Muskeln und mit ihnen verbundener Augenbrücke. Wir können<br />

verfolgen, d. h. verschiedene phylogenetische Stadien feststellen, auf welchen einzelne<br />

hatnata-ähnliche Arten stehen geblieben sind, wie die beiden Augenkapseln näher aneinanderrücken<br />

und die Verkürzung der Augenbrücke verursachen. Mit dieser Erscheinung<br />

ist begreiflicherweise das Zusammenfließen der beiden frontoventralen Muskelgruppen<br />

verbunden. Darüber werden wir noch später sprechen. In zweiter Linie kann<br />

man primitivere Verhältnisse in der Organisation der Epimeralglieder erblicken; wir<br />

finden nämlich in der kamata-Gruppe ein Verbindungsglied zwischen den üblichen<br />

plattenartigen Epimeren der Mehrzahl von Hydrachniden und den zierlichen Epimeralskulpturen<br />

der übrigen Eiilais-Artzn. Auch die Maxillartaster zeigen ursprünglichere<br />

Verhältnisse, es ist nämlich zu k<strong>einer</strong> Bildung eines ventralen Höckers an dem dritten<br />

Gliede, was für die meisten Arten charakteristisch ist, gekommen. Auch die Pharyngealrinne<br />

zeigt ursprünglichere Verhältnisse, sie ist ganz einfach gebildet und es hat<br />

sich keine gut unterscheidbare metapharyngeale Partie entwickelt. Es läßt sich derzeit<br />

nicht endgültig entscheiden, ob es sich in den /zamata-ähnlichen Formen, hauptsächlich<br />

denen, welche in Europa leben, um echte Arten oder um Varietäten oder Rassen handelt.<br />

Die Unterschiede in unserer Form sind jedoch so auffallend (vgl. in erster Reihe<br />

die Augenbrücke!) und mindestens in den Exemplaren, welche ich zur Verfügung hatte,<br />

ganz konstant, so daß die Aufstellung <strong>einer</strong> neuen Form ohneweiters ganz berechtigt<br />

ist. Unsere Form können wir nach den jetzigen Kenntnissen als die primitivste Eulais-<br />

Form bezeichnen.<br />

Es lagen einige jüngere weibliche Prosopons vor. Alle Exemplare waren auffallend<br />

flach. Dieser Umstand kam namentlich in den sagittalen Serienschnitten zum Ausdruck,<br />

nämlich darin, daß die frontoventralen Muskeln, welche sonst fast senkrecht<br />

durchlaufen, beinahe horizontal liegen (s. Taf. VII, Fig. 2). Diese auffallende Flachheit<br />

ist mir auch anderswo vorgekommen (z. B. Limnesia tnaculata var. depressa) und es<br />

läßt sich nicht sagen, ob es ein dauernder Unterschied ist oder ein Zustand, welcher<br />

durch physiologische oder entwicklungsgeschichtliche Verhältnisse bedingt ist.<br />

Was die innere Organisation unserer Form anlangt, haben wir nichts Auffallendes<br />

zu erwähnen. Die Eier sind noch ganz jung und in relativ kl<strong>einer</strong> Anzahl vorhanden,<br />

die peripheren Teile des Geschlechtsapparates vollständig ausgebildet, auch<br />

die coxalen Exkretionsorgane weisen keine Abweichungen auf. Bloß die Muskeln<br />

sind dicker als bei den übrigen Eulais-Arten und ihre Struktur läßt sich sehr gut verfolgen.

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