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Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Reise ... - Museu Nacional

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©Naturhistorisches <strong>Museu</strong>m Wien, download unter www.biologiezentrum.at<br />

Dr. H. Rebel. Lepidopteren. 191<br />

gewiß früher besiedelt als die Alpen. Die angeführten Lycaeniden und die Hesperiide<br />

sind ausgesprochen orientalische Formen und Cnephasia Argentana ist ein sehr weit<br />

verbreitetes sibirisches Faunenelement, welches auf seinen westlichen Wanderungen<br />

auch das Erdschias-Gebiet erreicht hat.<br />

Die in höchster Lage (2500 m) im Erdschias-Gebiet gesammelte Art, Dyspessa<br />

Argaeensis m., kann sogar nicht einmal als eigentliche montane Art gelten, da die<br />

Dyspessa-Avten im allgemeinen nur kollines Terrain, oft mit Steppenvegetation, bewohnen.<br />

Da auch andere steriles Terrain bevorzugende Arten wie einzelne Satyriden, Lencanitis<br />

Cailino, vor allem aber auch Cledeobia Moldavica im Erdschias-Gebiet bis zu<br />

bedeutenden Höhen in ihren Wohnplätzen hinaufreichen, scheinen die Höhenzonen<br />

dort in faunistischer Beziehung nicht scharf geschieden zu sein, was mit dem Fehlen<br />

<strong>einer</strong> eigentlichen Waldregion jedenfalls im Zusammenhange 'steht. Eine ähnliche Beobachtung<br />

habe ich bereits in Ostrumelien gemacht, wo Steppenformen unter ähnlichen<br />

Vegetationsverhältnissen noch Wohnplätze in bedeutender Erhebung am Balkan innehaben.<br />

Bedürfte es noch irgend eines Nachweises, daß der Erdschias-Dagh, wie auch der<br />

cilicische Taurus, frei von jeder alpinen Einwanderung geblieben sind, so könnte das<br />

vollständige Fehlen von Vertretern der Gattungen Erebia, Anarte, Psodos etc. dafür<br />

angesehen werden.<br />

Noch muß <strong>einer</strong> charakteristischen Erscheinung des Erdschias-Gebietes hier gedacht<br />

werden, das ist des durchschnittlich geringeren Ausmaßes (Spannweite), welches<br />

sehr viele Arten hier zeigen. Insbesondere bei den Lycaeniden, aber auch bei anderen<br />

Tagfaltern, Syntomis, Zygaeniden und einzelnen Pyraliden tritt diese Erscheinung sehr<br />

auffallend zutage. Sie dürfte mit der großen kontinentalen Trockenheit des Gebietes<br />

im Zusammenhange stehen.<br />

Schließlich bemerke ich noch, daß ich in einem Anhange einige Arten aus der<br />

Umgebung Konstantinopels angeführt habe.<br />

Wien, am 3o. April 1903.<br />

Papilionidae.<br />

1. Papilio Podalirius L.<br />

Bei Konia (12./V. 1000 m, Serai-Dagh i3./V. 1600 m) in Exemplaren, welche mit<br />

solchen der zentraleuropäischen Frühjahrsgeneration übereinstimmen. Auch ein am<br />

20./VI. im Erdschias-Gebiet (Ali-Dagh i83om) erbeutetes cT gehört noch der Frühjahrsgeneration<br />

an. Hingegen sind mehrere am 7. und 8./VII. in tieferen Lagen des Erdschias-Gebietes<br />

(Illany-Dagh 1500—1619 m) erbeutete, zum Teile schon abgeflogene<br />

Stücke schon gen. aest. Zanclaeus Z.<br />

2. Papilio Machaon L.<br />

Stücke von Serai-Dagh bei Konia (i3./V. 1600 m) müssen zufolge ihrer geringen<br />

Größe und sehr breiten Binde der Hinterflügel der var. Sphyrus Hb. beigezählt werden.<br />

Im Erdschias-Gebiet (Illany-Dagh 1500 m) flog die Art (7./VN.) in größeren Exemplaren,<br />

welche sich nur durch die etwas breitere Binde der Hinterflügel von zentraleuropäischen<br />

Machaon unterscheiden.<br />

3. Thais Cerisyi God. var. Deyrollei Obthr.<br />

Auf der Strecke Konia bis Kaisarie zwischen 12./V. und 21./V. (1000—1200 m)<br />

nicht selten in männlichen Stücken, welche vollständig mit solchen von Amasia über-

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