Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Reise ... - Museu Nacional
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©Naturhistorisches <strong>Museu</strong>m Wien, download unter www.biologiezentrum.at<br />
168 Dr. A. Penther-Dr. E. Zederbauer. Naturwissenschaftliche <strong>Reise</strong> zum Erdschias-Dagh.<br />
Dermaptera und Orthoptera.<br />
Von<br />
Dr. F. Werner.<br />
Das von Dr. Penther gesammelte Material umfaßt 42 Arten, von welchen sieben<br />
nur dem Genus nach bestimmt werden konnten, da sie nur in Larven oder zur Determination<br />
ungenügenden Geschlechtern vorlagen. Davon gehören dem eigentlichen<br />
<strong>Reise</strong>ziel, dem Erdschias-Dagh, i3 Arten an. Dieselben lassen erkennen, daß dieser alte<br />
Vulkan — wie dies auch in der Reptilienfauna sich zeigt — keine Spur <strong>einer</strong> eigentümlichen<br />
Fauna erkennen laßt, sondern entweder weitverbreitete Arten oder solche der<br />
umliegenden Steppengebiete. Die in Kleinasien so ungemein reich vertretenen Phaneropteriden<br />
und Decticiden lieferten nur eine sehr geringe Anzahl von Arten, von denen<br />
zwei vielleicht für Kleinasien neu sind, aber nur in Larven oder c? vorliegen. Ja es<br />
scheint sogar, daß mit Ausnahme des Nocarodes cyanipes Gebirgsformen am Erdschias<br />
überhaupt nicht vorkommen würden. Die aus Kleinasien bisher noch nicht bekannten<br />
Arten sind entweder europäischen (Leptophyes albovittata, Stenobothrus pulvinatus)<br />
oder kaukasisch-syrischen (Saga ephippigera) Ursprungs. Obwohl die <strong>Reise</strong> bis in<br />
den August dauerte, so scheinen viele Formen noch nicht entwickelt gewesen zu sein,<br />
wie daraus hervorgeht, daß von den etwas über 200 Individuen zirka 115 im Larvenoder<br />
Nymphenstadium sich in der Coll. Penther vertreten fanden, was auf einen sehr<br />
schlechten, kalten und regnerischen Sommer in diesem sonst im Sommer äußerst regenarmen<br />
Gebiete (ich hatte im Jahre 1900 von Mitte Juli bis 20. August nur eine Stunde<br />
Gewitterregen zu verzeichnen) hindeuten würde. Wie vorhin erwähnt, ist nur Nocarodes<br />
cyanipes, der die Rolle unseres Peqotettix alpinus spielt, eigentlich Gebirgsform des Erdschias;<br />
die übrigen zwölf Arten sind, soweit sie bestimmbar waren (8 Spez.), entweder<br />
reine Steppentiere (Stauronotus, Sphingonotus, Acrotylus, Oedipoda, Gryllus) oder<br />
süd- und mitteleuropäische Formen ohne bestimmte Lokalanpassung. Auch der Illany-<br />
Dagh bei Kaisarie, der 17 Arten ergab, hat vorwiegend Steppenformen (Stauronotus,<br />
Oedipoda, Eremobia, Caloptenus, Callimenus, Bolivaria, auch Platycleis wäre noch<br />
hierher zu rechnen), aber auch nicht viel weniger Blumen- und Gebüschtiere (Leptophyes,<br />
Locusta, Drymadusa, Thamnotri^on, Saga); aber auch die letzteren scheinen<br />
keine grüne Färbung besessen zu haben, wie ich dies an den Blumentieren der Steppe,<br />
die erst verwandelt sind, wenn das Gras und die Gebüsche von der Sonne verbrannt<br />
sind, öfters beobachtete.<br />
1. Forficula sp.<br />
4 Q ; Sabandscha bis Eski Schehir;<br />
Erdschias.<br />
Blattodea.<br />
3. Aphlebia marginata Schreb.<br />
Insel Prinkipo, Marmarameer.<br />
4. Aphlebia sp. ?<br />
Dermaptera.<br />
Orthoptera genuina.<br />
2. Anechura bipunctata Fab.<br />
cf von Sabandscha bis Eski Schehir;<br />
cf, 3Q vom Erdschias.<br />
2 Larven von hellgelbbrauner Farbe,<br />
Pronotum dunkel punktiert,<br />
übrige Oberseite mit Längsreihen<br />
dunkler Punkte (Bujukdere bei<br />
Konstantinopel).