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Komm Heim - new Sturmer

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DIE REALISIERUNG DER ALLIIERTEN KRIEGSZIELE 211<br />

dem Verhungern retten wollten. Allerdings verhinderte dies kaum die „normalen“<br />

Vergewaltigungen, so BRECH:<br />

„Es überwogen die Fälle von Vergewaltigungen, die häufig von zusätzlichen Gewalttaten<br />

begleitet waren. Insbesondere erinnere ich mich an ein 18-jähriges<br />

Mädchen, dem man die eine Gesichtshälfte mit einem Gewehrkolben zertrümmert<br />

hatte und das anschließend von zwei GIs vergewaltigt wurde. Sogar die Franzosen<br />

beschwerten sich, daß die Vergewaltigungen, Plünderungen und Zerstörungswut<br />

unter Alkoholeinfluß bei unseren Soldaten überhand nehmen würden.“ 392<br />

Während die schutz- und hilflosen deutschen Frauen und Mädchen von ihren „Befreiern“<br />

geschändet wurden, wurden die bis dahin Überlebenden und zur Arbeit<br />

fähigen Männer über Jahre versklavt. Dem Internationalen Roten Kreuz zufolge, hatte<br />

Frankreich 1946 im August 680.000 frühere deutsche Soldaten, die Sklavenarbeit<br />

verrichteten, wovon 60.000 gefangene Waffen-SS-Soldaten in die Fremdenlegion<br />

zum Kampf um die Wiederherstellung der französischen Kolonialherrschaft in Indochina<br />

(1947-1954) gezwungen wurden. 475.000 davon waren von den USA gefangengenommen<br />

und später den Franzosen zur Zwangsarbeit übergeben worden. 393<br />

Weiter hatte dem Roten Kreuz zufolge, Großbritannien im August 1946 460.000<br />

deutsche Gefangene, die als Sklaven dort arbeiteten, 394 und, wie in Frankreich,<br />

stattliche Gewinne für das Kriegsministerium erbrachten. Ebenso hielten folgende<br />

Länder Deutsche als Sklaven: Jugoslawien 80.000, Belgien 48.000, Tschechoslowakei<br />

45.000, Luxemburg 4.000, Holland 1.300. 395<br />

Um die deutschen Kriegsgefangenen gefügig zu machen, ließ man sie zunächst in<br />

den Glauben, daß sie nach Hause entlassen würden. „Wenn sie unsere Häfen verließen,<br />

ließ man die Gefangenen glauben, daß sie nach Hause geschickt würden! Als sie<br />

dann bei der Ankunft in britischen oder französischen Häfen erfuhren, daß sie für<br />

unbegrenzte Zeit als Sklaven arbeiten mußten, wurden sie mißmutig. Wie ein britischer<br />

Offizier sagte, ‚Wir brauchen mehrere Wochen, um sie umzudrehen und bis sie<br />

anfangen, schwer zu arbeiten.’“ 396<br />

Demselben Bericht des Internationalen Roten Kreuzes zufolge, hielten die USA<br />

durch ihre militärischen Einrichtungen 284.000 Gefangene Soldaten als Zwangsarbeiter,<br />

140.000 davon in der Besatzungszone, 100.000 in Frankreich, 30.000 in Italien<br />

und 14.000 in Belgien. 397 Ferner waren in etwa 3.000 Lagern in Osteuropa und<br />

Rußland ca. 3,5 Millionen deutsche Kriegsgefangene und Verschleppte zur Sklavenarbeit<br />

verurteilt, wovon nach der amtlichen Kriegsgefangenendokumentation der<br />

392 Dr. G. Frey, a.a.O. S. 57<br />

393 John Thompson, Geneva, Switzerland, 24. Aug. 1946, Chicago Tribune Press Service, zit. n. R. F.<br />

Keeling, a.a.O. S. 21<br />

394 Ebda. S. 23<br />

395 Ebda. S. 25<br />

396 Arthur Veysey, London, May 28, 1946, Chicago Tribune Press Service, zit. n. R. F. Keeling, a.a.O. S.<br />

23<br />

397 John Thompson, Genf, Schweiz, 24. Aug. 1946, Chicago Tribune Press Service, zit. n. R. F. Keeling,<br />

a.a.O. S. 25

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