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Komm Heim - new Sturmer

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842 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

sten, der bei der Konfirmation sein Credo hersagt? Um ihm jedoch auch diesen<br />

Schritt zu ersparen und auf die sanfteste Art von der Welt dem ganzen tragikomischen<br />

Unwesen ein Ende zu machen, ist gewiß das beste Mittel, daß man die Ehe<br />

zwischen Juden und Christen gestatte, ja, begünstige; wogegen die Kirche nichts<br />

einwenden kann, da es die Auktorität des Apostels selbst für sich hat (1. Korinther<br />

7, 12-16). Dann wird es über 100 Jahre nur noch sehr wenige Juden geben, und<br />

bald darauf das Gespenst ganz gebannt, der Ahasverus begraben seyn, und das<br />

auserwählte Volk wird selbst nicht wissen, wo es geblieben ist. Jedoch wird dieses<br />

wünschenswerthe Resultat vereitelt werden, wenn man die Emancipation der Juden<br />

so weit treibt, daß sie Staatsrechte, also Theilnahme an der Verwaltung und<br />

Regierung christlicher Länder erhalten. Denn alsdann werden sie erst recht con<br />

amore Juden seyn und bleiben. Daß sie mit Andern gleiche bürgerliche Rechte<br />

genießen, heischt die Gerechtigkeit: aber ihnen Antheil am Staat einzuräumen, ist<br />

absurd: sie sind und bleiben ein fremdes, orientalisches Volk, müssen daher stets<br />

nur als ansässige Fremde gelten. Als, vor ungefähr 25 Jahren, im englischen Parlament,<br />

die Judenemancipation debattirt wurde, stellte ein Redner folgenden<br />

hypothetischen Fall auf: ein englischer Jude kommt nach Lissabon, woselbst er<br />

zwei Männer in äußerster Noth und Bedrängniß antrifft, jedoch so, daß es in seine<br />

Macht gegeben ist, einen von ihnen zu retten. Persönlich sind ihm beide fremd.<br />

Jedoch ist der eine ein Engländer, aber ein Christ; der andere ein Portugiese,<br />

aber ein Jude. Wen wird er retten? – Ich glaube, daß kein einsichtiger Christ und<br />

kein aufrichtiger Jude über die Antwort im Zweifel seyn wird. Sie aber giebt den<br />

Maaßstab für die den Juden einzuräumenden Rechte.“ 1508<br />

Es wundert auch nicht, daß sich der deutsche Gelehrte Johann Gottlieb<br />

HERDER 1509 ebenfalls über die Jüdische Nation geäußert hat:<br />

„... Kurz, es ist ein Volk das in der Erziehung verdarb, weil es nie zur Reife einer<br />

politischen Kultur auf eignem Boden, mithin auch nicht zum wahren Gefühl<br />

der Ehre und Freiheit gelangte. In den Wissenschaften, die ihre vortrefflichsten<br />

Köpfe trieben, hat sich jederzeit mehr eine gesetzliche Anhänglichkeit und<br />

Ordnung als eine fruchtbare Freiheit des Geistes gezeiget, und der Tugenden eines<br />

Patrioten hat sie ihr Zustand fast von jeher beraubet. Das Volk Gottes, dem<br />

einst der Himmel selbst sein Vaterland schenkte, ist Jahrtausende her, ja fast seit<br />

seiner Entstehung eine parasitische Pflanze auf den Stämmen andrer Nationen,<br />

ein Geschlecht schlauer Unterhändler beinah auf der ganzen Erde, das trotz aller<br />

1508 Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena I/II-Fragmente zur Geschichte der Philosophie, § 132,<br />

Diogenes Verlag, Zürich 1977, S. 284<br />

1509 Johann Gottfried von Herder, geadelt 1802 (geb. 25.08.1744 in Mohrungen, Ostpreußen, gest.<br />

18.12.1803 in Weimar) war ein deutscher Dichter, Übersetzer, Theologe und Geschichts- und Kultur-<br />

Philosoph der Weimarer Klassik und gilt als einer der einflußreichsten Schriftsteller und Denker<br />

Deutschlands und zählt mit Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller<br />

zum klassischen „Viergestirn“ von Weimar.

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