04.11.2013 Aufrufe

Komm Heim - new Sturmer

Komm Heim - new Sturmer

Komm Heim - new Sturmer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DIE REALISIERUNG DER ALLIIERTEN KRIEGSZIELE 59<br />

tuellen zu gehen, zum Geistesarbeiter, um ihm die Wichtigkeit seines Tuns beizubringen.<br />

Notwendig ist, einem jeden Stand die Bedeutung des anderen zu lehren.<br />

Und so wollen wir denn in die Städte gehen, um ihnen die Notwendigkeit und das<br />

Wesen des deutschen Bauern zu verkünden, ... und auf das Land hinausgehen und<br />

zu unserer Intelligenz, um ihnen die Bedeutung des deutschen Arbeitertums beizubringen.<br />

Wir wollen gehen zum Arbeiter und zum Bauern, um sie zu belehren, daß<br />

es ohne deutschen Geist kein deutsches Leben gibt, daß sie alle zusammen eine<br />

große Gemeinschaft bilden müssen: Geist, Stirn und Faust, Arbeiter, Bauern und<br />

Bürger.“ 157<br />

Die Aussage des Spiegel-Autor Götz ALY 158 , daß 95% der Deutschen „den Nationalsozialismus<br />

nicht als System der Unfreiheit und des Terrors, sondern als Regime<br />

der sozialen Wärme, als eine Art Wohlfühl-Diktatur“ 159 empfanden, ist zumindest<br />

inhaltlich damit weniger überraschend. Bemerkenswert hierzu sind folgende zeitgenössische<br />

Beschreibungen von ausländischen Persönlichkeiten. So schrieb David<br />

LLOYD GEORGE 160 im „Daily Express“ vom 17.09.1934:<br />

„Es ist nicht das Deutschland der ersten zehn Nachkriegsjahre – gebrochen, niedergeschlagen<br />

und gebeugt von einem Gefühl der Sorge und Unfähigkeit.<br />

Deutschland ist jetzt wieder voller Hoffnung und Vertrauen und mit einem Gefühl<br />

der Entschlossenheit erfüllt, sein eigenes Leben ohne Einmischung irgendeines<br />

äußeren Einflusses zu führen. Zum ersten Male seit dem Kriege ist ein allgemeines<br />

Gefühl der Sicherheit vorhanden. Das Volk ist freudiger. Es ist ein glücklicheres<br />

Deutschland. Ein Mann hat dieses Wunder vollbracht. Er ist ein geborener Menschenführer,<br />

eine magnetische dynamische Persönlichkeit mit einem einheitlichen<br />

Ziel, mit einem entschlossenen Willen und einem furchtlosen Herzen. Er ist nicht<br />

nur dem Namen nach sondern tatsächlich der nationale Führer. Er hat das Volk<br />

gegen potentielle Feinde geschützt, von denen es umgeben war. Was seine Volkstümlichkeit<br />

besonders unter der Jugend betrifft, so kann darüber nicht der ge-<br />

157 Zit. n. E. Forsthoff: Deutsche Geschichte von 1918 bis 1938 in Dokumenten, Alfred Kröner Verlag,<br />

Stuttgart 1943, S. 329<br />

158 Götz Aly: Nach seiner Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München studierte er<br />

Geschichte und politische Wissenschaften in Berlin, in Politologie promovierte er 1978. 1994 schloß er<br />

seine Habilitation am Otto-Suhr-Institut an der Freien Universität Berlin ab. Nach seinem Studium 1973<br />

arbeitete er als <strong>Heim</strong>leiter in Berlin-Spandau, wurde aber 1976 infolge des Radikalenerlasses für ein<br />

Jahr suspendiert. Als Journalist arbeitete Aly unter anderem als Redakteur bei der taz, der Berliner Zeitung<br />

und der FAZ. Seit dem Wintersemester 2004/2005 hat Götz Aly eine auf vier Semester angelegte<br />

Gastprofessur für interdisziplinäre Holocaustforschung am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main<br />

inne. Hauptthema von Götz Alys Forschung ist die Geschichte des Holocausts und die Beteiligung gesellschaftlicher<br />

Eliten an der Vernichtungspolitik im Nationalsozialismus. Dabei arbeitet Aly weitgehend<br />

außerhalb des etablierten Wissenschaftsbetriebs. Große Aufmerksamkeit erregte Aly mit seinem<br />

2005 erschienenen, sehr erfolgreichen Buch Hitlers Volksstaat. Aly bezeichnete das NS-Regime als<br />

eine „Gefälligkeitsdiktatur“, die durch soziale Fürsorge die Massen ruhig hielt – und die Deutschen<br />

damit vom Treiben der Nazis profitierten. Alys Thesen blieben jedoch nicht unwidersprochen. Für seine<br />

Arbeit ist Aly mehrfach ausgezeichnet worden, 2002 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis, 2003 den<br />

Marion-Samuel-Preis der „Stiftung Erinnerung“. Quelle:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tz_Aly<br />

159 DER SPIEGEL, 10/2005, S. 56<br />

160 In den 1920ern Premierminister in England.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!