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Komm Heim - new Sturmer

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JUDAISMUS UND ZIONISMUS 905<br />

talistische) Reformen geknüpft. Davon abgesehen kann der UN-Sicherheitsrat der<br />

jüdisch beherrschten UNO alle möglichen Resolutionen gegen Israel erlassen, da von<br />

vornherein mit Sicherheit davon ausgegangen werden kann, daß die USA ohnehin ein<br />

Veto einlegen werden. So haben die USA zwischen 1972 und 2006 gegen 42 Resolutionen,<br />

die Israel verurteilten, Einspruch eingelegt, was mehr als die Hälfte aller<br />

amerikanischen Vetos und mehr als die Gesamtsumme aller Vetos, die von allen<br />

anderen Mitgliedern im selben Zeitraum eingelegt wurden, ausmacht. 1565 (Hinzu<br />

kommen noch zahlreiche Resolutionen, die nie zur Abstimmung vorgelegt wurden, da<br />

ein amerikanisches Veto von vornherein erwartet wurde.)<br />

Da die politische Macht in den USA offiziell zwischen Legislative und Exekutive<br />

aufgeteilt ist, wendet die Lobby unterschiedliche Taktiken an, je nachdem mit welcher<br />

Seite sie es zu tun hat. Einzelne Gruppierungen innerhalb der Lobby setzen sich zum<br />

einen dafür ein, daß entsprechende Entscheidungsträger gewählt oder in wichtige<br />

Ämter berufen werden, und versuchen zum anderen die politischen Überlegungen von<br />

Regierungsvertretern zu beeinflussen. Unabhängig davon, welche Ansichten ein<br />

Politiker persönlich vertreten mag, versucht die Lobby dabei grundsätzlich eine<br />

unkritische proisraelische (bzw. projüdische) Haltung als „klugen“ politischen Kurs<br />

zu verkaufen. Allgemein erreicht die Israel-Lobby ihre Ziele, indem sie die politischen<br />

Überlegungen von wichtigen Entscheidungsträgern einengt, die politisch<br />

Verantwortlichen zu Maßnahmen drängt, also gezielten persönlichen Druck ausübt, es<br />

US-amerikanischen Politikern erschwert Initiativen zu unterstützen, die von Gruppierungen<br />

innerhalb der Lobby abgelehnt werden, und indem sie Wahrnehmungen<br />

beeinflußt und politische Alternativen in einer Weise vorformuliert, daß wichtige<br />

Entscheidungsträger bereitwillig die Wünsche der Judenlobby unterschreiben. 1566<br />

Nach MEARSHEIMER und WALT resultiert der Erfolg der Judenlobby besonders aus<br />

ihrem enormen Einfluß, den sie insgesamt auf den US-amerikanischen Kongreß<br />

ausübt. Im Gegensatz zu praktisch jedem anderen Land sei Israel weitgehend gegen<br />

Kritik seitens des Kongresses gefeit. Das ist insofern bemerkenswert, da sich der<br />

Kongreß häufig mit kritischen Themen befaßt und es in der Regel an gegensätzlichen<br />

Standpunkten nicht mangelt. Ob es um Abtreibung, Abrüstung, Antidiskriminierungsgesetze<br />

und die Rechte von Homosexuellen geht oder um Umweltschutz, Handels-,<br />

Gesundheits- oder Einwanderungspolitik – all diese Themen lösen im Kongreß<br />

fast immer lebhafte Debatten aus. Nur wenn es um Israel geht, treten keine Kritiker in<br />

Erscheinung, eine Diskussion gibt es i.d.R. dann nicht. 1567<br />

Aber nicht nur die Abgeordneten selbst können die Gesetzgebung in eine proisraelische<br />

bzw. projüdische Richtung kippen. Kongreßmitarbeiter, die im Zentrum des<br />

legislativen Prozesses wirken, registrieren die Positionen der jüdischen Interessengruppen<br />

und bestimmen und bereiten die verschiedenen politischen Optionen für ihre<br />

Bosse vor. Morris AMITAY [J], ein früherer Chef des AIPAC, stellte einmal fest:<br />

„Hier oben [auf dem Capitol Hill] gibt es jede Menge Leute in praktischen Tätigkeiten,<br />

... die Juden sind und daher bereit, ... gewisse Themen unter dem Gesichtspunkt<br />

1565 Ebda. S. 66<br />

1566 Ebda. S. 213<br />

1567 Ebda. S. 214

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