04.11.2013 Aufrufe

Komm Heim - new Sturmer

Komm Heim - new Sturmer

Komm Heim - new Sturmer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DIE REALISIERUNG DER ALLIIERTEN KRIEGSZIELE 75<br />

lisch-französischen Note an BENESCH die Abtretung der mehrheitlich deutsch besiedelten<br />

Gebiete gefordert, worauf die tschechische Regierung am 21.09. mit Vorbehalten<br />

ihre Zustimmung gab. Mit dieser Zusage flog CHAMBERLAIN nach Godesberg, um<br />

sich mit HITLER zu treffen. Mit dem Hinweis auf die laufende Verschärfung der Lage<br />

durch die Tschechen forderte HITLER die Deutsche Besetzung der Gebiete bis zum 1.<br />

Oktober und sicherte zudem erneut zu, daß er nur eine friedliche Lösung wünsche und<br />

daß er keine militärischen Maßnahmen ergreifen werde.<br />

Am 23. September gab die tschecho-slowakische Regierung die allgemeine Mobilmachung<br />

bekannt und noch in der Nacht zum 24.09. wurden in Frankreich 600.000<br />

Reservisten einberufen, die Streitkräfte von Polen und Ungarn befanden sich bereits<br />

in Kriegsbereitschaft und am Tage des 24. erklärte der tschechische Außenminister<br />

KROFTA: 181<br />

„Nachdem unsere Mobilmachung angelaufen ist, sind weitere Zugeständnisse von<br />

unserer Seite nicht mehr möglich. Wie haben das gefährliche Stadium hinter uns<br />

gebracht, die militärische Lage ist gut. Wir hatten gestern einen ersten Angriff der<br />

Luftwaffe erwartet, der die Zusammenziehung unserer Truppen verhindern sollte.<br />

Er hat nicht stattgefunden. Man muß diese Zurückhaltung Berlins als ein Zeichen<br />

der Schwäche auslegen. Wenn unsere Mobilmachung morgen und übermorgen<br />

normal verläuft, werden 40 tschechische Divisionen 80 deutschen Divisionen gegenüberstehen.“<br />

182<br />

Die Auslegung KROFTAS, daß die Zurückhaltung Berlins als ein Zeichen der<br />

Schwäche auszulegen ist, war vielleicht gar nicht so falsch, zumindest konnte in<br />

Berlin kein ernsthaftes Interesse bestehen, wirklich in einen Krieg verwickelt zu<br />

werden, da man sich auch noch direkt der französischen und der polnischen Armee<br />

gegenüber sah.<br />

In den letzten zehn Tagen vor dem 26. September 1938, an dem HITLER eine Rede<br />

im Berliner Sportpalast hielt, waren bereits 214.000 Deutsche vor dem tschechischen<br />

Terror geflohen. In seiner Rede forderte HITLER die Prager Regierung auf, das „Godesberger<br />

Memorandum“ einzuhalten, dementsprechend die deutschen Gebiete bis<br />

zum 1. Oktober zu übergeben, und daß er eine Antwort bis zum 28.09. erwarte und<br />

führte aus:<br />

„Ich habe nun dem britischen Premierminister versichert, daß in dem Augenblick,<br />

in dem die alte Tschecho-Slowakei ihre Probleme löst, das heißt, in dem die<br />

Tschechen mit ihren anderen Minderheiten sich auseinandergesetzt haben, und<br />

zwar friedlich und nicht durch Unterdrückung, daß ich dann am tschechischen<br />

Staat nicht mehr interessiert bin. Und das wird ihm garantiert! Wir wollen gar<br />

keine Tschechen. Allein, ebenso will ich nun vor dem deutschen Volke erklären,<br />

daß in bezug auf das sudetendeutsche Problem jetzt meine Geduld zu Ende ist! Ich<br />

habe Herrn Benesch ein Angebot gemacht, das nichts anderes ist als die Realisierung<br />

dessen, was er selbst schon zugesichert hat. Er hat jetzt die Entscheidung in<br />

181 W. Post, a.a.O. S. 271<br />

182 Fritz Berber: Europäische Politik 1933-1938 im Spiegel der Prager Akten, Essen 1941, S. 172, zit. n. W.<br />

Post a.a.O. S. 272

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!