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Komm Heim - new Sturmer

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738 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

schaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, gegründet im Juli 1948 in München,<br />

„auf Anregung der Amerikaner“. Den Koordinierungsrat gibt es seit November 1949.<br />

Als besonders wichtig wertet die Gesellschaft ihre Erfolge bei der „Revision des<br />

christlichen Religionsunterrichts“, der „Überwindung von Antijudaismus in Theologie<br />

und Kirche“, der „Anerkennung Israels“, der „Aussetzung der Verjährung von<br />

NS-Verbrechen“ und daß sie sich „immer wieder für eine angemessene ‚Wiedergutmachung’<br />

an den Überlebenden des Holocaust“ eingesetzt hat.<br />

Die Ziele und Aufgaben will die Gesellschaft im „wissen von der historischen<br />

Schuld“ verwirklicht sehen, wobei sie „sich der bleibenden Verantwortung angesichts<br />

der in Deutschland und Europa von Deutschen und in deutschem Namen<br />

betriebener Vernichtung jüdischen Lebens“ stellen will. Daher will sich die GCJZ<br />

insbesondere einsetzen für die „Erinnerung an die Ursprünge und Zusammenhänge<br />

von Judentum und Christentum“, eine „Selbstbesinnung in den christlichen Kirchen<br />

hinsichtlich der in ihnen theologisch begründeten und geschichtlich verbreiteten<br />

Judenverachtung und Judenfeindschaft“, die „Entfaltung freien, ungehinderten<br />

jüdischen Lebens in Deutschland“ und für die „Solidarität mit dem Staat Israel als<br />

jüdischer <strong>Heim</strong>stätte“. Und würden sich entschieden gegen: „Alle Formen der Judenfeindschaft,<br />

religiösen Antijudaismus, rassistischen und politischen Antisemitismus<br />

sowie Antizionismus, Rechtsextremismus und seine Menschenverachtung,“ und gegen<br />

„Diskriminierung 1343 von einzelnen und Gruppen aus religiösen, weltanschaulichen,<br />

politischen, sozialen und ethnischen Gründen“ wenden. 1344<br />

Wie das aussieht konnte man im Fall MÖLLEMANN beobachten, wo die FDP vom<br />

Koordinierungsrat aufgefordert wurde, „deutlich ihr Fehlverhalten gegenüber dem<br />

Zentralrat der Juden und dessen Vizepräsidenten Michel Friedman einzugestehen“<br />

1345 . Wenn es irgendwie gegen Israel geht oder auch nur zu gehen scheint, bilden<br />

die Gesellschaften mit all ihren Vertretern aus Politik, Verwaltung, Religion und<br />

Medien eine geschlossene Phalanx. Beispielhaft hierfür können ihre Reaktionen auf<br />

die christliche Gottesdienstordnung des „Weltgebetstages der Frauen 2003“ angeführt<br />

werden. Weil darin das Gebet einer Palästinenserin vorkam, die den lieben Gott um<br />

Hilfe bei der Rückkehr in „unsere rechtmäßige <strong>Heim</strong>at“ ersuchte, wurde Protest<br />

erhoben: Bei der Fürbitte handele es sich um „Desinformation“ und die gebetsmäßige<br />

Verurteilung „der Besetzung des Landes der Palästinenser“ sei, so befanden die<br />

Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, „eine Position, die darauf<br />

hinausläuft, das Existenzrecht des Staates Israel in Frage zu stellen“. Vom deutschen<br />

Weltgebetstagskomitee sei „diese Tendenz sogar noch verstärkt“ worden, denn es<br />

habe angeregt, Altäre mit Hausschlüsseln zu schmücken, wie sie als Symbol für die<br />

alte <strong>Heim</strong>at von Familien palästinensischer Flüchtlinge aufbewahrt werden. Empörter<br />

<strong>Komm</strong>entar des Koordinierungsrates: „Man stelle sich das Schlüsselsymbol einmal<br />

auf dem Altar eines Gotteshauses in der Bundesrepublik Deutschland vor, in dem das<br />

Schicksal der nach 1945 vertriebenen Sudetendeutschen bzw. ihrer Nachkommen<br />

angesprochen wird!“ In einer Stellungnahme des Koordinierungsrates vom Februar<br />

1343 Von diskret [lat.] abgetrennt, diskriminieren: unterscheiden, gegeneinander abgrenzen<br />

1344 http://www.deutscher-koordinierungsrat.de/index.php<br />

1345 D. Korn, a.a.O. S. 189

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