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Komm Heim - new Sturmer

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338 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

kann er die Aufsicht seinen Söhnen überlassen und sich ins Männercafe oder in<br />

die Moschee zurückziehen. Die Söhne werden im absoluten Glauben an ihren<br />

Herrn, ihren Vater erzogen und werden tun, was ‚man tut’ – auch weil sie wissen,<br />

daß sie eines Tages selbst die Macht übernehmen. Gegenüber den Frauen dürfen<br />

sie alles; wenn sie es für gerechtfertigt halten, können sie ihre Schwestern auch<br />

schlagen und müssen sich vor niemandem, außer vor ihren Vätern, dafür rechtfertigen.<br />

Und so kann es auch passieren, daß ein junger Mann mit einer Waffe losgeht<br />

und seiner Schwester in den Kopf schießt, wenn er glaubt, dem Gesetz des<br />

Vaters folgen zu müssen. Er empfindet nicht wirklich etwas für seine Schwester.<br />

Der neunzehnjährige Bruder, der seine Schwester Hatun Sürücü erschossen hat,<br />

sagte, daß er in der Nacht nach der Tat endlich gut geschlafen habe – er hatte<br />

seine Pflicht erfüllt.<br />

Auf die Ehe, die einzig legitime Verbindung zwischen Mann und Frau, werden<br />

weder der junge Mann noch seine zukünftige Frau vorbereitet. So heiraten die<br />

Männer meist viel zu jung, und zwar eine Frau, die sie nicht kennen. Sie leben<br />

weiter bei der Mutter oder in ihrer Nähe und sehen ihre Ehefrau als Sexualobjekt,<br />

das sie nötigenfalls mit Gewalt benutzen dürfen. Sie rechtfertigen das mit ihren<br />

Traditionen und ihrem Glauben, der sie die eigene Frau für ihren Besitz halten<br />

läßt. Nach einem Männlichkeitsideal erzogen, das von ihnen nach innen Gehorsam<br />

und Unterwerfung verlangt und nach außen Männlichkeit mit Stärke oder gar<br />

mit Gewalt gleichsetzt, meinen sie, der Frau von Natur aus überlegen zu sein. Der<br />

Koran, die islamische Sunna und das Vorbild des Vaters und der Männer der Familie,<br />

das alles hält vielfältige ‚Beweise’ und Rechtfertigungen für die Minderwertigkeit<br />

der Frau bereit.<br />

Muslimische Jungen wachsen in weiten Bereichen des Alltags getrennt von ihren<br />

Schwestern auf. Im Haus, wo die Frauen und Mädchen sind, gibt es für die Jungen<br />

oft keinen Platz. Sie schlafen auf dem Sofa im Wohnzimmer, auf dem Flur, zu<br />

zweit oder zu dritt in einem Zimmer, in dem außer für Bett und Schrank kein Platz<br />

ist, schon gar nicht, um Schularbeiten zu machen oder zu spielen. Wenn der Junge<br />

eine Schwester oder eine Schwägerin hat, kann er keine Freunde mit nach Hause<br />

bringen, denn diese würden mit den weiblichen Hausbewohnern in Kontakt kommen,<br />

und das ist nicht vorgesehen. Die jungen sind zu Hause, um zu essen und zu<br />

schlafen – ein eigenes Reich, in dem man die Tür zumachen kann, kennen sie in<br />

der Regel nicht. Später, wenn sie älter, wenn sie Ehemänner und Vater sind, ergeht<br />

es ihnen nicht anders. Die meisten türkischen Männer verbringen ihre Freizeit<br />

am liebsten unter ihresgleichen im Teehaus, im Kulturverein, im Wettbüro o-<br />

der in der Moschee.<br />

Früh aus dem Haus auf die Straße verbannt und von den Frauen getrennt, wissen<br />

die jungen Muslime nicht, was und wie Frauen fühlen, und sie lernen, daß es einen<br />

Mann auch nicht kümmern muß. Der Junge bekommt von klein auf mit, wie<br />

wenig Frauen bei den Männern zählen und daß er seinen eigenen Willen, seinen<br />

eigenen Kopf gegen sie durchsetzen kann und darf – notfalls mit Gewalt. Er<br />

schaut sich vom Vater ab, wie der die Mutter und die Geschwister behandelt, und<br />

wird versuchen, ihn nachzuahmen. Er merkt bald, daß man die Schwester bestraft,

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