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Komm Heim - new Sturmer

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70 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

der Tschechei von zwei, aus Österreich von einer Million Menschen zur Durchführung<br />

gelangt. ... und der Möglichkeit der Neuaufstellung von Truppen bis in<br />

Höhe von etwa 12 Divisionen, wobei auf 1 Million Einwohner eine neue Division<br />

entfalle.“<br />

Demnach liegen in diesem Fall die „freien, menschenleeren Räume“ nicht mehr in<br />

der Tschechei, die nun neben Österreich nur niederzuwerfen ist, sondern im Westen!?<br />

Außerdem war demzufolge offenbar zunächst eine Zwangsemigration (Wer? Wie?<br />

Wohin? Hier wird offensichtlich schon auf die Vertreibung der Deutschen nach dem<br />

Kriege, und zwar so, hingewiesen, als wäre eine solche ehemals von ihnen selbst für<br />

andere geplant gewesen) vorgesehen. Weiterhin sollten also zumindest 6 tschechische<br />

Divisionen in die Wehrmacht integriert werden, was später aber nie erfolgt ist.<br />

„... der Generaloberst brachte ferner zum Ausdruck, daß er unter den obwaltenden<br />

Verhältnissen davon ausgehen müsse, seinen am 10./11. beginnenden Auslandsurlaub<br />

nicht durchzuführen. Diese Absicht lehnte der Führer mit der Begründung<br />

ab, daß die Möglichkeit des Konflikts noch nicht als so nahe bevorstehend<br />

anzusehen sei. ...“ 175<br />

Eine solche Äußerung eines Oberbefehlshabers setzt voraus, daß er einen Auftrag<br />

erhalten hatte, dessen Erledigung er als sehr dringlich ansieht. Nur ist in der gesamten<br />

Niederschrift nicht der geringste Hinweis auf eine Weisung („Grün“?) oder einen<br />

Auftrag enthalten! Insgesamt kann jedem Leser nur empfohlen werden, das „Hoßbach-Protokoll“<br />

einmal vollständig zu lesen. Danach kann jeder leicht erkennen, in<br />

wessen Auftrag es angefertigt wurde.<br />

Mit den folgenden Weisungen soll als befehlsmäßige Basis angeblich der Einmarsch<br />

in die Tschechei vorbereitet worden sein. HITLERS Weisung „ Grün“ vom 20.<br />

Mai 1938: 176<br />

„1. Politische Voraussetzungen.<br />

Es liegt nicht in meiner Absicht, die Tschechoslowakei ohne Herausforderung<br />

schon in nächster Zeit durch eine militärische Aktion zu zerschlagen, es sei denn,<br />

daß eine unabwendbare Entwicklung innerhalb der CSR dazu zwingt, oder die politischen<br />

Ereignisse eine besonders günstige und vielleicht nie wiederkehrende<br />

Gelegenheit dazu schaffen.<br />

2. Politische Möglichkeiten für den Beginn der Aktion.<br />

Ein Überfall ohne geeigneten politischen Anlaß und ohne genügende politische<br />

Rechtfertigung kommt mit Rücksicht auf die möglichen Folgen eines solchen Handelns<br />

in der jetzigen Lage nicht in Betracht. Die Aktion wird viel mehr ausgelöst<br />

werden. ...<br />

b) durch blitzschnelles Handeln auf Grund eines ernsten Zwischenfalls, durch den<br />

Deutschland in unerträglicher Weise provoziert wird und wenigstens einem Teil<br />

der Weltöffentlichkeit gegenüber moralische Rechtfertigung zu militärischem<br />

Handeln gibt.<br />

175 Akten zur deutschen Auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D, Bd. 1. Baden-Baden 1950, S. 25 ff., zit.<br />

n. G. Ullrich, a.a.O.<br />

176 Zit. n. G. Ullrich, a.a.O.

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