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DER SEELENMORD AM DEUTSCHEN VOLK 677
... Es dauerte drei Tage, bis Höß ein zusammenhängendes Geständnis ablegte.
Aber dann redete er, ohne aufzuhören.”
HÖß wurde drei Tage lang gefoltert, bis er ein „umfassendes Geständnis ablegte“.
HÖß’ Geständnis bestand darin, daß er an einem nicht näher benannten Ort am 14.
März 1946 um 2:30 Uhr nachts seine Unterschrift unter ein maschinengeschriebenes,
8 Seiten umfassendes Dokument setzte. Noch vor seiner Vernehmung als Zeuge der
Anklage in Nürnberg sagte HÖß gegenüber Moritz von SCHIRMEISTER:
„Gewiß, ich habe unterschrieben, daß ich 2 1 / 2 Millionen Juden umgebracht habe.
Aber ich hätte genausogut unterschrieben, daß es 5 Millionen Juden gewesen
sind. Es gibt eben Methoden, mit denen man jedes Geständnis erreichen kann – ob
es nun wahr ist oder nicht.“ 1096
Schaut man sich die Aussagen von HÖß an, stößt man zudem auf einige Merkwürdigkeiten,
die auch ohne Folter Zweifel an der inhaltlichen Richtigkeit der Aussagen
geben. Die 2 1 / 2 bzw. 3 Mio. Menschen, die während seiner Kommandantur, also bis
Ende 1943, ermordet worden sein sollen, ist offensichtlich eine Anpassung an die
erlogene sowjetische Gesamtopferzahl von 4 Mio. HÖß überhöht in seinen Aussagen
zudem die Zahlen der damals in diversen europäischen Ländern lebenden Juden um
etwa den Faktor 10. 1097 HÖß erwähnt auch noch andere Vernichtungslager, die Lager
Belzec, Treblinka und Wolzec. Ein Lager Wolzec hat es aber nie gegeben. Er behauptet,
im Juni 1941 seien diese Lager bereits in Betrieb gewesen, jedoch ging Belzec
erst im März 1942 und Treblinka erst im Juli 1942 in Beitrieb. Er will im Juni 1941
den Befehl zum Judenmord bekommen haben, woraufhin „Vergasungen“ in Auschwitz
eingesetzt haben sollen. Die etablierte Geschichtsschreibung datiert aber den
unbewiesenen „Endlösungsbefehl“ jedoch nicht vor Spätsommer 1941, und „Vergasungen“
an Juden sollen in Auschwitz erst ab Anfang 1942 stattgefunden haben. 1098
Auch die Geschichte vom Menschenfett, das gesammelt und auf die Scheiterhaufen
zurückgegossen wurde, baute HÖß in sein „Geständnis“ ein:
„Das Unterhalten des Feuers bei den Gruben, das Übergießen des angesammelten
Fettes, ...“ 1099
HÖß behauptet zudem – möglicherweise in der Absicht, es möge jemanden später
auffallen –, daß die Mitglieder des Sonderkommandos gegen das Giftgas immun
waren, da sie keine Gasmasken trugen: 1100
„‚Beim Leichenschleppen aßen sie und rauchten ... Eine halbe Stunde nach dem
Einwurf des Gases wurde die Tür geöffnet und die Entlüftungsanlage eingeschaltet.
Es wurde sofort mit dem Herausziehen der Leichen begonnen.’
1096 Robert Faurisson: Wie die Briten zu dem Geständnis von Rudolf Höß, Kommandant von Auschwitz,
gekommen sind, Deutschland in Geschichte und Gegenwart 35(1) (1987), S. 12-17
1097 Was M. Broszat im übrigen zu seiner eignen Fälschung veranlaßte, indem er diese Angaben aus seiner
Höß-Edition ausließ mit dem Kommentar, dies Auslassungen enthielten „völlig abwegige Angaben über
die zahlenmäßige Stärke dieser Juden”; Höß berichtet von 3 Mio. Juden in Ungarn, 4 Mio. in Rumänien,
2,5 Mio. in Bulgarien. (zit. n. G. Rudolf, a.a.O. S. 459
1098 IMT-Dokument 3868-PS
1099 M. Broszat, Kommandant in Auschwitz, dtv München 1983, S. 126, zit n. G. Rudolf, Ebda.
1100 Ebda.