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Komm Heim - new Sturmer

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50 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

Österreichs an Serbien. 25.07. Serbien mobilisiert. 28.07. österreichische<br />

Kriegserklärung an Serbien. 31.07. russische Mobilisierung. 1. August 1:15 Uhr<br />

England mobilisiert seine Flotte, 03:50 Uhr Frankreich macht mobil, 05:00 Uhr<br />

Deutschland, und es folgt die deutsche Kriegserklärung an Rußland. 03.08. Kriegserklärung<br />

an Frankreich. Deutschland ersucht Belgien um Durchmarscherlaubnis, es<br />

lehnt ab, Einmarsch in Belgien, 04.08. Englands Kriegserklärung an Deutschland.<br />

05.08. Österreich erklärt Rußland den Krieg.<br />

Kaiser WILHELM II. ging später auf die Schuldfrage folgendermaßen ein:<br />

„Die allgemeine Lage des Deutschen Reiches hatte sich in der Vorkriegszeit immer<br />

glänzender und infolgedessen außenpolitisch immer schwieriger gestaltet. Ein<br />

niemals dagewesener Aufschwung in Industrie, Handel und Weltverkehr hatte<br />

Deutschland wohlhabend gemacht. Die Kurve der Entwicklung blieb nach oben<br />

gerichtet. Die damit verbundene friedliche Eroberung eines namhaften Teiles des<br />

Weltmarktes, ... konnte älteren Weltvölkern, vor allem England nicht angenehm<br />

sein. 134 ...<br />

Unsere Lage wurde schwieriger, weil wir genötigt waren, zum Schutze unseres<br />

Wohlstandes, der nicht zuletzt auf den 19 Milliarden jährlicher deutscher Ausfuhr<br />

und Einfuhr basierte, eine Flotte zu bauen. Die Unterstellung, wir hätten die Flotte<br />

gebaut, um die weit überlegene englische anzugreifen und zu vernichten, ist absurd,<br />

denn wir hätten bei dem tatsächlichen Kräfteverhältnis auf See nicht siegen<br />

können. Wir kamen ja auf den Weltmärkten wunschgemäß vorwärts; wir hatten<br />

überhaupt nichts zu klagen. Weshalb also hätten wir den Erfolg unserer friedlichen<br />

Arbeit aufs Spiel setzen sollen?<br />

In Frankreich war seit 1870/1871 der Revanchegedanken sorgsam genährt worden.<br />

135 ... Elsaß-Lothringen aber ist seit vielen Jahrhunderten deutsches Land.<br />

Von Frankreich war es geraubt, wir haben es 1871 als uns gehörig zurückgenommen.<br />

Deshalb war ein Revanchekrieg, der die Eroberung urdeutschen Gebietes<br />

zum Ziele hatte, unrechtmäßig und unmoralisch. ... Deutschland hingegen hatte<br />

keinen Anlaß, die Errungenschaften von 1870/1871 aufs Spiel zu setzen, es<br />

mußte also darauf hinwirken, den Frieden mit Frankreich zu erhalten, ...<br />

In Rußland 136 lagen die Dinge so, daß das gewaltige Zarenreich nach einem Zugang<br />

zum südlichen Meer drängte. ... Ferner bestand der russisch-österreichische<br />

Gegensatz, hauptsächlich um Serbien, der insofern Deutschland mitbetraf, als<br />

Deutschland und Österreich-Ungarn im Bunde waren. Außerdem befand sich das<br />

tum 133<br />

133 Serbien sollte sofort jede Propaganda und alle Aktionen unterlassen, die sich gegen Österreich-Ungarn<br />

richteten; außerdem müsse es sich damit einverstanden erklären, daß eine gerichtliche Untersuchung<br />

gegen alle Beteiligten des Mordanschlages durchgeführt werde, unter Beteiligung österreichischer Beamter.<br />

134 Schon 1884 hatte Deutschland einen Exportvolumen aus eigener Leistungskraft, d.h. im Gegensatz zu<br />

England ohne Kolonialerträge, von 3,20 Mrd. GM (Gold Mark) bei einer ausgeglichenen Handelsbilanz;<br />

England 4,66 Mrd. GM bei einem Handelsbilanzdefizit von -3,14 Mrd. GM.<br />

135 Solange Frankreich den Anspruch an sich selbst stellte, eine Großmacht zu sein, konnten diesem<br />

Anspruch nur dann die Voraussetzungen geschaffen werden, wenn es ihm gelang, in Deutschland einen<br />

Vor-1871-Zustand herzustellen, d.h. das Deutsche Reich wieder in viele kleine Teile aufzulösen. Offenkundig<br />

herrschte in Frankreich dieser Anspruch.<br />

136 Rußland hatte die Industrialisierung verschlafen, was dann zu erheblichen inneren Spannungen führte.

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