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Komm Heim - new Sturmer

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662 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

seitig politischen Form in eine den wirtschaftlichen Aufgaben entsprechende Organisation<br />

erfordern.” 1061<br />

Im September 1942, in der sogenannten „Grünen Mappe” zur „Führung der Wirtschaft<br />

in den besetzten Ostgebieten” hieß es dann, daß „die Judenfrage nach dem<br />

Kriege für ganz Europa generell gelöst werden wird”, weshalb es sich immer nur um<br />

„Teilmaßnahmen” handele, wobei „schikanöse Maßnahmen” gegen Juden „als eines<br />

Deutschen unwürdig, auf jeden Fall zu unterlassen” seien. 1062<br />

Am 16.09.1942, einen Tag nach seinem Treffen mit Rüstungsminister Albert<br />

SPEER, berichtete Oswald POHL dem Reichsführer SS Heinrich HIMMLER in einem<br />

Schreiben, daß sämtliche Häftlinge des Reiches nun zu Rüstungsarbeiten herangezogen<br />

werden müßten:<br />

„Die für die Ostwanderung bestimmten Juden werden also ihre Reise unterbrechen<br />

und Rüstungsarbeiten leisten müssen.” 1063<br />

Am 28.12.1942 befahl Richard GLÜCKS, Inspektor der KL, den <strong>Komm</strong>andanten<br />

von 19 Lagern:<br />

„Die ersten Lagerärzte haben sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln<br />

dafür einzusetzen, daß die Sterbeziffern in den einzelnen Lagern wesentlich<br />

herabgehen. ... Die Lagerärzte haben mehr als bisher die Ernährung der Häftlinge<br />

zu überwachen und in Übereinstimmung mit den Verwaltungen dem Lagerkommandanten<br />

Verbesserungsvorschläge einzureichen. Diese dürfen nicht nur<br />

auf dem Papier stehen, sondern sind von den Lagerärzten regelmäßig zu kontrollieren.<br />

... Der Reichsführer SS hat befohlen, daß die Sterblichkeit unbedingt geringer<br />

werden muß.” 1064<br />

Am 26.10.1943 schrieb Oswald POHL an alle KL-<strong>Komm</strong>andanten:<br />

„Im Rahmen der Rüstungsproduktion stellen die KL 1065 ... einen Faktor von<br />

kriegsentscheidender Bedeutung dar. ...<br />

In früheren Jahren konnte es im Rahmen der damaligen Erziehungsaufgaben<br />

gleichgültig sein, ob ein Häftling eine nutzbringende Arbeit leistete oder nicht.<br />

Jetzt aber ist die Arbeitskraft der Häftlinge von Bedeutung, und alle Maßnahmen<br />

der <strong>Komm</strong>andeure, Führer des V-Dienstes und Ärzte haben sich auf die Gesunderhaltung<br />

und Leistungsfähigkeit der Häftlinge zu erstrecken. Nicht aus Gefühlsduselei,<br />

sondern weil wir sie mit ihren Armen und Beinen benötigen, weil sie dazu<br />

beitragen müssen, daß das deutsche Volk einen großen Sieg erringt, deshalb<br />

müssen wir uns das Wohlergehen der Häftlinge angelegen sein lassen.<br />

1061 R-129, zit. n. G. Rudolf, a.a.O. S. 204<br />

1062 „Richtlinien für die Führung der Wirtschaft in den besetzten Ostgebieten” (Grüne Mappe), Berlin,<br />

September 1942. EC-347. IMT, Bd. XXXVI, S. 348, Ebda. a.a.O. S. 205<br />

1063 Pohl-Bericht an Himmler vom 16.09.1942 zu den Themata Rüstungsarbeiten und Bombenschäden,<br />

BAK, NS 19/14, S. 131-133, Ebda.<br />

1064 NO-1523, Ebda.<br />

1065 Die Bezeichnung „KZ“ für „Konzentrationslager“ wurde erst nach dem 08.05.1945 in Deutschland<br />

eingeführt.

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