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Komm Heim - new Sturmer

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288 KOMM HEIM! – KOMM HEIM INS REICH!<br />

„Politisch korrektes“ Weglassen von bestimmten Wissensaspekten mindert Sachkenntnis<br />

und führt folglich zu Defiziten an Bewertungswissen bezüglich einer zu<br />

klärenden Sache. Zugleich werden damit Personen und Gruppen der Gesellschaft<br />

ausgeblendet, welche die verdrängten Sachkenntnisse und die damit zusammenhängenden<br />

Wertvorstellungen vertreten. Das ist nicht nur nachteilig für die ausgeblendeten<br />

Personen und Gruppen, sondern für jeden Bürger, denn dieser muß zugleich ein<br />

Wissens- und Orientierungsdefizit hinnehmen, was letztendlich nur der Herrscherklasse<br />

dient.<br />

Bei permanent gleichgerichteter also einseitiger Medienberichterstattung kommt<br />

überwiegend eine bestimmte Meinungsposition zu Wort, wohingegen andere totgeschwiegen<br />

oder marginalisiert, d.h. formal und sachlich diskriminiert werden. <strong>Komm</strong>unikationswissenschaftlich<br />

spricht man in diesem Fall von einem Ungleichgewicht<br />

„publizistischer Feldstärken“. Die begünstigte Auffassung signalisiert praktisch<br />

automatisch, was sozial, also gesellschaftlich gebilligt ist.<br />

Die Vertreter einer benachteiligten Position gewinnen hauptsächlich durch die<br />

scharfen gegnerischen Interpretationen Kontur, während die bevorzugte Position<br />

umgekehrt jegliche Chance auf „authentische“ Selbstdarstellung erhält. Die bevorzugt<br />

in den Medien vermittelte Meinungsposition zu einer bestimmten Sache wird mit<br />

positiven moralischen Bewertungen überladen, die benachteiligte Position wird<br />

hauptsächlich oder sogar ausschließlich durch eine (negative) Charakterisierungen der<br />

Gegner beschrieben und bewertet. Bewußt wird hierbei eine Verschmelzung von<br />

Thema und Meinung vorgenommen, die als manipulative Moralisierung bezeichnet<br />

werden kann. Die bevorzugte Meinung als veröffentlichte Meinung entwickelt so die<br />

Moral mit Annahmezwang. Die bevorzugte Meinung als veröffentlichte Meinung<br />

entwickelt so die Moral mit Annahmezwang. In der Empörung über Bergriffe und<br />

Thematiken, die dieser andressierten Moral vermeintlich widersprechen, zeigt sich<br />

dann die Fremdherrschaft in ihrer perfidesten Art und Wiese, in den zur Selbstzensur<br />

angenommenen Denkverboten.<br />

Wer ein Tabu öffentlich bricht, der kommt in den Medien an den Pranger, wobei<br />

schon die Überschrift das publizistische Wertmaß präsentiert. Wer diesem Maß nicht<br />

entspricht, wird menschlich und persönlich deklassiert und offen diskriminiert, wobei<br />

jede sachliche Auseinandersetzung umgangen wird. Zu der Strategie der manipulativen<br />

Moralisierung gehört zudem, daß die Berichterstattung scheinbar pluralistisch<br />

vermittelt wird, wobei dieser Eindruck durch Vielstimmigkeit hergestellt wird, der<br />

gemeinsame Ursprung aber im Dunkeln bleibt. Pro- und Contra-Positionen erhalten in<br />

den Medien keineswegs gleiche Chancen, weder quantitative noch wertmäßige.<br />

Tatsächlich sind ganze Meinungsbereiche und Meinungsspektren tabuisiert, was nicht<br />

zuletzt diese Schrift selbst belegt. Als Folge konnten die propagierten Wertestrukturen<br />

nahezu ungehindert als soziale Normen etabliert bzw. aufoktroyiert werden.<br />

Orientierungsprozesse in der Gesellschaft lassen sich somit hervorragend steuern;<br />

alle Wirklichkeiten, die nicht mit der bevorzugten Vorstellung übereinstimmen,<br />

können ausgeschaltet und bestimmte Realitätsdeutungen gezielt eingestellt werden.<br />

Die gleichgerichtete und einseitige Medienberichterstattung kann hierbei aber<br />

nicht nur auf die Besitzverhältnisse (der Medien und Presseagenturen) zurückgeführt

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