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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 491<br />

2. Untersuchungsdesign und methodisches Vorgehen<br />

Es wird eine Prozessstudie durchgeführt, in der die Einführung von Personalentwicklung<br />

in einer Hochschulverwaltung über einen Zeitraum von ca. 10 Jahren untersucht<br />

wird. Der Prozessstudie liegt das Ziel der Theorieentwicklung nach Eisenhardt<br />

zugrunde. Die Theorieentwicklung umfasst in einem iterativen Vorgehen die<br />

Analyse des empirischen Materials, die Formulierung von Konstrukten und deren<br />

Vergleich mit einem relev<strong>an</strong>ten Theoriesegment. Aus dem iterativen Abgleich der<br />

sich herausbildenden Konstrukte mit der Literatur resultieren Propositionen, deren<br />

Spiegelung <strong>an</strong> den theoretischen Erkenntnissen zu einer höheren Validität, einer höheren<br />

Generalisierbarkeit und höherem konzeptionellen Level eines Theoriesegments<br />

beitragen k<strong>an</strong>n. Die Daten der Einzelfallstudie resultieren aus Interviews mit allen am<br />

Prozess beteiligten Personen, externen und internen Dokumenten, Memos sowie aus<br />

Protokollen. Des Weiteren stützt sich die Datenerhebung auf eine „particip<strong>an</strong>t observer<br />

study“, die den Strategieprozess und seinen Verlauf über vier Jahre unmittelbar<br />

begleitforscht. Entsprechend des methodischen Ansatzes werden die Daten einer qualitativen<br />

Analyse unterzogen, um mit Hilfe der Sequenzbildung, „coding tracks“ und<br />

der „visual mapping strategy“ nach wiederkehrenden H<strong>an</strong>dlungsmustern, d.h. nach<br />

den dahinter liegenden Logiken im Prozessverlauf zu suchen. Aus der Analyse der<br />

empirischen Daten werden in einem ersten Schritt Konstrukte identifiziert. Diese induktiv<br />

abgeleiteten H<strong>an</strong>dlungsmuster bzw. die dem Muster imm<strong>an</strong>enten Konstrukte<br />

werden in einem zweiten Schritt mit Hilfe theoretischer Erklärungs<strong>an</strong>sätze erschlossen,<br />

und es findet eine Verfeinerung, Erweiterung und Verbesserung der empirisch<br />

abgeleiteten Konstrukte statt. Die theoretisch verfeinerten Konstrukte werden in einem<br />

dritten Schritt dazu her<strong>an</strong>gezogen, um Propositionen zu formulieren und diese <strong>an</strong><br />

dem Theoriesegment zu spiegeln.<br />

3. Strategieprozessforschung als theoretischer Rahmen<br />

Den theoretischen Rahmen der Arbeit liefern Konzepte der Strategieprozessforschung.<br />

In Abgrenzung zur Strategieinhaltsforschung fokussiert die Strategieprozessforschung<br />

auf den dynamischen Ablauf von strategischen Prozessen und fragt nach<br />

dem „wie“, d.h. nach dem Prozessverlauf sowie den Faktoren, die auf den Verlauf<br />

Einfluss nehmen. Innerhalb der Arbeiten zur Strategieprozessforschung begreift der<br />

Leading-Ch<strong>an</strong>ge Ansatz den Strategieprozess als Zusammenspiel unterschiedlicher<br />

Akteure und Akteursgruppen, aus dem sich im Prozessverlauf Strategien herausbilden.<br />

Die Arbeiten des Strategic Decision-Making Ansatzes bieten einen Erklärungsbeitrag<br />

zu dem formalen und informellen Entscheidungsverhalten der Akteure sowie<br />

zu den Prozesscharakteristika wie das Konsens- und Konfliktverhalten innerhalb von<br />

Entscheidungsprozessen.<br />

4. Ausgewählte Ergebnisse der Untersuchung<br />

Insgesamt machen die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung die Notwendigkeit<br />

deutlich, Reformbestrebungen öffentlicher Verwaltungen zu gestalten und

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