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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 497<br />

sätzlich wirken externe Beeinflusser wie z.B. Wissenschaft, Politik- oder Unternehmensberatungen<br />

auf die Verwaltungsstrukturen ein.<br />

Vor diesem Hintergrund k<strong>an</strong>n auch die Entstehung der Verwaltungsreform New<br />

Public M<strong>an</strong>agement (NPM) seit Beginn der 1990er Jahre als Prozess politischer und<br />

externer Einflussfaktoren bezeichnet werden. NPM ist eine weltweite Verwaltungsreform<br />

des ausgehenden 20. Jahrhunderts, welche die Folgen staatlichen H<strong>an</strong>delns<br />

durch eine stärkere Wettbewerbs-, Leistungs- und Wirkungsorientierung sowohl ins<br />

Zentrum der administrativen als auch politischen Führungsver<strong>an</strong>twortung rückt.<br />

Gleichzeitig wird der Veränderung der Verwaltungskultur und -struktur eine hohe<br />

Bedeutung beigemessen.<br />

Angesichts der Reformziele und spezifischen Betonung der Wirkungsorientierung<br />

stellt sich die grundsätzliche Frage, welche Auswirkungen NPM-Reformen haben.<br />

Vermögen sie wirklich zur Effizienz- und Effektivitätssteigerung im öffentlichen<br />

Sektor beizutragen? Verändert sich die Verwaltungskultur und verhalten sich die<br />

Mitarbeitenden in den Reformämtern <strong>an</strong>ders als zuvor?<br />

Die bisherige Forschung kommt mehrheitlich zum Ergebnis, dass echte Wirkungsevaluationen<br />

zu NPM-Reformprojekten sehr komplex und schwer durchführbar<br />

sind. Evaluationen, welche die gegenseitige Beeinflussung von neuen Interventionsinstrumenten<br />

und deren verwaltungsinterne sowie -externe Folgen thematisieren, sind<br />

äußerst rar.<br />

Die Dissertation von Adri<strong>an</strong> Ritz widmet sich dieser Thematik und versucht <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d<br />

einer exemplarischen Reform-Evaluation Wirkungsketten sowie Zweck-Mittel-<br />

Zusammenhänge aufzuzeigen. Angesichts der Zunahme von Reformprojekten in Europa<br />

gegen Ende des verg<strong>an</strong>genen Jahrhunderts k<strong>an</strong>n davon ausgeg<strong>an</strong>gen werden,<br />

dass in den nächsten Jahren die Evaluation und Analyse institutioneller Veränderungsprozesse<br />

<strong>an</strong> Bedeutung gewinnen wird.<br />

Nebst der Reformbewertung kommt dem Thema jedoch eine weitere besondere<br />

Bedeutung zu: Die Evaluationsforschung bzw. Evaluierung von politischen Programmen<br />

erl<strong>an</strong>gte in den 1970er Jahren einen großen Stellenwert innerhalb der amerik<strong>an</strong>ischen<br />

Verwaltungs- und Politikwissenschaften. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts<br />

vermochte sich die Evaluationsforschung aber kaum als zentrales, entscheiderstützendes<br />

Instrument in der Verwaltungspraxis durchzusetzen. Die Einführung wirkungsorientierter<br />

Instrumente im Rahmen von NPM verl<strong>an</strong>gt jedoch unmittelbar nach<br />

Evaluationen zur Überprüfung der Wirkungen staatlichen H<strong>an</strong>delns. Im Falle der institutionellen<br />

Reformen interessiert insbesondere das Verhalten der unterschiedlichen<br />

Akteure innerhalb des politisch-administrativen Systems (z.B. Parlamentsmitglieder,<br />

Verwaltungsmitarbeitende). Die Dissertation verfolgt das weitere Ziel, die unterschiedlichen<br />

Ansätze der Evaluationsforschung und ihre Eigenschaften darzustellen,<br />

das Begriffsverständnis im Hinblick auf die Reform-Evaluation zu erweitern und diese<br />

Form der Evaluation näher zu beschreiben.

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