Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 529<br />
mit einem für das Unternehmen günstigeren arbeitsrechtlichen Regelungsrahmen führen<br />
k<strong>an</strong>n.<br />
Weiterhin liegt die Annahme nahe, dass in Zeiten schneller Veränderungen der<br />
Unternehmensumwelt die Bedeutung des strategischen M<strong>an</strong>agements für die Unternehmen<br />
zunimmt und in diesem Zuge die Reaktion auf sich kurzfristig ergebende<br />
Ch<strong>an</strong>cen, die sich nur bedingt mit der Strategie des Unternehmens in Einkl<strong>an</strong>g bringen<br />
lassen, eher verhalten ausfällt bzw. gar keine Reaktion nach sich zieht. Die Strategie<br />
des Unternehmens würde also quasi als Filter für Einflüsse aus der Umwelt des<br />
Unternehmens dienen und nur strategierelev<strong>an</strong>te Veränderungen im unternehmerischen<br />
H<strong>an</strong>deln berücksichtigen.<br />
Auch ist zu bedenken, dass sich die Arbeitswelt vor allem in den 1990er Jahren<br />
tiefgreifend verändert hat und weiterhin in einem Veränderungsprozess begriffen ist.<br />
Dies m<strong>an</strong>ifestiert sich in der Entwicklung von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft.<br />
Ein volkswirtschaftliches Indiz für diese Entwicklung k<strong>an</strong>n in der<br />
Abnahme des Anteils der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe (sekundärer<br />
Sektor) bei gleichzeitiger Zunahme des Anteils der Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich<br />
(tertiärer Sektor) gesehen werden. Diese Veränderungen sind mit neuen<br />
Anforderungen <strong>an</strong> die Arbeitnehmer und Unternehmen verbunden und stellen die Relev<strong>an</strong>z<br />
des arbeitsrechtlichen Regelungsrahmens in seiner jetzigen Form, die aus der<br />
Zeit der Industriegesellschaft stammt, zumindest partiell in Frage.<br />
Zusammenfassend sind folgende Hauptziele der Arbeit zu nennen:<br />
Es sollen Erkenntnisse über den Einfluss der gesetzlichen Änderungen bzw. Deregulierungsmaßnahmen<br />
auf Beschäftigungsentscheidungen in Unternehmen<br />
sowie deren Beschäftigungswirkungen gewonnen werden. Hier steht der Entscheidungsprozess<br />
in den Unternehmen im Fokus der Betrachtung. Damit ist<br />
auch die Frage verbunden, ob arbeitsrechtliche Deregulierung ein Mittel der Beschäftigungspolitik<br />
sein k<strong>an</strong>n.<br />
Auf Grund der bisherigen Erfahrungen mit arbeitsrechtlichen Deregulierungsmaßnahmen<br />
ist nach den Ursachen für die eher geringe Wirksamkeit zu fragen.<br />
Es ist zu klären, ob es bestimmte Konstellationen gibt, in denen die Änderungen<br />
wirksam bzw. unwirksam waren. In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g ist auch zu <strong>an</strong>alysieren,<br />
welche Rolle die Globalisierung, die Strategie der Unternehmen und der<br />
W<strong>an</strong>del der Arbeitswelt einnehmen.<br />
<br />
Und letztlich ist zu prüfen, ob sich in Abhängigkeit von den Ergebnissen der<br />
Untersuchung Ansatzpunkte für eine beschäftigungsfördernde Form der Regulierung<br />
ergeben, welche zudem die Entwicklungen in den Unternehmen und der<br />
relev<strong>an</strong>ten Unternehmensumwelt stärker berücksichtigt.<br />
Die dargestellte Problemstellung und die daraus folgenden Fragen werden in<br />
drei Untersuchungsschritten bearbeitet.<br />
Zunächst erfolgt die Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens, der als<br />
Grundlage für die weitere Untersuchung dient. Nach der Ableitung von Anforderungen<br />
<strong>an</strong> einen konzeptionellen Rahmen, der eine adäquate Bearbeitung der vorliegen-