Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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476 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />
gel<strong>an</strong>g es in den achtziger Jahren kaum noch, die Wertentwicklung maßgeblich zu<br />
beeinflussen.<br />
Im Tr<strong>an</strong>sformationsprozess nahm bei den arbeitsbezogenen Werten die Wichtigkeit<br />
der national-, sozial-, leistungs-, einkommens- und aufstiegsorientierten Werte<br />
ab. Wichtiger wurden die familien- und freizeitorientierten Werte. Bei den sog. allgemeinen<br />
Werten (Pflicht-, Akzept<strong>an</strong>z- und Selbstentfaltungswerte) verlief der Wertew<strong>an</strong>del<br />
bei den Führungskräften der mittleren Altersgruppe als Werteverlust. Besonders<br />
stark <strong>an</strong> Bedeutung verloren haben dabei die Selbstentfaltungswerte. Für die<br />
älteren Führungskräfte wurden die Pflicht- und Akzept<strong>an</strong>zwerte wichtiger. Bei den<br />
jüngeren Führungskräften f<strong>an</strong>d bei den Selbstentfaltungswerten eine Wertsynthese<br />
bei gleichzeitiger Bedeutungszunahme der Pflicht- und Akzept<strong>an</strong>zwerte statt.<br />
Systemübergreifend ist bei den Pflicht-, Akzept<strong>an</strong>z- und Selbstentfaltungswerten<br />
als Wertegruppen eine hohe Stabilität erkennbar. Im Arbeitsbereich nahm die Wichtigkeit<br />
kollektivistischer Werte ab und es erfolgte eine Umorientierung in der sozialen<br />
Ausrichtung. Die Betriebsverbundenheit ist nach wie vor stark ausgeprägt.<br />
4. Weiterführende und noch offene Fragen<br />
Kritisch <strong>an</strong>gemerkt werden muss, dass bei der Interpretation der Daten als Wertew<strong>an</strong>del<br />
die Veränderungen nach Skalenpunkten teilweise sehr geringfügig sind und<br />
sich der Wertew<strong>an</strong>del, der aus einem vom Prob<strong>an</strong>den <strong>an</strong>ders interpretierten Bezug<br />
aufgrund der systemspezifisch unterschiedlichen Konkretisierung und Spezifizierung<br />
normativer Werte, wie z.B.: Gleichbeh<strong>an</strong>dlung, Selbstverwirklichung, Demokratie<br />
und der bereichsbezogenen Thematisierung resultieren könnte, <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des ausgewerteten<br />
Datenmaterials nicht nachweisen lässt.<br />
Weiterführende Erkenntnisse könnten durch die stärkere Offenlegung der Referenzsysteme<br />
und Bezugspunkte der Werte bei der Interpretation der Daten, Forschungen<br />
zur Ver<strong>an</strong>kerung der normativen Wertmuster der Gesellschaft in den individuellen<br />
Wertstrukturen, die Einbeziehung und Verknüpfung qualitativer und qu<strong>an</strong>titativer<br />
Daten und die Ansätze einer kulturvergleichenden Wertew<strong>an</strong>delsforschung gewonnen<br />
werden.