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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 429<br />

dem Arbeitsmarkt stehen aber nur gering veränderte Tätigkeitsstrukturen in den Unternehmen<br />

gegenüber. Daher sind immer mehr Akademiker gezwungen, auch eine<br />

Beschäftigung <strong>an</strong>zunehmen, die ihrer formalen Qualifikation nicht oder nur bedingt<br />

<strong>an</strong>gemessen ist. Empirische Studien beziffern die Größenordnung der „unterwertig“<br />

beschäftigten Akademiker auf bis zu 25%. Dies wirft die Frage auf, wie die Betroffenen<br />

mit einer inadäquaten Beschäftigung umgehen können. Hierzu versucht diese<br />

Arbeit einen Erklärungsbeitrag zu leisten. In einem theoretischen Teil wird ein eigenständiger<br />

kognitiver Ansatz über den möglichen Umg<strong>an</strong>g mit unterwertigen Beschäftigungssituationen<br />

entwickelt. Im dar<strong>an</strong> <strong>an</strong>schließenden empirischen Teil werden die<br />

theoretischen Überlegungen überprüft.<br />

2. Theoretischer Zug<strong>an</strong>g und eigener Ansatz<br />

Im Rahmen der Arbeit werden vier verschiedene Ansätze vorgestellt, die sich<br />

mit der individuellen Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit Arbeitssituationen beschäftigen. Thomas<br />

und Velthouse untersuchen die Auswirkungen der Wahrnehmungen auf das Verhalten.<br />

Weick beschäftigt sich mit dem Prozess des „Sinnmachens“ von H<strong>an</strong>dlungen<br />

oder von Situationen. Hackm<strong>an</strong> und Oldham stellen die Ausgestaltung der Tätigkeit<br />

in den Vordergrund und untersuchen die Auswirkungen von Arbeitsergebnis, Ver<strong>an</strong>twortung<br />

und Bedeutung auf die intrinsische Motivation. Bruggem<strong>an</strong>n untersucht,<br />

wie bestimmte Formen der Arbeitszufriedenheit erzeugt werden.<br />

In dem hier vorliegenden Ansatz werden einzelne Elemente der dargestellten<br />

Ansätze aufgegriffen und zusammengeführt. Die subjektive Wahrnehmung der Individuen<br />

wird berücksichtigt und Reaktionsformen auf unterwertige Arbeitssituationen<br />

werden heraus gearbeitet. Das Bedürfnis nach sinnvollem oder bedeutungsvollem<br />

Tun und die Sinngebung erhalten hierbei eine zentrale Rolle. Dies ist zu betonen, da<br />

bisl<strong>an</strong>g das Sinnkonzept in der Arbeitszufriedenheitsforschung keine Berücksichtigung<br />

gefunden hat.<br />

Zentrale Bedeutung für die Herausbildung von Bewältigungsstilen bzw. „Sinntypen“<br />

beim Umg<strong>an</strong>g mit unterwertigen Arbeitssituationen haben individuelle Arbeitsorientierungen,<br />

die mit fundamentalen Verhaltensdispositionen verbunden sind.<br />

Die kognitive Ver<strong>an</strong>kerung dieser Verhaltensdispositionen entscheidet darüber, welche<br />

kognitiven Prozesse im Umg<strong>an</strong>g mit der unterwertigen Arbeitssituation zum Zuge<br />

kommen. Sie bestimmt damit auch über die Herausbildung bestimmter Bewältigungsstile.<br />

Insgesamt werden sieben verschiedene Bewältigungsstile bzw. „Sinntypen“<br />

identifiziert.

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