Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 451<br />
lingt, sich Flexibilisierungspotentiale im Entgeltbereich zu verschaffen, während <strong>an</strong>dere<br />
Unternehmen die ihnen rechtlich zur Verfügung stehenden Spielräume nicht<br />
nutzen.<br />
Angesichts der von vielen Seiten beklagten m<strong>an</strong>gelnden Flexibilität der Entgeltsysteme<br />
stellt sich somit die Frage, ob diese vornehmlich auf die be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>deten rechtlichen<br />
Hemmnisse oder auf ein m<strong>an</strong>gelhaftes Angebot geeigneter betriebswirtschaftlicher<br />
Lösungs<strong>an</strong>sätze im Bereich der Entgeltgestaltung zurückzuführen ist. Weiterhin<br />
k<strong>an</strong>n die m<strong>an</strong>gelnde Flexibilität bestehender Entgeltsysteme auch auf eine ungenügende<br />
Nutzung des aus betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Sicht zur Verfügung<br />
stehenden Spielraums bei der flexiblen Gestaltung von Entgelten zurückzuführen<br />
sein.<br />
2. Theoretischer Zug<strong>an</strong>g der Untersuchung<br />
Um den Spielraum für eine Flexibilisierung von Entgelten und dessen Nutzung<br />
ermitteln zu können, bedarf es eines Analyserahmens, der neben den aus einem strategischen<br />
Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement erwachsenden Anforderungen und Einflussfaktoren<br />
auch weitere Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren auf die Flexibilisierung<br />
von Entgelten, insbesondere das im deutschen Kontext bedeutende System der<br />
industriellen Beziehungen, mit einbezieht.<br />
Als Ansatz für die Untersuchung dient eine modifizierte Form des aus der Industrial-Relations-Forschung<br />
stammenden Strategic-Choice-Ansatzes, mit dessen Hilfe<br />
sowohl die H<strong>an</strong>dlungsoptionen für eine Flexibilisierung innerhalb des Systems der<br />
industriellen Beziehungen, als auch die aus der Wahl der Akteure resultierenden Flexibilitätswirkungen<br />
<strong>an</strong>alysiert werden.<br />
3. Untersuchungsdesign<br />
Ziel der Arbeit ist es, die bestehenden Möglichkeiten zur Flexibilisierung von<br />
Entgelten in Deutschl<strong>an</strong>d aufzuzeigen und deren Nutzung in der Unternehmenspraxis<br />
kritisch zu hinterfragen. Entsprechend des gewählten konzeptionellen Rahmens werden<br />
zunächst die bestehenden rechtlichen H<strong>an</strong>dlungsspielräume aufgezeigt, die den<br />
Akteuren innerhalb des Systems der industriellen Beziehungen grundsätzlich zur Verfügung<br />
stehen. Im nächsten Schritt werden den rechtlichen Spielräumen die in der<br />
Betriebswirtschaft, und hier im Speziellen der Personalwirtschaft, zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt bestehenden Optionen für die Gestaltung von Entgeltsystemen gegenübergestellt.<br />
Basierend auf den aufgezeigten bestehenden rechtlichen und betriebswirtschaftlichen<br />
H<strong>an</strong>dlungsspielräumen wird deren Nutzung <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der Untersuchung<br />
von Beispielen aus der Informations- und Kommunikationsbr<strong>an</strong>che <strong>an</strong>alysiert.<br />
4. Die empirische Überprüfung<br />
Zur Untersuchung der Nutzung der theoretisch bestehenden H<strong>an</strong>dlungsspielräume<br />
werden qualitative Fallstudien eingesetzt. Entsprechend des Strategic-Choice-<br />
Ansatzes wird hierbei die Nutzung der bestehenden H<strong>an</strong>dlungsspielräume unter Be-