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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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502 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />

2. G<strong>an</strong>g der Untersuchung<br />

Ausg<strong>an</strong>gspunkt der Untersuchung ist die Definition und Strukturierung von Unternehmungsflexibilität.<br />

Es wird dargelegt, dass es sich bei der Unternehmungsflexibilität<br />

um eine mehrdimensionale Eigenschaft h<strong>an</strong>delt, die in sozio-technischen Systemen<br />

bewusst gestaltet werden muss.<br />

Die Schaffung von Flexibilität stellt keinen Selbstzweck dar, sondern sie dient<br />

als Mittel zur Sicherung der Entwicklung und der Lebensfähigkeit der Unternehmung.<br />

Wenn der Flexibilität auf der strategischen M<strong>an</strong>agementebene dennoch selbst<br />

Zielcharakter zugesprochen werden k<strong>an</strong>n, so unterstreicht das nur ihren Mittelcharakter<br />

für die normative M<strong>an</strong>agementebene. Ein richtiges Maß <strong>an</strong> Flexibilität innerhalb<br />

einer Unternehmung lässt sich nur schwer bestimmen. Das Flexibilitätspotential sollte<br />

den jeweiligen Flexibilitätsbedarf decken; der wiederum ist aber nur vage zu bestimmen,<br />

da er sich aus den zukünftigen Änderungen der In- und Umweltbedingungen ableitet.<br />

Flexibilität k<strong>an</strong>n in der Unternehmung auf verschiedenen Unternehmungsebenen<br />

erreicht werden: Die Mikroebene betrachtet die einzelnen Stellen und deren Funktionsträger,<br />

die Mesoebene betrachtet Teileinheiten, Arbeitssysteme, Abteilungen oder<br />

Prozesse, die Makroebene hat die Gesamtunternehmung zum Betrachtungsgegenst<strong>an</strong>d.<br />

Die Flexibilität auf niedrigeren Ebenen beeinflusst aber diejenige auf den höheren<br />

Ebenen, so dass eine Flexibilität der Unternehmung als G<strong>an</strong>zes nur durch eine integrierte<br />

Abstimmung der Unternehmungsebenen zust<strong>an</strong>de kommen k<strong>an</strong>n.<br />

Als Träger externer Flexibilität werden die Marktleistung und als Träger interner<br />

Flexibilität die Unternehmungsstruktur sowie das Verhalten der Akteure identifiziert.<br />

Durch die Gestaltung der Arbeitsorg<strong>an</strong>isation k<strong>an</strong>n deshalb hauptsächlich eine Beeinflussung<br />

der internen Flexibilität der Unternehmung erreicht werden. Aufgrund ihrer<br />

Mehrdimensionalität und Mehrstufigkeit lässt sich Flexibilität nur qualitativ bewerten.<br />

Nach der Entwicklung des dieser Arbeit zugrunde liegenden Flexibilitätsverständnisses<br />

wird die Individualisierung der Arbeitsorg<strong>an</strong>isation präzisiert. Dabei wird<br />

festgestellt, dass es sich bei der Individualisierung um einen graduellen personalwirtschaftlichen<br />

Gestaltungs<strong>an</strong>satz h<strong>an</strong>delt, der in verstärktem Maß das Einzelne und Besondere<br />

im Mitarbeiter in die gestaltenden Überlegungen einbezieht. Da die Individualisierung<br />

einen als utopisch zu bezeichnenden Idealzust<strong>an</strong>d <strong>an</strong>strebt, der jedem Mitarbeiter<br />

eine vollständig auf ihn zugeschnittene Arbeitssituation zur Verfügung stellt,<br />

k<strong>an</strong>n die Individualisierung als konkret-konstruktive Utopie mit Leitbildfunktion bezeichnet<br />

werden, die die Abkehr von Einheitslösungen fördert. Dieses Leitbild wird<br />

durch die drei konstitutiven Strategien der Variation, Selektion und Adaption konkretisiert.<br />

Anh<strong>an</strong>d der drei Individualisierungsstrategien wird gezeigt, dass es sich bei<br />

der Individualisierung um eine Form der Selbstorg<strong>an</strong>isation h<strong>an</strong>delt, die eine stärkere<br />

H<strong>an</strong>dlungsautonomie innerhalb eines fremdorg<strong>an</strong>isierten Rahmens <strong>an</strong>strebt.

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