Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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520 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />
vom Aufgreifen eines Verh<strong>an</strong>dlungsgegenst<strong>an</strong>ds bis hin zu seinen Wirkungen wird in<br />
einem Input-Output-Schema dargestellt. Die Mitbestimmungswirkung des Betriebsrats<br />
als abhängige Variable (Outputs) wird in Beziehung gesetzt zu einer Reihe von<br />
unabhängigen Variablen (Inputs). Die Verh<strong>an</strong>dlungsprozesse zwischen Betriebsrat<br />
und Arbeitgeber können prinzipiell kooperativ oder konfliktionär sein. Das Rahmenmodell<br />
besitzt folgende Elemente:<br />
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Gesetzliche Mitbestimmungsregeln sowie tarifliche Vorgaben beeinflussen das<br />
H<strong>an</strong>deln des Betriebsrats und der <strong>an</strong>deren Akteure. Diese Regeln werden von<br />
den Akteuren interpretiert, und auf der Grundlage ihres Zielsystems werden<br />
H<strong>an</strong>dlungsspielräume im Aush<strong>an</strong>dlungsprozess ausgenutzt. Zu überprüfen war<br />
z.B., ob das H<strong>an</strong>deln des Betriebsrats ein Abbild der gesetzlichen Regelungen<br />
darstellt und welche H<strong>an</strong>dlungsspielräume existieren.<br />
Einflussvariablen: Das Ausnutzen bestehender H<strong>an</strong>dlungsspielräume durch die<br />
Betriebsakteure ist wiederum von einer g<strong>an</strong>zen Reihe von Einflussfaktoren abhängig.<br />
Hier sind auch die strukturellen Gegebenheiten der Umwelt zu beachten,<br />
denn sie markieren die Möglichkeiten und Grenzen für die Akteure. Mit Hilfe<br />
von Literaturrecherchen und eigenen Erfahrungen wurden elf Faktoren identifiziert.<br />
Verh<strong>an</strong>dlungsprozess: Grundlage für die Analyse des Verh<strong>an</strong>dlungsprozesses<br />
sind Strategien und Taktiken der Akteure – vor allem, wenn sie Zw<strong>an</strong>gs- oder<br />
Drucktaktiken eingesetzt haben. Betriebsrat, Personalwesen und M<strong>an</strong>agement<br />
sind im Aush<strong>an</strong>dlungsprozess als getrennte Akteure zu interpretieren. Das M<strong>an</strong>agement<br />
wurde insofern gesondert <strong>an</strong>geführt, da Führungskräfte vorübergehende<br />
Koalitionen mit dem Betriebsrat eingehen können, um ihre eigenen Bereichs-<br />
oder Abteilungsinteressen durchzusetzen.<br />
Wirkungen auf den Entscheidungsprozess: Hierbei waren die Wirkungen auf<br />
den Entscheidungsprozess selbst zu betrachten, wie sich z.B. die Mitbestimmung<br />
auf die Verh<strong>an</strong>dlungskultur, auf die Formalisierung von Abläufen oder<br />
auf die Professionalisierung der Personalarbeit auswirkt. Insbesondere war zu<br />
überprüfen, ob durch das Betriebsverfassungsgesetz die Personal- und Sozialentscheidungen<br />
nachprüfbar und verallgemeinerbar sind. Im Sinne des Hum<strong>an</strong><br />
Resource M<strong>an</strong>agement-Ansatzes wurde die Artikulation von Arbeitnehmerinteressen<br />
in seiner Vertretung durch den Betriebsrat in den verschiedenen Unternehmensebenen<br />
untersucht.<br />
Mitbestimmungswirkungen auf das Entscheidungsergebnis: Nach der Hum<strong>an</strong>kapitaltheorie<br />
wurde der Einfluss der Mitbestimmung auf die Hum<strong>an</strong>kapitalbildung<br />
sowie auf das Beschäftigungsverhältnis überprüft.<br />
Mitbestimmungswirkungen auf die Unternehmensziele: Hier waren die Gesamtwirkungen<br />
der betrieblichen Mitbestimmung abzuschätzen, d.h. ihr Einfluss<br />
auf die Unterstützung von Unternehmenszielen, ihr Beitrag zum Wohl des Betriebs.