Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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508 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />
der Aufgaben des Betriebsrats von personellen Einzelmaßnahmen der operativen Personalpl<strong>an</strong>ung<br />
hin zum strategischen Bereich der Personalpl<strong>an</strong>ung, d.h. der Ausrichtung<br />
personeller Maßnahmen am strategischen H<strong>an</strong>deln des Unternehmens, gekennzeichnet<br />
sind. In der Folge bedarf es einer Anpassung der Betriebsverfassung <strong>an</strong> die<br />
neuen Gegebenheiten, insbesondere durch eine neue Ver<strong>an</strong>kerung der Personalpl<strong>an</strong>ung,<br />
wodurch dem Betriebsrat erstmals ein systematischer Zugriff auf seine Beteiligungsrechte<br />
im Kontext der Unternehmensstrategie ermöglicht würde.<br />
Als problematisch erweist sich dabei allerdings, dass eine inadäquat betriebene<br />
Personalpl<strong>an</strong>ung, z.B. durch eine fehlende Abstimmung dieser mit der l<strong>an</strong>gfristigen<br />
Unternehmensstrategie, die zur Realisierung des Leistungsprozesses notwendigen<br />
Qu<strong>an</strong>titäten und Qualitäten <strong>an</strong> Personal nicht abschätzen k<strong>an</strong>n. Dies hat zur Folge,<br />
dass die Wahrnehmung der Partizipationsrechte des Betriebsrats auf einer falschen<br />
Informationsbasis beruhen würde. Demnach würde eine neue Einbindung der Personalpl<strong>an</strong>ung<br />
in der Betriebsverfassung alleine nicht ausreichen. Es bedarf vielmehr der<br />
Entwicklung eines Grundsatzsystems einer Personalpl<strong>an</strong>ung, mit dessen Hilfe es für<br />
Unternehmen möglich ist, eine möglichst qualitätsgesicherte Personalpl<strong>an</strong>ung durchzuführen.<br />
Damit ist es Ziel dieser Arbeit, Grundsätze einer Personalpl<strong>an</strong>ung zu entwickeln,<br />
so dass die Betriebsverfassung am strategischen H<strong>an</strong>deln der Unternehmen<br />
ausgerichtet werden k<strong>an</strong>n.<br />
2. Theoretischer Zug<strong>an</strong>g der Untersuchung<br />
Der Arbeit liegt der Ansatz des Strategischen Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement der<br />
Michig<strong>an</strong> School zu Grunde. Dieser erscheint zur Erstellung der Grundsätze geeignet,<br />
bezieht er doch konsequent die auf das Unternehmen einwirkende Umwelt mit ein. So<br />
führen gravierende Änderungen der Umwelt beispielsweise durch eine nachhaltige<br />
Veränderung der Absatz- und Beschaffungsmärkte zw<strong>an</strong>gsläufig zu einer Anpassung<br />
in der Gestaltung der effizienzbestimmenden Faktoren Unternehmensstrategie, Org<strong>an</strong>isationsstruktur<br />
und Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement. Damit trägt der Ansatz sowohl<br />
der spezifischen Unternehmenssituation in einer sich verändernden Umwelt als auch<br />
der Tatsache der Ressourcenabhängigkeit von Unternehmen Rechnung. Zudem stellt<br />
der Ansatz mit dem Hum<strong>an</strong> Resource Cycle eine Systematik der personellen Teilfunktionen<br />
bereit, die sich am dynamischen Prozess der Leistungserstellung und nicht<br />
<strong>an</strong> starren Funktionen und Tätigkeiten ausrichtet. Diese Teilfunktionen sind gleichsam<br />
Ansatzpunkte für die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats.<br />
Durch die Identifikation des Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement als effizienzbestimmenden<br />
Parameter eines Unternehmens und seine konsequente integrative Verbindung<br />
mit der Org<strong>an</strong>isationsstruktur und der Unternehmensstrategie wird auch der<br />
ökonomische Beitrag der Personalfunktion zum Unternehmenserfolg <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt. Um<br />
den daraus resultierenden Erfolgsfaktor Personal ökonomisch sinnvoll nutzen zu<br />
können, bedarf es einer Ausrichtung der Personalfunktion <strong>an</strong> den l<strong>an</strong>gfristigen strategischen<br />
Zielen des Unternehmens, womit die Personalfunktion in der Lage ist, auch<br />
einen originären Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten, und folglich ihren kurzfristig<br />
derivativen Charakter eines reinen Mengen- und Qualifikations<strong>an</strong>passers im