Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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422 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />
das individuelles und kollektives H<strong>an</strong>deln mitein<strong>an</strong>der verknüpft. Es besitzt einen<br />
Subjektbezug – es ist immer ein Akteur, der über die Vergabe von Vertrauen entscheidet<br />
– und fungiert zugleich als Org<strong>an</strong>isationsprinzip, denn es org<strong>an</strong>isiert individuelles<br />
H<strong>an</strong>deln zu einem strukturierten sozialen G<strong>an</strong>zen. Für die Org<strong>an</strong>isationstheorie<br />
ist es daher eine Erklärungsvariable von großem Wert.<br />
Das Schlusskapitel der vorliegenden Arbeit betont auch noch einmal, dass Vertrauen<br />
für Org<strong>an</strong>isationen einen Nutzen stiftet, vor allem weil es Verh<strong>an</strong>dlungs-,<br />
Kontraktentwurfs- und Kontrollkosten reduziert. Ähnlich wie Wissen ist es jedoch<br />
ein „int<strong>an</strong>gible asset“, d.h. es ist nur schwer zu messen und nicht nach Belieben m<strong>an</strong>ipulierbar.<br />
Es ist oft ein „by-product“ von H<strong>an</strong>dlungen, die einen Vertrauenseffekt<br />
gar nicht haben sollen. Damit sind betriebliche Akteure jedoch nicht zur Untätigkeit<br />
verdammt. Vertrauen wird durch gesellschaftliche, org<strong>an</strong>isationale und personale<br />
Faktoren beeinflusst. Insbesondere über die beiden letzteren ist das betriebliche Vertrauensniveau<br />
gestaltbar. Die Arbeit schließt daher mit einigen Regeln, die org<strong>an</strong>isationales<br />
Vertrauensm<strong>an</strong>agement zu berücksichtigen hat, wenngleich sie kein Rezept<br />
darstellen und keinen Automatismus gar<strong>an</strong>tieren.<br />
Holger Morick<br />
Differentielle Personalwirtschaft – Theoretisches Fundament<br />
und praktische Konsequenzen *<br />
Betreuer:<br />
Prof. Dr. <strong>Rainer</strong> Marr, Universität der Bundeswehr<br />
München<br />
1. Fokussierung des Themas und Ziel der Arbeit<br />
Verschiedenheit und Individualität sind grundlegende Phänomene menschlichen<br />
Lebens. Dieser Tatsache k<strong>an</strong>n sich auch die Personalwirtschaft nicht verschließen.<br />
Doch die Suche nach Bestimmungsgründen für menschliches Leistungsverhalten<br />
stellt Wissenschaft wie Praxis immer wieder vor ungelöste Fragen: Warum führen<br />
gleiche personalwirtschaftliche Maßnahmen bei Mitarbeitern zu unterschiedlichem<br />
Leistungsverhalten? Warum z. B. führt in gleichem Maße gewährter Freiraum bei einem<br />
Mitarbeiter zu Unter-, bei einem <strong>an</strong>deren zu Überforderung? Demographische<br />
Entwicklung, Individualisierungstendenzen oder Wertew<strong>an</strong>del schärfen noch den<br />
Blick für die Vielfalt der Mitarbeiter. Die Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse und Interessen wird zur zentralen personalwirtschaftlichen Herausforde-<br />
*<br />
Holger Morick: Differentielle Personalwirtschaft – Theoretisches Fundament und praktische<br />
Konsequenzen. Neubiberg 2002, XII, 334 Seiten, gebunden, 46 Abbildungen und Tabellen,<br />
edition gfw, € 29,60, ISBN 3-9807539-3-X.