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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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532 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />

können, ist er auf die Berücksichtigung personalwirtschaftlicher Konditionen <strong>an</strong>gewiesen,<br />

unter denen die Persönlichkeitsmerkmale der Mitarbeiter eine wesentliche<br />

Rolle spielen. In der Psychologie hat die Untersuchung differenzierter Persönlichkeitstypen<br />

und die Analyse der korrespondierenden individuellen Verhaltensweisen<br />

bzw. -muster eine relativ l<strong>an</strong>ge Tradition. Für die Betriebswirtschaftslehre im Allgemeinen<br />

und die M<strong>an</strong>agement- sowie die Personalwirtschaftslehre im Besonderen<br />

k<strong>an</strong>n dies jedoch nicht konstatiert werden. Dies ist umso verwunderlicher, als der<br />

Einfluss menschlicher H<strong>an</strong>dlungen auf den Unternehmenserfolg häufig als beträchtlich<br />

herausgestellt wird. Die korrespondierenden Defizite kommentiert W. Staehle<br />

mit den Worten, dass sich „bedauerlicherweise [...] in der M<strong>an</strong>agementpraxis die <strong>an</strong>spruchsvolleren<br />

Theorien der Persönlichkeit, vor allem der psycho<strong>an</strong>alytische Ansatz<br />

auf der Basis von Freuds Strukturmodell des Psychischen [...] nicht durchgesetzt [...]“<br />

(Staehle 1994, 168) haben. Diese Einschätzung gilt ohne größere Einschränkungen<br />

nicht nur für die M<strong>an</strong>agementpraxis, sondern auch für die M<strong>an</strong>agementtheorie. Die<br />

hier in Rede stehende Dissertation ist der Aufgabe gewidmet, Möglichkeiten und<br />

Grenzen der Übertragung tiefenpsychologischer (vor allem persönlichkeitstheoretischer)<br />

Erkenntnisse in personalwirtschaftliches Terrain auszuloten und zu überprüfen,<br />

inwiefern solche Erkenntnisse für ökonomisch legitimierbare Personalentscheidungen<br />

genutzt werden können.<br />

2. Theoretischer Hintergrund<br />

Als betriebswirtschaftlicher Bezugsrahmen für die Erläuterungen wird das personalwirtschaftliche<br />

H<strong>an</strong>dlungsstukturmodell von Kossbiel gewählt. Mit Hilfe dieses<br />

Modells lassen sich personalwirtschaftliche Entscheidungsprobleme systematisch ü-<br />

ber die Elemente Ziele, Maßnahmen, Wirkungen sowie den Zielerreichungsgrad und<br />

die obwaltenden Bedingungen <strong>an</strong>alysieren. Zu den Bedingungen, die (u.a.) sowohl<br />

die Alternativenwahl bestimmen als auch deren Effekte beeinflussen können, zählen<br />

die Determin<strong>an</strong>ten menschlichen Verhaltens. Dazu gehören die situativen Bedingungen<br />

des H<strong>an</strong>dlungsvollzuges sowie individuelle Eigenschaften und Charakterzüge,<br />

oder allgemeiner: die Persönlichkeit von Individuen.<br />

Ein möglicher Zug<strong>an</strong>g zur Persönlichkeit findet sich in der Tiefenpsychologie<br />

mit ihren umf<strong>an</strong>greichen Modellen und Theorien. Als allgemeiner theoretischer Ansatz<br />

aus der Psychologie wird – wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung und trotz<br />

der vielfältigen Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet – das sog. Drei-Inst<strong>an</strong>zen-<br />

Modell Freuds verwendet. Als spezielles Konzept, mit dessen Hilfe sich Personalentscheidungen<br />

fundieren lassen, wird die klinische Charakterologie aus der Tiefenpsychologie<br />

dargestellt. In dieser Typologie finden sich Charaktertypen wie der Zw<strong>an</strong>ghafte,<br />

der Hysteriker, der Depressive, der Schizoide, der Narzisst, der Phobiker sowie<br />

der Par<strong>an</strong>oide.<br />

3. Ausgewählte Ergebnisse<br />

Die Verknüpfung von Fragestellungen aus der Personalwirtschaft mit den Inhalten<br />

tiefenpsychologischer Konzepte und Theorien führt zu interess<strong>an</strong>ten Erklärungs-

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