Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 425<br />
knüpfen. In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g übernimmt die Differentielle Personalwirtschaft<br />
eine Präventivfunktion. Nicht in ihrem Sinne zu differenzieren bedeutet bloße Reaktion<br />
auf M<strong>an</strong>agementfehler, die eben dadurch entstehen, dass leistungsrelev<strong>an</strong>te individuelle<br />
Unterschiede von Mitarbeitern nicht ausreichend berücksichtigt werden.<br />
Damit stellt die Differentielle Personalwirtschaft für Org<strong>an</strong>isationen einen Wettbewerbsvorteil<br />
dar. L<strong>an</strong>gfristig muss das Ziel der Differentiellen Personalwirtschaft<br />
sein, dass differentielles Denken und H<strong>an</strong>deln als allgemeine Prämissen Einzug in die<br />
Personalwirtschaft finden. Der entwickelte g<strong>an</strong>zheitliche Ansatz liefert somit letztlich<br />
auch für die Personalwirtschaft als wissenschaftliche Disziplin eine theoretische Systematisierung<br />
personalwirtschaftlicher Aspekte.<br />
Vielleicht sind für die Personalwirtschaft sogar die allgemeinen Aussagen der<br />
Selbstbestimmungstheorie – wie selbstbestimmtes H<strong>an</strong>deln gefördert werden k<strong>an</strong>n und<br />
sich mit höherer intrinsischer Motivation und mehr Engagement auch die Qualität des<br />
H<strong>an</strong>delns steigert – von viel größerer Bedeutung als ihre differentiellen Aussagen. Differentielle<br />
Personalwirtschaft ist aber unabdingbar. Denn es ist eben von zentraler Bedeutung,<br />
die Mitarbeiter nicht dort zu suchen, wo sie aufgrund eines „Schubladendenkens“<br />
nur ged<strong>an</strong>klich hingestellt wurden, aber nicht wirklich stehen. Entscheidend ist<br />
es, die Mitarbeiter dort abzuholen, wo sie sich gegenwärtig befinden.<br />
3. Personal und Arbeitsmarkt<br />
Güldem Demirer<br />
Unternehmensgründungen aus <strong>Hochschulen</strong> und der Einfluss<br />
von Arbeitsmarktregulierungen. Eine prospecttheoretische<br />
Analyse<br />
Betreuerin: Prof. Dr. Uschi Backes-Gellner, Universität Zürich,<br />
vorher Universität zu Köln<br />
1. Forschungsfrage: Welchen Einfluss haben Arbeitsmarktregulierungen auf<br />
die Erwerbsneigung von Hochschülern?<br />
Die Entscheidung zur Unternehmensgründung von Hochschülern stellt eine<br />
mögliche Alternative der Erwerbstätigkeit nach der Ausbildung dar. Allerdings wird<br />
diese Alternative von vielen Hochschülern nicht in Erwägung gezogen, da sie selten<br />
mit einem gleich hohen Nutzen im Vergleich zur abhängigen Erwerbstätigkeit bewertet<br />
wird. Die Bedingungen, die dazu führen, dass ein Hochschulabsolvent die Funktion<br />
des Unternehmers oder des Arbeitnehmers im Wirtschaftsgeschehen auswählt,<br />
sind in der vorliegenden Arbeit von besonderem Interesse. Basierend auf der Erkenntnis,<br />
dass Selbständige mit Hochschulabschluss häufiger Unternehmen mit Beschäftigung<br />
gründen als Selbständige ohne Hochschulabschluss (Moog 2000, 182-