Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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474 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />
durch die Art und Weise des Vereinigungsprozesses erhält. Auch die Annahmen über<br />
Werte und deren W<strong>an</strong>del im real existierenden Sozialismus sind sehr widersprüchlich<br />
und die unterschiedlichen Traditionen der Werteforschung werden weitestgehend ignoriert.<br />
Ziel dieser Arbeit ist, die individuellen Werte und Prozesse des Wertew<strong>an</strong>dels<br />
der Leiter/Führungskräfte, die in der DDR eine besondere Stellung einnahmen und im<br />
Tr<strong>an</strong>sformationsprozess als wichtige wirtschaftliche Akteure <strong>an</strong>gesehen werden können,<br />
systemübergreifend zu <strong>an</strong>alysieren. Wesentliche Fragestellungen dabei sind:<br />
Welche individuellen Werte waren bei den Leitern in der DDR vorh<strong>an</strong>den und<br />
welche Werteentwicklungen haben sich bei dieser Gruppe bereits in der DDR vollzogen?<br />
Wie veränderten sich die individuellen Werte der ostdeutschen Führungskräfte<br />
im Verlauf des Tr<strong>an</strong>sformationsprozesses?<br />
Welche Wertveränderungen der Gruppe der Leiter/Führungskräfte sind Ende der<br />
neunziger Jahre im Vergleich zum Ende der achtziger Jahre feststellbar?<br />
2. Aufbau der Arbeit<br />
Den Ausg<strong>an</strong>gspunkt der Arbeit bildet eine Analyse der Ergebnisse der Werteforschung<br />
im Tr<strong>an</strong>sformationsprozess und die Herausarbeitung einer Vielzahl von<br />
allgemeinen, strukturellen und methodischen Defiziten des Forschungsfeldes sowie<br />
von Problemen einer systemübergreifenden Betrachtung der Werte und des Wertew<strong>an</strong>dels<br />
(Abschn. A). Im Anschluss erfolgt ein Blick auf die Definitionen des Begriffs<br />
„Wert“ und ein Vergleich der Wertauffassungen aus der Sicht verschiedener<br />
Wissenschaftsdisziplinen in Ost- und Westdeutschl<strong>an</strong>d (Abschn. B). Im Abschnitt C<br />
wird, ausgehend davon, dass der Systemw<strong>an</strong>del von der Pl<strong>an</strong>- zur Marktwirtschaft ein<br />
Veränderungsprozess ist, der sowohl die gesellschaftliche, die org<strong>an</strong>isationale als<br />
auch die individuelle Ebene berührt (vgl. Abbildung 1), die Entstehung und Veränderung<br />
von Werten, die zentrale Bedeutung individueller Werte und der Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
gesellschaftlicher und individueller Wertsysteme dargestellt; Dimensionen und<br />
Tendenzen des Wertew<strong>an</strong>dels werden aufgezeigt. Mit Hilfe von Exkursen sowie eines<br />
Anh<strong>an</strong>gs werden die jeweiligen Spezifika in der DDR bzw. im Tr<strong>an</strong>sformationsprozess<br />
betrachtet. Im empirischen Teil der Arbeit (Abschn. D) wird zunächst die methodische<br />
Vorgehensweise diskutiert. D<strong>an</strong>ach werden die Befunde aus zwölf empirischen<br />
Studien – fünf davon aus der Zeit vor der Wende – vorgestellt. Die Zusammenstellung<br />
und Interpretation der Befunde erfolgt entl<strong>an</strong>g der o. g. Fragestellungen vor<br />
dem Hintergrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in Ostdeutschl<strong>an</strong>d<br />
und der H<strong>an</strong>dlungskontexte der Führungskräfte (vgl. Abb. 1). Den Abschluss<br />
der Arbeit bildet Abschnitt E, in dem die Ergebnisse kritisch hinterfragt und<br />
offene Probleme sowie mögliche Anknüpfungspunkte für die Praxis aufgezeigt werden.