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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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526 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />

wird mit dem Anteil der FE-Beschäftigten, die im Betrieb ausschließlich mit Forschungs-<br />

und Entwicklungsaufgaben befasst sind, und dem vom Betrieb selbst beurteilten<br />

technischen St<strong>an</strong>d der Betriebs<strong>an</strong>lagen geprüft. Aufgrund der begrenzten Datenverfügbarkeit<br />

wird der Effekt des l<strong>an</strong>gfristigen unternehmerischen Zeithorizonts<br />

lediglich für deutsche Betriebe und der Effekt der kooperativen Arbeitsbeziehungen<br />

nur für kore<strong>an</strong>ische Betriebe untersucht. Eine umfassende Liste der wichtigen Erklärungsvariablen<br />

wird verwendet, damit die Auswirkungen der Personalpolitik, der<br />

Struktur der Arbeitskräfte und der betrieblichen Charakteristika kontrolliert werden.<br />

Mit der logistischen Regressions<strong>an</strong>alyse wird ermittelt, dass deutsche Betriebsräte<br />

und kore<strong>an</strong>ische effektive Betriebsräte einen positiven Nettoeffekt auf Produktinnovationen<br />

haben, während kore<strong>an</strong>ische Betriebsgewerkschaften Produktinnovationen<br />

negativ beeinflussen. Mit der Pfad<strong>an</strong>alyse für deutsche Betriebe wird festgestellt,<br />

dass deutsche Betriebsräte einen positiven Einfluss auf die Innovationskompetenz indirekt<br />

über den Anteil der FE-Beschäftigten und einen negativen Effekt indirekt über<br />

den technischen St<strong>an</strong>d der Betriebs<strong>an</strong>lagen haben. Empirisch wird bestätigt, dass<br />

deutsche Betriebe mit einem Betriebsrat durch den l<strong>an</strong>gfristigen unternehmerischen<br />

Zeithorizont diesen negativen Betriebsratseffekt auf den technischen St<strong>an</strong>d der Betriebs<strong>an</strong>lagen<br />

signifik<strong>an</strong>t abschwächen können. Hingegen hat der unternehmerische<br />

Zeithorizont in Betrieben ohne Betriebsrat keinen signifik<strong>an</strong>ten Einfluss. Mit der<br />

Pfad<strong>an</strong>alyse für kore<strong>an</strong>ische Betriebe wird festgestellt, dass kore<strong>an</strong>ische effektive Betriebsräte<br />

einen positiven und Betriebsgewerkschaften einen negativen Einfluss auf<br />

technologische Innovationen indirekt über den technischen St<strong>an</strong>d der Betriebs<strong>an</strong>lagen<br />

haben, aber der indirekte Betriebsrats- sowie Betriebsgewerkschaftseffekt über den<br />

Anteil der FE-Beschäftigten insignifik<strong>an</strong>t ist. Bei kore<strong>an</strong>ischen Betrieben wird weiter<br />

empirisch bestätigt, dass die kooperativen Arbeitsbeziehungen in Betrieben mit einer<br />

Betriebsgewerkschaft den negativen Betriebsgewerkschaftseffekt auf den technischen<br />

St<strong>an</strong>d der Betriebs<strong>an</strong>lagen vermindern. Im Gegensatz übt der Charakter der Arbeitsbeziehungen<br />

in Betrieben ohne Betriebsgewerkschaft keinen signifik<strong>an</strong>ten Einfluss<br />

aus.<br />

4. Schlussfolgerung<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n schlussfolgern, dass das deutsche Betriebsverfassungsgesetz und das<br />

kore<strong>an</strong>ische GFPK innovationsfördernd sind, während das dezentralisierte Tarifverh<strong>an</strong>dlungssystem<br />

in Korea die Innovationsaktivitäten hemmt. Wenn die „betrieblichen<br />

Bündnisse für Arbeit“ der letzten Jahre in Deutschl<strong>an</strong>d als der Abschluss des effizienten<br />

Kontrakts <strong>an</strong>gesehen werden, d<strong>an</strong>n können nur die Arbeitgeber, die einen<br />

genügend l<strong>an</strong>gfristigen unternehmerischen Zeithorizont haben, diese innovationsfördernden<br />

Vereinbarungen abschließen. Obwohl in Korea die Betriebsgewerkschaften<br />

die Innovationskompetenz negativ beeinflussen, k<strong>an</strong>n ihr negativer Effekt unter den<br />

kooperativen Arbeitsbeziehungen vermindert oder vermieden werden.

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