Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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458 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />
get auf die beiden Aktivitäten aufteilen. Die Vermutung ist, dass sie jeweils die Aktivität<br />
verstärkt ausüben, die bei der nächsten Beförderungsentscheidung stärker gewichtet<br />
wird. So veröffentlichen Hochschullehrer auch <strong>an</strong> lehrorientierten amerik<strong>an</strong>ischen<br />
<strong>Hochschulen</strong> vor der Gewährung von Tenure relativ viel, da eine gewisse Anzahl<br />
<strong>an</strong> Veröffentlichungen notwendig ist, um Tenure zu erhalten. Später konzentrieren<br />
sie sich d<strong>an</strong>n aber auf die Lehre, da Lehrevaluationen für folgende Einkommenssprünge<br />
eher ausschlaggebend sind.<br />
6. Arbeitsverhalten (und Mikropolitik)<br />
Renate Ortlieb<br />
Betrieblicher Kr<strong>an</strong>kenst<strong>an</strong>d als personalpolitische Arena.<br />
Eine Längsschnitt<strong>an</strong>alyse <br />
Betreuerin:<br />
Prof. Dr. Gertraude Krell, Freie Universität Berlin<br />
1. Ausg<strong>an</strong>gsproblem und Ziel der Analyse<br />
Der betriebliche Kr<strong>an</strong>kenst<strong>an</strong>d ist „umkämpftes Terrain“: Zum einen werden in<br />
der Wissenschaft, der betrieblichen Praxis und der öffentlich-politischen Diskussion<br />
unterschiedliche Positionen vertreten, wenn es um das Ausmaß, die Ursachen und<br />
Maßnahmen zur Reduktion des Kr<strong>an</strong>kenst<strong>an</strong>des geht. Zum <strong>an</strong>deren ist der Kr<strong>an</strong>kenst<strong>an</strong>d<br />
selbst zugleich Medium und Ergebnis verschiedener Aush<strong>an</strong>dlungsprozesse<br />
auf individueller, betrieblicher und gesellschaftlicher Ebene.<br />
Konkretes Ausg<strong>an</strong>gsproblem der Analyse ist die Variation des betrieblichen<br />
Kr<strong>an</strong>kenst<strong>an</strong>des im Zeitverlauf, ein Phänomen, das in allen Kr<strong>an</strong>kenst<strong>an</strong>dsstatistiken<br />
beobachtet werden k<strong>an</strong>n. Ziel ist es, einen Beitrag zur Erklärung dieser Variation zu<br />
leisten. Der Fokus liegt dabei zum einen auf der längerfristigen Variation, das heißt,<br />
auf Schw<strong>an</strong>kungen in einem Zeithorizont von mehreren Jahren (und nicht etwa von<br />
einzelnen Jahren, Monaten oder Wochen), und zum <strong>an</strong>deren auf der Meso-Ebene der<br />
Org<strong>an</strong>isation, das heißt, auf bis zu Gruppen- oder Org<strong>an</strong>isationsebene aggregierten<br />
Kr<strong>an</strong>kenst<strong>an</strong>dsdaten (und nicht auf Nationen-, Br<strong>an</strong>chen-, intra- oder interindividuellen<br />
Unterschieden).<br />
<br />
Renate Ortlieb (2003): Betrieblicher Kr<strong>an</strong>kenst<strong>an</strong>d als personalpolitische Arena. Eine Längsschnitt<strong>an</strong>alyse.<br />
Betriebliche Personalpolitik, hrsg. von Gertraude Krell, mit einem Geleitwort<br />
von Gertraude Krell und Werner Nienhüser. Wiesbaden: DUV Gabler Edition Wissenschaft.<br />
ISBN 3-8244-7786-6, 227 Seiten, € 49,90.