Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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516 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />
zina et al. 1994). Den strukturellen Herausforderungen, die sich durch die Globalisierung<br />
ergeben, begegnen die Unternehmen durch Neuorg<strong>an</strong>isation der Arbeitsstrukturen<br />
von starr gegliederten und hierarchischen Strukturen hin zu offenen, flexiblen und<br />
kundenorientierten Org<strong>an</strong>isationssystemen, in denen Hierarchien flacher, die Entscheidungszuständigkeit<br />
in den operativen Ebenen wesentlich erweitert und die Arbeitsbereiche<br />
fach- und funktionsübergreifend komplexer gestaltet sind. Wirtschaftlicher<br />
Leitged<strong>an</strong>ke für diese Umstrukturierung ist die Erkenntnis, dass weniger die<br />
Technik- und Kapitalstrukturen als vielmehr die Personalstrukturen wesentliche Rationalisierungsreserven<br />
darstellen (Warnecke 1997). Eine der entscheidenden Ressourcen,<br />
die wirtschaftlichen Herausforderungen im globalen Maßstab erfolgreich zu bestehen,<br />
werden zunehmend die Menschen sein, die für das jeweilige Unternehmen tätig<br />
sind. Trendforscher M. Horx sagt ein neuartiges Personalm<strong>an</strong>agement voraus:<br />
„Nach dem Kampf um Bits und Bytes kommt jetzt der War for Talent. Die Welle der<br />
Produktivitätssteigerung durch Computer und Informationstechnik ist vorbei. Jetzt<br />
wird es darum gehen, die Produktivität der Hum<strong>an</strong> Resources zu steigern“ (Gloger<br />
2001). Bei weltweit zahlenmäßig zu geringem und zum Teil nicht entsprechend ausgebildetem<br />
M<strong>an</strong>agementnachwuchs bedeutet dies für jedes Unternehmen, sich durch<br />
den Aufbau eigener Attraktivität die benötigten Fach- und Führungskräfte zu sichern.<br />
Die Entwicklungen am Arbeitsmarkt gepaart mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Globalisierungsprozessen verursachen für die international tätigen<br />
Unternehmen die Notwendigkeit eines strategischen, international orientierten Personalmarketing<br />
unter den Zielsetzungen:<br />
sich eindeutig auf dem internationalen Arbeitsmarkt als Arbeitgeber zu positionieren<br />
und dabei kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen,<br />
eine internationale Bek<strong>an</strong>ntheit zu erreichen und gegenüber der unternehmens-<br />
<br />
spezifischen Zielgruppe eine Attraktivität zu vermitteln,<br />
um extern wie intern unabhängig von lokalen Grenzen, aber abhängig von dem<br />
Bedarf kontinuierlich über ein qualifiziertes Mitarbeiterpotential verfügen zu<br />
können.<br />
In der vorliegenden Arbeit liegt der Fokus auf dem strategischen, extern orientierten<br />
Personalmarketing, wobei als Zielgruppe diejenige der internationalen Führungsnachwuchskräfte,<br />
insbesondere mit wirtschafts- und ingenieurwissenschaftlicher<br />
Orientierung, gewählt wird. Die kulturbezogene Analyse betrachtet Deutschl<strong>an</strong>d<br />
sowie die übergreifenden Regionen Osteuropas und Asiens. So k<strong>an</strong>n der Frage nachgeg<strong>an</strong>gen<br />
werden, wie bei einem Tr<strong>an</strong>sfer bestehender, ethnozentrisch geprägter Personalmarketing-Ansätze<br />
interkulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
Ausg<strong>an</strong>gspunkt der vorliegenden Arbeit bilden somit Überlegungen zur Notwendigkeit<br />
einer Differenzierung bei der Konzeption und Umsetzung eines international<br />
orientierten Personalmarketings aufgrund kultureller Unterschiede im Rahmen<br />
des Globalisierungsprozesses. Inhalt ist die Beobachtung der Existenz bzw. der Ausprägung<br />
von kulturellen Unterschieden von internationalen Führungsnachwuchskräf-