Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 409<br />
nehmen <strong>an</strong>gebotenen Personaldienstleistungen werden immer häufiger in Anspruch<br />
genommen. Die Frage nach den Gründen für diese Entwicklung ist Ausg<strong>an</strong>gspunkt<br />
der vorliegenden Arbeit mit dem Ziel, sowohl die Nachfrage als auch das Angebot<br />
von Personaldienstleistungen umfassend zu untersuchen und sowohl theoretisch als<br />
auch empirisch zu <strong>an</strong>alysieren. Auf der Nachfrageseite wird herausgearbeitet, für<br />
welche Personalfunktionen ein besonders starkes Auslagerungsinteresse besteht und<br />
welche Aufgaben des betrieblichen Personalwesens möglicherweise gar nicht extern<br />
koordiniert werden können. Gegenst<strong>an</strong>d der Analyse der Angebotsseite ist die Rekonstruktion<br />
der Entstehung von Personaldienstleistungsunternehmen. Dabei interessiert<br />
nicht nur, inwieweit mögliche Vorteile von Personaldienstleistern dazu beitragen,<br />
ihre Existenz zu erklären. Beleuchtet wird auch, welche Marktstrukturen sich<br />
herausgebildet haben und für die Zukunft zu erwarten sind.<br />
2. Theoretische Basis der Untersuchung<br />
Um die gen<strong>an</strong>nten Ziele zu erreichen, werden institutionenökonomische Erkenntnisse<br />
sowie markt- und produktionstheoretische Argumente zusammengeführt,<br />
weiterentwickelt und auf die Nachfrage und das Angebot von Personaldienstleistungen<br />
übertragen. Durch die Kombination der gen<strong>an</strong>nten Theoriebausteine wird ein<br />
konzeptioneller Rahmen entwickelt, der eine umfassende Untersuchung des gesamten<br />
Spektrums <strong>an</strong>gebotener und nachgefragter Personaldienstleistungen ermöglicht. Auf<br />
diese Weise k<strong>an</strong>n erstmals in allgemeiner Form die Existenz von Personaldienstleistern<br />
und die In<strong>an</strong>spruchnahme der von ihnen <strong>an</strong>gebotenen Personaldienstleistungen<br />
theoretisch begründet werden. Für die Nachfrageseite wird die Entscheidung<br />
zwischen Eigenfertigung oder Fremdbezug von Personalfunktionen auf Basis<br />
eines tr<strong>an</strong>saktionskostentheoretischen Modells theoriegestützt <strong>an</strong>alysiert und in praxisrelev<strong>an</strong>te<br />
Gestaltungsempfehlungen überführt. Unter Berücksichtigung weiterer<br />
institutionenökonomischer sowie markt- und produktionstheoretischer Argumente<br />
k<strong>an</strong>n für die Angebotsseite rekonstruiert werden, warum Personaldienstleister entstehen<br />
und woraus mögliche Vorteile bei der Leistungserstellung und -abwicklung resultieren.<br />
3. Datenbasis und statistische Methoden<br />
Die auf der Grundlage der entwickelten theoretischen Basis formulierten Thesen<br />
werden mit empirischen Studien zur Nachfrage sowie mit den Ergebnissen zweier im<br />
Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Primärerhebungen zum Angebot von Personaldienstleistungen<br />
in Deutschl<strong>an</strong>d und den USA verglichen und auf ihren Erklärungsgehalt<br />
hin untersucht. Dazu werden Indikatoren entwickelt, mit denen die gefundenen<br />
Merkmale für den Marktauftritt von Personaldienstleistern (Spezialisierungsgrad, Intensität<br />
der Zusammenarbeit, Qualitätssicherung) operationalisiert werden können.<br />
Mit Hilfe dieser Indikatoren und unter Einsatz nichtparametrischer statistischer Verfahren<br />
werden die zur Entstehung von Personaldienstleistern formulierten Thesen ü-<br />
berprüft. Mit Hilfe einer Regressions<strong>an</strong>alyse wird die Umsatzwirkung dieser Merkmale<br />
des Marktauftritts qu<strong>an</strong>tifiziert sowie deren Einfluss auf relative Leistungsmaße