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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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488 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />

tierende Verteilung von Entscheidungsrechten zwischen Zentrale und Dezentrale verst<strong>an</strong>den.<br />

2. Theoretische Basis<br />

Das Effizienzkriterium einer Übereinstimmung von Steuerungsbedarf und Steuerungsverhalten<br />

wird mit Hilfe des Informationsverarbeitungs<strong>an</strong>satzes theoretisch<br />

begründet, indem der Steuerungsbedarf als Informationsverarbeitungsbedarf und das<br />

Steuerungsverhalten als Informationsverarbeitungskapazität der Org<strong>an</strong>isation interpretiert<br />

wird.<br />

Die Entwicklung des Prozessbewertungsmodells erfolgt auf Basis von Ansätzen<br />

aus der neuen Institutionenökonomie, mit deren Hilfe der Einfluss von Zentrale und<br />

Dezentrale im strategischen Entscheidungsprozess bestimmt wird. Eine auf solche<br />

Ansätze gestützte Prozessbewertung bietet sich <strong>an</strong>, da bei unterschiedlichen Informationsverteilungen<br />

im Konzern regelmäßig Abhängigkeitsverhältnisse, Informationsasymmetrien<br />

und Verhaltensspielräume entstehen, die den Analysegegenst<strong>an</strong>d der<br />

neuen Institutionenökonomie bilden. Die Prinzipal-Agenten-Theorie liefert vor allem<br />

Ansatzpunkte für die Bewertung von Informationsasymmetrien im Entscheidungsprozess<br />

zwischen Konzernzentrale und Konzerngesellschaft. Die Theorie der Verfügungsrechte<br />

ergänzt diese Sichtweise, indem Schritte im Entscheidungsprozess als<br />

Property Rights interpretiert werden, deren Verteilung wiederum Anhaltspunkte für<br />

Zentralitätsgrade von Entscheidungsprozessen gibt.<br />

3. Verwendete Methoden<br />

In der Arbeit wird eine qualitative Explorationsstrategie verfolgt, deren Ergebnisse<br />

zur Effizienz der strategischen Gesellschaftssteuerung im Konzern in Form von<br />

Hypothesen formuliert sind. Zwei Überlegungen haben zur Wahl dieser Forschungsstrategie<br />

geführt: Erstens konnte die Datenerhebung für den qu<strong>an</strong>titativen Teil auf<br />

Grund der Komplexität der Materie nur durch Experteninterviews erfolgen. Weiterhin<br />

wird mit der Analyse von Steuerungsbedarf und Steuerungsverhalten in Konzernzentralen<br />

ein bisher in der Betriebswirtschaft stark vernachlässigtes Thema aufgegriffen,<br />

für dessen detaillierte methodische Durchdringung ein eigener Ansatz entwickelt<br />

werden muss. Diese Vorgehensweise auf Basis qualitativer Daten – die erst im späteren<br />

Verlauf der Untersuchung zu einer qu<strong>an</strong>titativen Analyse führen – erstrebt das<br />

Ziel, erste Wirkungszusammenhänge zwischen Steuerungsbedarf und Steuerungsverhalten<br />

nachzuweisen sowie strukturierte Verhaltenstypen zu bilden.<br />

Im Rahmen der Entwicklung des Prozessbewertungsmodells konnten bestehende<br />

Ansätze zur Berücksichtigung der Entscheidungsvorbereitungsphase von strategischen<br />

Entscheidungsprozessen in Konzernen weiterentwickelt werden. Die qualitative<br />

Begründung der (De-)Zentralität von Entscheidungsprozessmustern und ihre Bewertung<br />

ermöglichte erstmals den Überg<strong>an</strong>g von einem nur beschreibenden Kontinuum<br />

zwischen Zentralität und Dezentralität auf ein qu<strong>an</strong>titativ bestimmtes. Die Entwicklung<br />

des Prozessbewertungsmodells auf Basis der neuen Institutionenökonomie

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