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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 489<br />

stellt einen ersten Ansatz zur Modellierung von Entscheidungsprozessen und die Ü-<br />

bersetzung von qualitativen Bewertungen in qu<strong>an</strong>titative dar. Diese qu<strong>an</strong>titative Bewertung<br />

der Prozessverläufe ermöglicht die Definition fester Grenzen einer zentralen,<br />

koordinativen und dezentralen Steuerung oder Führung. Darauf aufbauend wurde der<br />

Abgleich zwischen Steuerungsbedarf und Steuerungsverhalten vorgenommen.<br />

4. Ergebnisse<br />

In der Arbeit wurden für jeden Konzern 29 Entscheidungen der strategischen<br />

Gesellschaftssteuerung untersucht. Diese wurden zu vier Entscheidungsfeldern gebündelt,<br />

die in einer Hierarchie abnehmender konzernstrategischer Relev<strong>an</strong>z stehen.<br />

Die Zusammenführung von Konzernen mit einem in den Entscheidungsfeldern ähnlichen<br />

Verhalten bei der strategischen Gesellschaftssteuerung führte zu einer Typbildung.<br />

Hierbei zeigte sich, dass Formen der koordinativen Steuerung in der Praxis<br />

sehr weit verbreitet sind und – in unterschiedlicher Intensität – bei allen Holdingkonzernen<br />

zu beobachten sind.<br />

Typische Ausprägungen bestehender Holdingkonzeptionen, bei denen die Ver<strong>an</strong>twortung<br />

für die strategische Gesellschaftssteuerung entweder voll im Bereich der<br />

Zentrale oder voll im Bereich der Dezentrale liegt, konnten nur in Ansätzen nachgewiesen<br />

werden. Im Hinblick auf Rollendefinitionen von Konzernzentralen bei der<br />

strategischen Steuerung von Konzerngesellschaften konnten bestehende Erkenntnisse<br />

dahingehend erweitert werden, dass ein zentrales, koordinatives oder dezentrales<br />

Steuerungs- oder Führungsverhalten nicht grundsätzlich durchgängig, sondern sogar<br />

überwiegend in Kombinationen <strong>an</strong>zutreffen ist. Die Abweichungs<strong>an</strong>alyse zwischen<br />

dem intendierten und dem realisierten Steuerungsverhalten zeigt bei den konzernindividuellen<br />

Steuerungseffizienzen große Unterschiede: Einerseits sind Konzerne<br />

nachzuweisen, deren strategische Gesellschaftssteuerung nahezu ohne Effizienzverluste<br />

erfolgt, bei <strong>an</strong>deren Konzernen entstehen im Gegensatz dazu sehr hohe Effizienzverluste,<br />

die sich zudem in allen Entscheidungsfeldern finden. Die Studie zeigt,<br />

dass im Hinblick auf die strategische Gesellschaftssteuerung effiziente Konzernstrukturen<br />

noch wenig verbreitet sind.<br />

Es konnte weiterhin festgestellt werden, dass mit zunehmender Streuung der<br />

Steuerungsprobleme über viele Entscheidungsfelder auch die durchschnittlichen<br />

Steuerungsineffizienzen innerhalb der Entscheidungsfelder zunehmen: Steuerungsoder<br />

Führungsprobleme haben somit eine Tendenz zur Selbstverstärkung! Für die<br />

ermittelten Konzerntypen ergaben sich mark<strong>an</strong>te Effizienzunterschiede. Zusammenfassend<br />

zeigt sich, dass die Gesamtsteuerungseffizienz der strategischen Gesellschaftssteuerung<br />

umso höher ist, je stärker die Konzernzentralen die Steuerung unterschiedlicher<br />

Entscheidungsfelder differenzieren oder spreizen<br />

5. Weiterführende Fragen<br />

Die Studie basiert auf 20 Experteninterviews und untersucht das Entscheidungsverhalten<br />

jeweils nur für eine Gesellschaft im Konzernverbund. Auf Grund dieser Da-

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