Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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452 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />
achtung der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen in den betrachteten<br />
Unternehmen <strong>an</strong>alysiert.<br />
Die Arbeit verzichtet mit Blick auf das komplexe und noch weitgehend unerforschte<br />
Feld der Entgeltflexibilisierung auf eine empirisch breit <strong>an</strong>gelegte Untersuchung.<br />
Stattdessen werden vier Fallstudien mit explorativem Charakter durchgeführt,<br />
in denen insbesondere auf die Zusammenhänge zwischen bestehenden wirtschaftlichen<br />
Situationen der Unternehmen, den jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
und der Flexibilisierung von Entgelten eingeg<strong>an</strong>gen wird.<br />
Die Datenerhebung erfolgte aus Dokumenten wie Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen<br />
sowie über qualitative Interviews mit Personalver<strong>an</strong>twortlichen in den<br />
Unternehmen.<br />
5. Zielerreichung<br />
Anh<strong>an</strong>d des gewählten konzeptionellen Rahmens wurden zunächst die theoretischen<br />
rechtlichen und personalwirtschaftlichen H<strong>an</strong>dlungsspielräume deutscher Unternehmen<br />
für eine Flexibilisierung von Entgelten herausgearbeitet. Anh<strong>an</strong>d der Fallstudien<br />
wird deutlich, welche unterschiedlichen Strategien zur Flexibilisierung von<br />
Entgelten in der Praxis bestehen.<br />
Die Arbeit macht dabei deutlich, dass das Ausmaß der Flexibilisierung von Entgelten<br />
nicht generell durch arbeitsrechtliche Hemmnisse verhindert wird, sondern von<br />
komplexen Zusammenhängen von Faktoren innerhalb und außerhalb des Unternehmens<br />
bestimmt wird. Sie zeigt zudem beispielhaft verschiedenen Wege innerhalb des<br />
Systems der industriellen Beziehungen auf, wie Unternehmen zu einer Flexibilisierung<br />
von Entgelten gel<strong>an</strong>gen können und macht deutlich, dass eine optimale Lösung<br />
stets nur durch auf die spezifische Situation des Unternehmens zugeschnittene Lösungen<br />
erreicht werden k<strong>an</strong>n.<br />
6. Resümee<br />
Innerhalb der Diskussion um eine Flexibilisierung von Entgelten wird das deutsche<br />
Arbeitsrecht immer wieder als St<strong>an</strong>dortnachteil bezeichnet, da der durch die hohe<br />
Regelungsdichte des deutschen Systems der industriellen Beziehungen im internationalen<br />
Vergleich stark eingeschränkte Gestaltungsspielraum im Bereich des Personalm<strong>an</strong>agements<br />
die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am<br />
St<strong>an</strong>dort Deutschl<strong>an</strong>d einschränke. Aus theoretischer Sicht besteht jedoch sowohl aus<br />
juristischer als auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine Reihe von Möglichkeiten<br />
zur Flexibilisierung von Entgelten.<br />
Auf der faktischen Seite stehen den ungenutzten rechtlichen Möglichkeiten von<br />
den Unternehmen ausgehende Restriktionen gegenüber. Diese betreffen in erster Linie<br />
die Strategien, Werte und gewachsenen Strukturen in den Unternehmen. Aus diesen<br />
resultieren zum einen unterschiedliche Flexibilitätsbedarfe in den Unternehmen,<br />
zum <strong>an</strong>deren eine Einschränkung der sinnvollen H<strong>an</strong>dlungsalternativen. Insbesondere<br />
zeigt sich hier, dass eine Flexibilisierung nicht um jeden Preis verfolgt wird. In ratio-