Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 439<br />
Der Ausg<strong>an</strong>gspunkt der Untersuchung besteht darin, die beiden Aspekte internationalen<br />
Personalm<strong>an</strong>agements – Nachfrage und Angebot <strong>an</strong> interkulturellen Kompetenzen<br />
– zusammenzubringen und zu untersuchen, ob und inwieweit reintegrierte<br />
Führungskräfte als Ressource zur Bedarfsdeckung dieser spezifischen Qualifizierungs<strong>an</strong>forderungen<br />
einsetzbar sind. Im Mittelpunkt steht damit die Erörterung der<br />
Eignung von Repatriates zur Vermittlung interkultureller Kompetenzen..<br />
Zur Absicherung dieser Fragestellung wurde in einer hinführenden Befragung<br />
international agierender Unternehmen erk<strong>an</strong>nt, dass der Themenaspekt des Repatriates<br />
als Trainer derzeit kaum Einsatz findet und ein Untersuchungsdefizit vorliegt.<br />
2. Vorgehen<br />
Als theoretische Basis für die praxisorientierte Untersuchung dient die Erörterung<br />
des Qualifikationsbegriffs „interkulturelle Kompetenzen“ im Unternehmenskontext,<br />
fundierend auf dem Kulturbegriff und den Ergebnissen der kulturvergleichenden<br />
M<strong>an</strong>agementforschung. Eine Differenzierung in kulturübergreifende, länderkulturspezifische<br />
und tätigkeitsabhängige Qualifikationselemente als Einzelcluster des<br />
komplexen Qualifikationskonstrukts ermöglicht durch die Her<strong>an</strong>ziehung der didaktischen<br />
Dimensionen eine Bewertung der einzelnen Qualifikationsbest<strong>an</strong>dteile. Die<br />
hinsichtlich ihrer Vermittelbarkeit bewerteten Einzelaspekte der interkulturellen<br />
Kompetenzen sowie ein entwickeltes generelles Anforderungsprofils für Trainer in<br />
Vorbereitungsmaßnahmen für Ausl<strong>an</strong>dsentsendungen bilden das konzeptionelle<br />
Grundgerüst für die Untersuchung der Verwertbarkeit von Repatriates zur Vorbereitung<br />
von Mitarbeitern auf Ausl<strong>an</strong>dseinsätze. Dabei wird diskutiert, inwieweit Repatriates<br />
den formalen Anforderungen der betrieblichen Vermittlungspraxis genügen<br />
und welche Erfordernisse <strong>an</strong> die Vermittlungssituation bestehen, damit eine Einsatzeignung<br />
des Repatriates zu erwarten ist. Der zentrale Diskussionspunkt der inhaltlichen<br />
Eignungsuntersuchung orientiert sich dabei <strong>an</strong> der Fragestellung, inwieweit verschiedene<br />
Typen von Repatriates während ihrer vorgelagerten Entsendung interkulturelle<br />
Kompetenzen erwerben konnten. Interkulturelles Lernen während des Ausl<strong>an</strong>dseinsatzes<br />
wird dabei über das Beziehungsgeflecht der exogenen und endogenen<br />
Determin<strong>an</strong>ten der Person des Repatriates, des Unternehmens sowie der Gastl<strong>an</strong>dskultur<br />
untersucht.<br />
Durch die Untersuchung von Qualifizierungsmethoden zur Vermittlung interkultureller<br />
Kompetenzen, die sich hinsichtlich ihrer didaktischen Zugehörigkeit bzw. ihrer<br />
inhaltlichen Ausrichtung und deren Gestaltungsbedingungen unterscheiden, werden<br />
jeweils Einsatzmöglichkeiten der Repatriates in den Phasen der Vorbereitung und<br />
Durchführung der Qualifizierungsmaßnahmen herausgearbeitet und bewertet. Hierbei<br />
sind Zielsetzung und Inhalte sowie Zielgruppe der interkulturellen Vorbereitungsmaßnahmen<br />
maßgeblich zur Entscheidung der Einsatzbefähigung des Repatriates,<br />
wobei unterschiedliche Anforderungen geprüft werden, die durch die Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />
des Trainings und die vorgesehene Rolle des Repatriates entstehen.