Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 417<br />
wechselseitig nicht in der Lage die unterschiedlichen Objekttheorien der Personalm<strong>an</strong>agementforschung<br />
zu integrieren und insofern lassen diese letztlich auf der Ebene<br />
der Ableitung möglicher Gestaltungsempfehlungen nur eine Argumentation entweder<br />
unter dem Primat der Ökonomik oder der Ethik zu. Wenn Unternehmensethik im unternehmerischen<br />
H<strong>an</strong>dlungszusammenh<strong>an</strong>g systematisch ihre Wirkung entfalten soll,<br />
ist die theoretische Integration von Ethik und Ökonomik jedoch Voraussetzung.<br />
Eine Unternehmensethik als Synthese aus Ethik und Ökonomik erhebt demgegenüber<br />
den Anspruch, grundsätzlich eine ethisch und ökonomisch tragfähige normative<br />
Grundlage für ein personalwirtschaftliches Theoriegebäude und in der Ableitung<br />
auch für ein moralisches und ökonomisches Personalm<strong>an</strong>agementh<strong>an</strong>deln zu sein. In<br />
dieser Absicht interpretiert eine Unternehmensethik als Synthese aus Ethik und Ökonomik<br />
Unternehmensethik als Metatheorie des Personalm<strong>an</strong>agements. Metatheorie<br />
meint einerseits, dass der Gegenst<strong>an</strong>dsbereich einer integrativen Personalm<strong>an</strong>agementtheorie<br />
definiert werden soll, und zum <strong>an</strong>deren, dass der Geltungsbereich der<br />
einzelnen (Objekt-) Theorien bestimmt werden soll. Insofern fundiert Unternehmensethik<br />
d<strong>an</strong>n nicht nur unterschiedliche Objekttheorien und setzt diese in Beziehung,<br />
sondern bindet darüber hinaus Personalm<strong>an</strong>agementtheorie in eine allgemeine Unternehmensethiktheorie<br />
ein. Unternehmensethik als Synthese aus Ethik und Ökonomik<br />
macht damit bereits auf der theoretisch-begründungslogischen Ebene des Personalm<strong>an</strong>agements<br />
die Dualität ethischer und ökonomischer Geltungs<strong>an</strong>sprüche passierbar,<br />
ohne ihren spezifischen Erklärungs- bzw. Rechtfertigungscharakter zu nivellieren.<br />
5. Weiterführende Perspektiven<br />
Eine Unternehmensethik als Synthese aus Ethik und Ökonomik integriert sowohl<br />
betriebswirtschaftliche H<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>forderungen als auch moralische H<strong>an</strong>dlungsaufforderungen.<br />
Aus dieser Situierung von Unternehmensethik ergeben sich für<br />
den unternehmerischen H<strong>an</strong>dlungszusammenh<strong>an</strong>g insgesamt sowohl individuelle, als<br />
auch strukturelle Anwendungsperspektiven. Jeder Mitarbeiter ist für die Legitimität<br />
seiner Entscheidungen ver<strong>an</strong>twortlich und muss insofern intellektuell und institutionell<br />
in die Lage versetzt werden, Entscheidungen moralisch und ökonomisch ver<strong>an</strong>twortlich<br />
zu treffen. Das Stichwort hierzu lautet individuelle Ver<strong>an</strong>twortungsübernahme<br />
und Demokratisierung von Strukturen. Dass sowohl ein ökonomischrationales<br />
Effizienzkalkül als auch eine rational-vernünftige Konsensethik damit<br />
durchaus auf ähnliche individuelle und institutionelle Fähigkeiten und Voraussetzungen<br />
rekurrieren, k<strong>an</strong>n für die Implementation von Unternehmensethik in den betriebswirtschaftlichen<br />
H<strong>an</strong>dlungskontext nur von Vorteil sein.